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FC Bayern | Harry Kane jagt Lewandowski: Unmöglich, aber bald wahr


FC Bayerns Kane
Wenn das stimmt


Aktualisiert am 13.11.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Bayerns Harry Kane: Er trifft und trifft und trifft.Vergrößern des Bildes
Harry Kane: Er trifft und trifft und trifft. (Quelle: Sport Images)

Der FC Bayern marschiert bisher ohne Niederlage durch die Bundesliga-Saison und ein Spieler hat daran besonders großen Anteil: Harry Kane. Schafft es der Brite in dieser Saison sogar seinen berühmten Vorgänger zu übertrumpfen?

Elf Spiele, 17 Tore. Das ist die Bundesliga-Bilanz von Harry Kane. Eine irre Quote des britischen Stürmers, der erst in diesem Sommer für 95 Millionen Euro zum FC Bayern wechselte. Zuschauer, Liga-Bosse, Teamkollegen und Experten schwärmen vom Führenden der Torschützenliste. Längst wird auch darüber diskutiert, ob der 30-Jährige sogar den Tor-Rekord seines Bayern-Vorgängers Robert Lewandowski knacken kann. Der Pole hatte in der Saison 2020/21 sagenhafte 41 Bundesliga-Tore erzielt und damit den Uralt-Rekord von Bayern-Legende Gerd Müller (40 Tore) gebrochen.

"Wenn er nicht eine größere Verletzung hat, dann bricht er den Rekord von Lewandowski eindeutig", legte sich Rekordnationalspieler Lothar Matthäus nach dem 4:2-Sieg der Bayern gegen Heidenheim fest. Kane selbst, der am vergangenen Samstag zwei Tore erzielte, war anschließend zurückhaltender als der TV-Experte. Auf die Frage, ob er den Lewandowski-Rekord brechen wird, antwortete er: "Das werde ich wahrscheinlich die ganze Saison gefragt werden. Aber es ist noch ein weiter Weg."

Doch elf von 34 Spieltagen sind immerhin schon absolviert und man hat durchaus das Gefühl, dass Kane von Spiel zu Spiel noch besser wird. Deshalb lautet die Frage:

Kann Harry Kane den Bundesliga-Tor-Rekord von Robert Lewandowski in dieser Saison brechen?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, er hat das Zeug dazu

Harry Kane steht nach elf Spieltagen bei magischen 17 Liga-Toren. Robert Lewandowski hatte zum gleichen Zeitpunkt in seiner Rekordsaison "nur" 13 Treffer auf dem Konto. Vier Tore sind ein riesiger Vorsprung auf diesem Level. Und den wird sich ein Weltklasse-Angreifer wie der Brite nicht mehr nehmen lassen. Noch scheint es unmöglich, aber bald ist es wahr. Ganz sicher: Er knackt den Rekord.

Denn Kane ist physisch extrem stabil. Das letzte Mal verpasste er verletzungsbedingt vor mehr als zwei Jahren eine Partie. Und deshalb wird er in dieser Saison sehr wahrscheinlich fast immer spielen. Und damit hat er genug Zeit, um viele weitere Tore zu erzielen.

Außerdem gilt er als sehr ehrgeizig. Und natürlich werden ihm die Titel mit der Mannschaft noch wichtiger sein. Aber der Ansporn, den Tor-Rekord des großen Robert Lewandowski zu knacken, ist ganz sicher enorm. Bedeutet: Kane wird in dieser Spielzeit vielleicht noch ein kleines Stück egoistischer vor dem Tor sein, als er es als Stürmer ohnehin schon ist. Jeder Elfmeter wird von ihm geschossen, seine Teamkollegen werden ihn noch häufiger in Position bringen, um das Unmögliche zu schaffen.

Ein Punkt kommt noch hinzu: Anders als damals Lewandowski in seiner Rekordsaison spielt Kane erst seit wenigen Monaten für die Bayern und sagt selbst, dass er seine offensiven Teamkollegen im Zusammenspiel erst noch besser kennenlernen muss. Erst dann wird man seine ganze Klasse erleben.

Wenn das stimmt, dann wird Kane kaum aufzuhalten sein auf dem Weg zum Tor-Rekord. Er hat jedenfalls das Zeug dazu.

Kontra
Melanie MuschongMelanie MuschongSportredakteurin

Nein, das ist übertrieben

Harry Kane hat beim FC Bayern eingeschlagen, keine Frage. Aber gleich vom Lewandowski-Rekord mit 41 Toren zu sprechen, ist übertrieben. 10 seiner 17 Treffer machte der Stürmer gegen Teams wie Bochum, Darmstadt (jeweils 3), Augsburg und Heidenheim (jeweils 2). Allerdings stehen die Begegnungen mit defensiv stärkeren Teams wie Frankfurt, Wolfsburg, Hoffenheim oder Stuttgart noch aus. Seine beeindruckende Torquote beizubehalten, wird schwer.

Und wenn wir schon bei Stuttgart wären: Wenn wir über Kane sprechen, müssen wir auch über Serhou Guirassy reden. Der Angreifer der Schwaben hat mit 15 Toren nur zwei weniger als Kane auf dem Konto. Und das auch nur, weil er zuletzt mit einer Oberschenkelverletzung fehlte. In dieser Zeit bekamen die Stuttgarter drei Elfmeter zugesprochen. Wäre Guirassy fit gewesen, hätte er diese sicher verwandelt und Kane wahrscheinlich übertrumpft. Dass alle über Kane reden, liegt am Klub, nicht nur an der Leistung.

Und die kann er auch nur bringen, wenn er selbst gesund bleibt. Die Vergangenheit hat gezeigt: Auch ein Harry Kane ist keine Wunderwaffe, sondern hat hier und da Wehwehchen. Besonders sein Knöchel machte ihm bei Tottenham immer wieder zu schaffen. Und der muss erst einmal die Saison halten. Wie schwer ein Ausfall wiegen kann, hat auch Lewandowski gezeigt. In seiner 41-Tore-Saison verpasste er vier Partien und musste prompt zittern, um die damalige Rekordmarke von Gerd Müller zu knacken – und schaffte es gerade so.

Und sind wir ehrlich: Wenn erst einmal die K.o.-Phase in der Champions League ansteht, wird Tuchel da sicher auf den Engländer setzen. Dass er ihn dann in den Liga-Partien schonen würde, ergibt Sinn. Und das wären Spiele, die Kane für den Rekord bräuchte. Es wird eine super Saison für Kane, aber Lewandowski wird er nicht schlagen.

Wer hat recht?

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