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Thomas Müller beim FC Bayern: Besondere Ehre zum Abschied?


Thomas Müller vor dem Abschied?
So kann er doch bei Bayern bleiben


09.05.2025 - 19:54 UhrLesedauer: 1 Min.
Thomas Müller beim 3:3 des FC Bayern bei RB Leipzig vor einer Woche.Vergrößern des Bildes
Thomas Müller beim 3:3 des FC Bayern bei RB Leipzig vor einer Woche. (Quelle: Christian Schroedter/imago-images-bilder)
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Thomas Müller und sein letztes Heimspiel – wie ehrt der FC Bayern seinen Rekordspieler? Denkmal, Rückennummer, Straße?

Es wird ein höchst emotionaler Moment: Wenn Thomas Müller am Wochenende zum letzten Mal im heimischen Stadion aufläuft, wird die Allianz Arena beben. Der Mann, der über 700 Mal das Bayern-Trikot getragen hat, der Weltmeister, der Meistermacher, der Raumdeuter – er sagt Servus. Für die Fans ist es kaum vorstellbar, den FC Bayern ohne Müller zu erleben. Doch wie kann der Verein seine vielleicht größte Identifikationsfigur angemessen ehren?

Die Diskussion läuft längst heiß: Eine Online-Petition fordert, dass Müllers Rückennummer 25 nie wieder vergeben wird – ein symbolischer Akt, um seine Bedeutung für den Klub zu würdigen. Doch das ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Auch die Errichtung einer Statue vor der Allianz Arena wäre eine. Oder sollte ein Platz oder eine Straße in München nach Müller benannt werden?

Diese Ehre wurde zuletzt Franz Beckenbauer zuteil. Seine Rückennummer 5 wird nicht mehr vergeben, die Allianz Arena trägt den Zusatz "Franz-Beckenbauer-Platz 5", und eine Bronzestatue des "Kaisers" soll vor dem Stadion enthüllt werden, wo bereits eine des ehemaligen Weltklasse-Torjägers Gerd Müller steht. Sowohl bei Beckenbauer als auch bei Gerd Müller fanden die Ehrungen allerdings nach ihrem Tod statt. Das führt zu der Frage, ob das bei Thomas Müller womöglich schon zu Lebzeiten passieren sollte – schließlich ist der Stürmer erst 35 Jahre alt.

Sollte der FC Bayern Thomas Müller schnellstmöglich ein Denkmal setzen?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, die Bayern-Bosse müssen jetzt handeln

Thomas Müller ist nicht nur ein Fußballer, er ist eine Institution. Für den FC Bayern und seine Fans verkörpert er die Essenz des Vereins: Ehrlichkeit, Bodenständigkeit und absolute Loyalität. Seit fast zwei Jahrzehnten läuft er im roten Trikot auf, kämpft, rackert, schießt Tore – und ist immer für einen Spruch gut. Kaum ein anderer Spieler hat Bayern über so viele Jahre geprägt wie er. Deshalb ist es nur logisch, dass Müller schon jetzt ein Denkmal gesetzt wird.

Wer, wenn nicht er? Müller ist 13-facher Deutscher Meister, zweifacher Champions-League-Sieger und Weltmeister – mehr geht nicht.

Hinzu kommt: Während andere Stars für das große Geld ins Ausland gingen, blieb Müller seinem Verein treu. Er ist der "Bayer" schlechthin, ein Publikumsliebling, ein Spieler zum Anfassen. Für die Fans ist er längst unsterblich. Dass es bereits eine Petition gibt, die fordert, die Rückennummer 25 für immer aus dem Verkehr zu ziehen, zeigt: Es gibt kaum einen anderen Spieler, der so eng mit dem Verein und seinen Werten verknüpft ist.

Die Bayern-Bosse müssen jetzt handeln – nicht erst, wenn Müller längst sein Karriereende verkündet hat oder noch viel später. Was haben denn die verstorbenen Gerd Müller und Franz Beckenbauer noch von ihren Denkmälern? Gerade Beckenbauer hätte diese Wertschätzung viel mehr zu Lebzeiten gebrauchen können.

Ein überdimensionales Müller-Trikot mit der Nummer 25 unter dem Stadiondach wäre ein starkes Signal. Oder eine Statue vor der Allianz Arena, die Müllers berühmten Jubelschrei zeigt. Die Adresse "Thomas-Müller-Platz 25"? Ebenfalls eine Überlegung wert. Gerade jetzt, in Zeiten, in denen sich Fans immer öfter von ihren Vereinen entfremdet fühlen, wäre eine solche Geste wichtig. Müller hat sich das mehr als verdient. Wenn nicht er, wer dann?

Zumal Müller so trotz seines Abschieds in München bleiben kann – wenn schon nicht als Spieler, dann wenigstens als Denkmal.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, hier muss es um eine Lebensleistung gehen

Keine Frage: Thomas Müller ist eine Bayern-Ikone. Aber braucht es wirklich ein Denkmal, eine gesperrte Rückennummer oder sogar einen "Thomas-Müller-Platz"? Der Wirbel um Müllers Abschied geht zu weit. Auch wenn die Emotionen bei seinem letzten Heimspiel verständlich sind – ein solcher Heldenstatus sollte mit etwas Abstand bewertet werden.

Müller hat Großes geleistet, aber ihn auf eine Stufe mit Franz Beckenbauer oder Gerd Müller zu stellen, ist zumindest zu früh. Beckenbauer war nicht nur Weltmeister als Spieler und Trainer, sondern hat den Verein auch nach seiner aktiven Zeit geprägt. Gerd Müller war einer der besten Torjäger der Fußballgeschichte und dem FC Bayern ebenfalls nach seiner aktiven Karriere bis zum Schluss tief verbunden. Thomas Müller wird das womöglich auch sein, aber bei solchen Ehrungen muss es doch um die Lebensleistung gehen, nicht um 15 erfolgreiche Jahre als Spieler.

Frühere Stars wie Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger haben Bayern ebenfalls stark geprägt, doch eine solche Würdigung wurde ihnen bislang nicht zuteil. Warum dann Thomas Müller? Wenn jeder erfolgreiche Spieler eine Statue vor dem Stadion bekommt, kommen die Fans bald gar nicht mehr durch, wenn sie in die Arena möchten.

Natürlich muss man nicht erst verstorben sein, um wertgeschätzt werden zu können. Aber es wäre zumindest angemessen, Müllers Karriere erst einmal zu reflektieren und ihn frühestens in einigen Jahren zu ehren. Ein emotionaler Abschied im Stadion ist schön und verdient – aber bitte kein Denkmal.

 
 
 
 
 
 
 

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