Dennis Schröder liefert bei Basketball-WM ab: Der 100-Millionen-Dollar-Mann

Kapitän, Leistungsträger und schillernder Star: Dennis Schröder ist die entscheidende Personalie im deutschen Team. Der Braunschweiger setzt auf und neben dem Platz die Akzente, steht aber häufiger in der Kritik.

Dennis Schröder ist im Team von Bundestrainer Gordon Herbert der wichtigste Mann. Der Kapitän wird gefordert und übernimmt Verantwortung. Im Schnitt steht der NBA-Star bei der Weltmeisterschaft bisher 27 Minuten auf dem Parkett, erzielt 18 Punkte und gibt 6,3 Assists (Vorlagen) – alles Höchstwerte im deutschen Team.

Im Viertelfinale gegen Lettland allerdings strauchelt Schröder, trifft kaum Würfe und fällt schlechte Entscheidungen. Null Dreier bei acht Versuchen, nur vier von 26 Würfen gehen in den Korb, neun Punkte, vier Turnover. Ein statistisches Debakel. "Das war wahrscheinlich das schlechteste Spiel, das ich jemals in meiner Karriere gezeigt habe", erklärt Schröder selbstkritisch.

Herbert schenkt Schröder vollstes Vertrauen

Ganz anders sein starker Auftritt im Halbfinale gegen die USA. Er kämpfte für die Mannschaft, brachte seine Mitspieler immer wieder in gute Wurfpositionen. "Ein Sieg gegen die USA ist sehr, sehr geil, aber wir haben noch ein Spiel. Wir müssen trotzdem fokussiert bleiben und gegen starke Serben spielen", sagte der 29-Jährige, der in den vergangenen Jahren sehr viel Kritik einstecken musste.

Schröder könnte am Sonntag derjenige werden, der in der Mall of Asia Arena auf den Philippinen die erste WM-Trophäe in der deutschen Geschichte nach oben reckt.

Trainer Herbert stellte sich schon vor dem Halbfinale vor seinen Kapitän: "Er war herausragend in Japan, wahrscheinlich der wertvollste Spieler aller Teams. Den besten Spieler auszuwechseln? Nein. Du gewinnst mit ihm oder du verlierst mit ihm." Und weiter: "Er ist ein harter Junge. Er wird sich durchkämpfen. Das wird ihn stärker machen."

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Im Zwischenrundenspiel gegen Slowenien hatte es zwischen Herbert und ihm noch geknallt. Im ersten Viertel des Spiels geriet der 29-Jährige während einer Auszeit beim Stand von 11:16 mit Center Daniel Theis aneinander, hitzig diskutierten die beiden über die bisher schwache Leistung der deutschen Mannschaft. Herbert reichte es: "Setzt euch hin!"

Als weder Schröder noch Theis eine Reaktion zeigten, packte Herbert seinen Spieler am rechten Arm und zog ihn in Richtung der Bank. "Fass mich nicht so an, Coach", zischte Schröder. Herbert blieb hart. Schröder und Theis schmorten bis zum zweiten Viertel auf der Bank, ehe sie zurück aufs Parkett durften. Am Ende gewann Deutschland das Spiel souverän mit 100:71 und die beiden gingen als Leistungsträger voran. Der Zoff war schnell vergessen, der Fokus zurück auf dem großen Ziel, eine Medaille zu holen.

Sportlich sind die Ziele von Dennis Schröder klar, und auch abseits des Platzes weiß der gebürtige Braunschweiger, was er möchte.

Schröder wird zum 100-Millionen-Mann

Schröder wurde 2013 an 17. Stelle des NBA-Drafts von den Atlanta Hawks gewählt. Nach fünf Jahren in Atlanta wechselte er für zwei Jahre zu Oklahoma City Thunder. Im Anschluss spielte er an der Seite von Superstar Lebron James bei den Los Angeles Lakers, verzockte sich bei den Vertragsverhandlungen und unterschrieb zur Saison 2021/22 letztlich bei den Boston Celtics. Dort wurde er nicht glücklich und ging für ein kurzes Gastspiel zu den Houston Rockets, um in der Saison 2022/23 wieder bei den Lakers anzuheuern. Dort nutzte Schröder seine Chance und empfahl sich für einen Vertrag bei den Toronto Raptors.

In seinen zehn Jahren in der NBA hat der 29-Jährige bisher rund 77 Millionen US-Dollar rein an Gehältern verdient. Sein Zweijahresvertrag in Toronto beschert ihm weitere 24 Millionen, sodass er 2025 die 100-Millionen-Marke knacken wird. Geld, das Schröder investiert.

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Business für die Zukunft

Neben dem Basketball-Court ist er extrem umtriebig. "Wenn ich meine Karriere in zehn oder 15 Jahren beende, sollen die Firmen auf einem Top-Level sein. Damit wir nur noch zuschauen müssen, um Geld zu verdienen", hatte Schröder schon vor Jahren in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" erklärt. Den Rat, sein Geld zu investieren, gab ihm NBA-Legende Dikembe Mutombo. Schröder hörte gut zu, wie ein Blick auf seine Investments beweist.

Schröder hat sein eigenes Modelabel ("Flexgang"/"Thats Tuff") und seine eigene Parfümmarke (Atelier Drip). Darüber hinaus ist er in den Bereichen Kryptowährung, Immobilien und Gastronomie involviert. Aber auch bei seinen Investments ist Schröder im Sport aktiv. Mit seinem Modelabel war er Ärmelsponsor bei Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig, dazu betreibt er die "DSBACADEMY" – eine Basketballakademie für Kinder und Jugendliche in seiner Heimatstadt.

Sein wohl emotionalstes Engagement ist das bei den Basketball Löwen Braunschweig. 2018 sicherte Schröder mit einer Summe von 150.000 Euro dem Verein die Lizenz und ist seit Mai 2020 alleiniger Gesellschafter der Basketball Löwen Braunschweig GmbH. "Das ist ein Liebesdienst für meinen Heimatverein", schrieb Schröder in einem Statement auf seiner offiziellen Website. Langfristig will er den Klub unter den Top 5 des deutschen Basketballs etablieren.

Familienglück und schnelle Luxusautos

Neben dem Basketball hat Schröder zwei weitere Lieben: die für seine Familie und für Luxusautos. Seit Juli 2019 ist Schröder mit Ellen Ziolo verheiratet. Das Paar hat insgesamt drei Kinder (zwei Söhne und eine Tochter). Auf Instagram gibt er immer mal wieder Einblicke ins Familienleben und zeigt stolz sein Glück. Mehr dazu können Sie hier lesen.

Nach der Familie kommen Autos. Hier setzt Schröder wie bei seinem Spiel auf dem Court auf Schnelligkeit. 2021 gab der Basketball-Star in einem Video bei YouTube einen Einblick in seine Garage. Neben einem schwarzen Cadillac Escalade und einer weißen Mercedes G-Klasse findet sich dort auch Schröders Lieblingswagen: ein Lamborghini Urus. Ein Sportwagen mit bis zu 650 PS und einem Anschaffungspreis von mehr als 200.000 Euro. Bei Weitem übrigens nicht das teuerste Auto, mit dem sich Schröder zeigte. 2021 posierte der Braunschweiger auf Instagram mit einem blauen Bugatti Chiron (geschätzter Preis etwa drei Millionen Dollar).

Schröder ist auf und neben dem Platz ein Hingucker – jetzt steht seine sportlich größte Herausforderung an. Im WM-Halbfinale gegen die USA kann er es einmal mehr allen beweisen.