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Ukraines Fechter verweigern Wettkämpfe mit Russland und Belarus


Ukraines Fechter boykottieren Wettkämpfe
Karriere-Aus für viermalige Weltmeisterin?

Von sid, dpa, aj

Aktualisiert am 22.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 24148264Vergrößern des BildesOlga Kharlan: Für die ukrainische Fechterin könnte der Boykott schwerwiegende Konsequenzen haben. (Quelle: imago sportfotodienst)
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Für die Ukraine ist Fechten ein wichtiger Sport auf internationaler Bühne. Nun sollen Wettbewerbe boykottiert werden – mit fatalen Konsequenzen für die Athleten.

Der Fechtverband der Ukraine hat einen Boykott aller Wettbewerbe angekündigt, an denen Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus antreten. Wie der Verband NFFU mitteilte, sei dies auf einer Präsidiumssitzung am Montag beschlossen worden. Sowohl ukrainische Athletinnen und Athleten als auch Kampfrichter oder Trainer sollen demnach nicht an solchen Wettkämpfen teilnehmen.

Der vom russischen Oligarchen Alischer Usmanow finanzierte Weltverband FIE hatte am 10. März mit großer Mehrheit entschieden, dass Russen und Belarussen künftig wieder international fechten dürfen – trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Nach eigenen Aussagen hat der NFFU diskutiert, wie man diese "rechtswidrige und beschämende Entscheidung" anfechten könne.

Olympia-Qualifikation fällt ins Wasser

Die Pro-Russland-Entscheidung des Fecht-Weltverbandes sorgt für großen Ärger. Säbel-Spezialistin Léa Krüger forderte Unterstützung. "Wir Athleten dürfen bei so was nicht allein gelassen, wir müssen geschützt werden", sagte die 27-Jährige der Mediengruppe "Münchner Merkur/tz".

Ukrainische Fechterinnen und Fechter werden in der Olympia-Qualifikation nicht gegen Russen und Belarussen antreten und haben die anderen Nationen zum Boykott aufgerufen. Krüger, Präsidiumsmitglied bei Athleten Deutschland und der DOSB-Athletenkommission, habe "viele sehr emotionale Gespräche" geführt.

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Karriereaus für ukrainische Weltmeisterin?

Besonders mit der ukrainischen viermaligen Weltmeisterin Olga Kharlan habe sie viel Kontakt gehabt. "Sie hat mir erzählt, dass die ukrainische Regierung entschieden hat, keine Wettkämpfe im Fechten mehr zu finanzieren, solange es eine russische und belarussische Beteiligung gibt." Für die 32-Jährige könne dies das Karriereende bedeuten, so Krüger. Die Olympia-Qualifikation beginnt ab April, Kharlan werde auf kein Qualifikationsturnier fahren können.

Krüger kritisierte, die Verantwortung zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den Weltverbänden sei zuletzt "zu oft hin- und hergeschoben" worden. Die Verbände hätten sich in der Russland-Frage "klar positionieren" müssen. "Im Fechten sieht man aktuell, wozu das Ganze führt. Es gibt keine Sanktionen gegen Russland und wir Sportler sind im Endeffekt wieder die Leidtragenden", sagt Krüger.

IOC will, dass beide Länder teilnehmen

Das IOC strebt eine Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus beiden Ländern auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an – sofern sie sich klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. IOC-Präsident Thomas Bach, Fecht-Olympiasieger von 1976, hatte gesagt, ein Ausschluss "wegen eines Passes oder des Geburtsorts" verstoße gegen das Diskriminierungsverbot.

Der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) verwies auf Anfrage mit Blick auf das ukrainische Vorgehen zunächst auf ein geplantes Treffen der deutschen Athletinnen und Athleten mit dem Präsidium am Mittwoch. In einer Mitteilung hatte der DFeB zuletzt angekündigt, dass unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Bundesinnenministeriums "eine gemeinsame Entscheidung und weitere Vorgehensweise im Sinne des Verbandes und seiner Athlet*innen erzielt werden" solle.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und sid
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