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Wie Schweinsteiger den Künstler Özil zum Zaubern bringen kann


Vorbild Bayern-Team 2013
Wie Schweinsteiger Künstler Özil zum Zaubern bringen kann

Aktualisiert am 23.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Künstler Özil und Leader Schweinsteiger: Auf die Mischung kommt es an.Vergrößern des BildesKünstler Özil und Leader Schweinsteiger: Auf die Mischung kommt es an. (Quelle: Moritz Müller/imago-images-bilder)
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Von Jörg Runde

"Mesut Özil vergisst den Zauberstab" überschrieb das "Hamburger Abendblatt" die Einzelkritik der DFB-Elf. Wie im Zeugnis von t-online.de bekam der Nationalspieler in der Zeitung für seinen Auftritt gegen Ghana die Note vier. Wieder einmal wechselten sich bei Özil kluge Zuspiele und zurückhaltende Zweikampfführung ab. Als es hart zur Sache ging, tauchte der Spielmacher ab. Einmal mehr steht deshalb die Frage im Raum: Kann sich die DFB-Elf einen Zauberkünstler leisten, bei dem in den entscheidenden Phasen kaum ein Trick klappen will?

"Özil ist Özil. Man darf von ihm nicht erwarten, dass er der große emotionale Leader dieser Mannschaft ist und alle mitreißt mit seiner aggressiven Art. Nein, das ist nicht Mesut. Özil ist jemand, der den Ball lächeln lässt", hatte Özils ehemaliger Trainer José Mourinho den DFB-Kicker unterstützt. Wenn die Mannschaft für ihn arbeite, so Mourinho weiter, dann funktioniere Özil am besten. "Dann ist er für das Team am wertvollsten."

Prominente Unterstützer in Deutschland

Auch wegen solcher Sätze gilt der portugiesische Startrainer als Freund der Spieler. Er lässt sie, wie sie sind und kitzelt somit häufig das Beste aus ihnen raus. Die Zusammenstellung des Kaders muss halt stimmen. In Deutschland hat Mourinho prominente Mitstreiter. Zu ihnen gehören Matthias Sammer, ehemaliger DFB-Sportdirektor und heute Sportvorstand des FC Bayern sowie Bundestrainer Joachim Löw.

Beide sprechen häufig von den fünf Säulen, die den Erfolg ausmachen: Konstitution, Kondition, Technik, Taktik und Persönlichkeit. Sammer und Löw selbst messen auf allerhöchstem Fußballniveau der letzten Säule die größte Bedeutung bei. Die ersten vier sind bei Weltklassespielern in der Regel ausgereizt.

Drei Persönlichkeitstypen im Team

Beim FC Bayern und beim DFB legen sie deshalb großen Wert auf eine klare Hierarchie. Unterschieden wird beim Deutschen Meister und in der Nationalmannschaft zwischen drei Persönlichkeitstypen: Führungsspieler wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Mats Hummels, Per Mertesacker und Sami Khedira, Individualisten wie Mario Götze, Arjen Robben, Franck Ribéry und Mesut Özil und klassischen Teamplayern wie Thomas Müller, David Alaba, Benedikt Höwedes und Jerome Boateng.

Dass der Anteil an Erfolg und Misserfolg einer Mannschaft von allen drei Typen gleich hoch ist, wird von Sammer und Löw häufig betont. Aussagen der Marke "der Star ist die Mannschaft" gehören für sie längst in die Kategorie: Totaler Blödsinn. "Meine Erfahrung ist einfach, dass nicht alle Menschen, nicht alle Spieler gleich sind. Eine komplett flache Hierarchie widerspricht jeglicher Realität, wir dürfen nicht alle Spieler über einen Kamm scheren", sagt Matthias Sammer.

Künstler brauchen den Applaus

Die Leichtigkeit, die Künstler wie Ribéry, Robben, Götze oder Özil für ihr Spiel brauchen, würde unter der Last der Führungsverantwortung verloren gehen. Sie als reine Defensivarbeiter zu missbrauchen wäre aber ebenso unsinnig. Diese Fußball-Artisten brauchen den Applaus.

Als vorbildliches Teamgefüge gilt noch heute jenes vom Bayern-Jahrgang 2013. Die perfekte Mischung aus Künstlern, Führungsspielern und Arbeitern sei das gewesen, schwärmen die Bayern-Spieler, die in dem Jahr das historische Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League feierten, noch heute. Jeder konnte seine Stärken ideal entfalten und im Mittelpunkt stand immer der Erfolg der Mannschaft.

Robben und Ribéry machten Drecksarbeit

Künstler wie Ribéry und Robben beteiligten sich in den entscheidenden Spielen sogar an der Drecksarbeit fern ab ihres eigentlichen Terrains, dem gegnerischen Strafraum. Dass es dazu überhaupt kam, lag seinerzeit auch an Schweinsteiger. Er vermittelte Ribéry und Robben, dass sie für Zweikämpfe am eigenen Strafraum von den Fans gefeiert würden. "Wenn ihr hinten den Ball erobert, bekommt ihr Beifall", sagte der Teamleader. Die Botschaft kam an: Statt nach Ballverlusten zurück zu traben, erledigten sie die Rückeroberung des Balles im Sprint.

Auf einmal merkten die beiden Fußballzauberer nicht nur, dass das den Fans gefiel, auch im Team stieg ihr Stellenwert. Vielleicht findet Schweinsteiger in den nächsten Tagen im Campo Bahia ja einen ruhigen Moment, um das mit der Abwehrarbeit auch Mesut Özil zu verklickern.

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