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FC Bayern München: Mario Gomez mit Pfiffen verabschiedet


Sport
Pfiffe und Häme für Mario Gomez

Von t-online
27.02.2012Lesedauer: 3 Min.
Mit Pfiffen verabschiedet: Mario GomezVergrößern des BildesMit Pfiffen verabschiedet: Mario Gomez (Quelle: dapd)
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Aus München berichtet Thomas Tamberg

Als Mario Gomez in der 72. Minute für Ivica Olic ausgewechselt wurde, klatschten die Fans des FC Bayern in der Allianz Arena in die Hände. Aber es war kein gewöhnliches Klatschen. Es wurde weder die Leistung des Stürmers bejubelt, noch die Einwechslung Olics.

Sondern die Entscheidung von Trainer Jupp Heynckes, Gomez vom Platz zu nehmen. Kaum ein Spieler hatte und hat so eine geringe Lobby in München wie der 26-Jährige. (Der t-online.de Formcheck der Nationalelf-Kandidaten nach jedem Bundesliga-Spieltag: Klicken Sie sich durch!)

Aber warum ist das so? Gomez ist ein Phänomen. Er ist ein Musterprofi, ohne Skandale. Er ist nett zu den Fans, schreibt mit Engelsgeduld Autogramme und wenn er mal keine Zeit hat für die Anhänger, dann entschuldigt er sich meist dafür. Auch sein Verhalten zu den Journalisten ist vorbildlich. Er steht in guten wie in schlechten Zeiten Rede und Antwort und redet dabei nicht nur belangloses Zeug, sondern hat durchaus etwas zu sagen.

Fairer Wettkämpfer

Darüber hinaus ist er ein tadelloser Sportsmann. In der Nationalmannschaft sowie im vergangenen Jahr beim FC Bayern liefert und lieferte er sich einen sportlich fairen Wettkampf um die einzige Spitze mit Miroslav Klose. Seit drei Spielen ist der Goalgetter jetzt ohne Tor. "Es fehlt das berühmte Tor. Aber solche Situationen hatte ich schon öfter in meiner Karriere", will sich Gomez nicht verrückt machen lassen. Er weiß, es kommen auch wieder Zeiten, in denen er regelmäßig treffen wird.

Zuletzt betonte er immer wieder, dass er gerne seinen bis 2013 laufenden Vertrag beim FC Bayern verlängern möchte, weil er sich in München pudelwohl fühlt. Sein Traum ins Ausland zu gehen, könne er noch mit 36 verwirklichen. "Es gehören immer zwei Seiten dazu, aber es gibt für mich keinen Grund, über einen anderen Verein nachzudenken. Solange ich hier gebraucht werde, werde ich auch hier bleiben. Und ich werde alles dafür geben, dass das noch ganz lange so ist", sagt Gomez.

Starke Torquote

Welcher Profi äußert sich so heutzutage so deutlich? Gerade im Vorfeld der Vertragsverhandlungen verbessert das nicht unbedingt die Ausgangsposition, ist aber grundehrlich und müsste in dem Geschäft, in dem so viel mit Schein-Wahrheiten gearbeitet wird, eigentlich besonders gut ankommen.

Doch bei Gomez scheint das niemanden zu interessieren. Dabei ist sein Arbeitsnachweis über jeden Zweifel erhaben. In 83 Bundesligaspielen hat er bereits 56 Mal für den FC Bayern getroffen. Letzte Saison war er mit 28 Treffern Torschützenkönig. Aktuell liegt er mit 19 Toren wieder ganz vorne. In der Champions League rangiert er mit sechs Treffern hinter Messi (7) auf Platz zwei. Viel mehr geht nicht.

Sind die Haare schuld?

Aber trotz aller Tore ist es immer das Gleiche: Trifft er das Tor, wird es zur Kenntnis genommen. Trifft er es nicht, ist es gleich eine Katastrophe. Warum ist das so? Liegt es an seinen Haaren? Gomez ist die Frisur wichtig, aber ist das wirklich schlimm? Liegt es daran, dass er zuweilen etwas steif wirkt in seinen Aktionen? Bei 189 Zentimetern Körpergröße ist das kein Wunder. Oder ist es der Neid auf seinen durchtrainierten Musterkörper? Oder ist es die 35-Millionen-Ablöse, die der FC Bayern an den VfB Stuttgart bezahlen musste, auf die der Angreifer aber überhaupt keinen Einfluss hatte?

Es spricht für Gomez, dass er darüber hinweg sieht. Dass es ihm etwas ausmacht, ihn zuweilen traurig macht, dürfte ziemlich sicher sein. Dafür ist der Stürmer viel zu sensibel, dass so etwas von ihm abprallt. Auch wenn er psychisch sicherlich anders gestrickt ist als Robert Enke, sollte sich so mancher Bayern-Fan durchaus Gedanken machen, warum er einen der erfolgreichsten Bayern-Stürmer aller Zeiten zuweilen so behandelt.

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