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BVB: "Mats Hummels ist einer für den FC Bayern" | Borussia Dortmund


Zukunft von Mats Hummels
Einer für Bayern


Aktualisiert am 03.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Mats Hummels: Der BVB-Verteidiger stand mit seinem Verein im Champions-League-Finale, wurde aber nicht für die Heim-EM nominiert.Vergrößern des Bildes
Mats Hummels: Der BVB-Verteidiger stand mit seinem Verein im Champions-League-Finale, wurde aber nicht für die Heim-EM nominiert. (Quelle: ZUMA Press/Imago)

Macht Mats Hummels bei Borussia Dortmund Schluss, um eine Trainerkarriere anzustreben? Hat er das Zeug dafür?

Mats Hummels ist Weltmeister. Der Titel in der Champions League hingegen bleibt ihm verwehrt. Im diesjährigen Finale der Königsklasse hatte er noch einmal die Chance sich zu krönen, doch am Ende gewann Real Madrid am Samstagabend mit 2:0. Die große Frage ist nun: Wie geht es für Hummels weiter?

Es ist unklar, was in diesem Sommer passiert. Sein Vertrag läuft aus. Das Duell mit Real könnte somit das letzte Spiel für Dortmund gewesen sein. Nach dem Finale antwortete Hummels dem ZDF auf die Frage, ob es denn nun sein letztes Spiel für Dortmund war: "Keine Ahnung. Es fühlt sich komisch an, es nicht zu wissen. Aber es ist so. Das wird alles in den nächsten Wochen entschieden."

Wenige Tage zuvor sagte Hummels der "Sport Bild": "Es gibt drei Optionen: BVB, Rücktritt – oder ein anderer Verein. Ein Ende ist derzeit die unwahrscheinlichste Variante. Was ich ausschließe: einen Wechsel ins ferne Ausland, in die USA oder Ähnliches. Wenn ich den BVB verlasse, gehe ich ins nahe europäische Ausland." Dazu passend gab es zuletzt Gerüchte um ein angebliches Interesse von Juventus Turin und dem AC Mailand.

Spielt Hummels weiter – oder wechselt er womöglich sogar vom Spielfeld auf die Trainerbank? So spricht er auch über eine eventuelle Trainerkarriere: "Die Möglichkeit besteht, ja. Ich habe eine Vision von Fußball, da hätte ich schon Lust, diese zu vermitteln. Aber klar ist auch: Nach der aktiven Karriere brauche ich zunächst ein paar Jahre Auszeit, bevor ich mich diesem Druck wieder aussetze."

Hummels als Trainer? Zumindest kritisierte er auch seinen aktuellen Coach Edin Terzić scharf für einige Entscheidungen in dieser Saison in Bezug auf die BVB-Spiel-Philosophie. So sei er stocksauer gewesen ob der Art, wie Terzić Dortmund spielen ließ. Er habe das Gespräch mit Terzić gesucht und "Anregungen" gegeben: "Ich habe mich in meiner Ehre gekränkt gefühlt, so in diesem Trikot auf dem Platz zu sehen. So unterwürfig, so fußballerisch unterlegen." Das führt zu der Frage:

Sollte Mats Hummels selbst eine Trainerkarriere anstreben?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, denn er hat die besten Voraussetzungen

Er ist intelligent, eloquent und extrem erfolgreich. Mats Hummels wurde 2014 Weltmeister, ist sechsfacher deutscher Meister, dreifacher Pokalsieger. Er ist nervenstark, spricht Klartext mit seinen Teamkollegen und den TV-Experten. Er hat eine klare Vision und legt den Finger in die Wunde, wenn ihm etwas nicht passt. Das beweisen seine jüngsten Aussagen zu Terzić. Und all das sind beste Voraussetzungen, um Toptrainer zu werden.

Ganz sicher: Junge Spieler werden künftig in der Kabine an den Lippen von Trainer Hummels kleben, und die erfahrenen Profis respektieren ihn auch aufgrund seiner enormen Erfolge. Hummels hat das Format, irgendwann jeden Klub dieser Welt trainieren zu können. Und deshalb sollte er das Projekt zeitnah angehen.

Es geht ja auch kaum größer, als seine Fußballerkarriere mit einem Champions-League-Endspiel gegen Real Madrid zu beenden. Anschließend sollte er sich vom Trubel der vergangenen Jahre erholen, schnellstmöglich den Trainerschein machen. Und dann ist er innerhalb weniger Jahre einer für den Bundestrainer-Job oder, noch besser, einer für Bayern. In München wurde Hummels ausgebildet, mit den Bayern gewann er viele Titel.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Hummels hat sich disqualifiziert

Es gibt einen Grund, warum Bundestrainer Julian Nagelsmann Hummels die EM im eigenen Land als krönenden Abschluss der Karriere verwehrt. Warum der 35-Jährige immer wieder aneckt. Warum er es sich zeitweise mit Mitspielern verscherzt – und warum er Experten und Fans spaltet.

Der Grund ist weder sein extremer Ehrgeiz noch die Tatsache, dass er den Finger in die Wunde legt. Der Grund ist, dass Hummels immer wieder öffentlich Aussagen trifft, die an seiner Teamfähigkeit zweifeln lassen. Dass er zum Risiko wird, für einige einen Querulanten darstellt.

Das neueste und beste Beispiel? Die Abrechnung mit Terzić ausgerechnet in der Woche vor dem Champions-League-Finale. Hummels suggerierte, dass der BVB trotz Terzić eine starke Rückserie und Champions-League-Saison gespielt hat – nicht wegen Terzić. Die Meinung mag er haben. Er darf sie nur nicht äußern. Ausgerechnet in der Woche.

Er hat seinen eigenen Trainer geschwächt, eine Baustelle aufgemacht, wo es keine brauchte. Die Aussagen sind eine Frechheit und haben ihn für eine Trainerkarriere disqualifiziert.

Es gibt genug große Fußballer, die einfach nicht für den Trainerjob gemacht waren und sich zu Recht anders orientiert und dort ihr Glück gefunden haben: von Lothar Matthäus über Bastian Schweinsteiger bis zu Stefan Effenberg. Hummels war ein großer Fußballer – und er hat zweifellos auch nach der Karriere eine große Zukunft vor sich. Allerdings wäre auch er ein hervorragender TV-Experte, aber ganz sicher kein Trainer.

 
 
 
 
 
 
 

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