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Leichtathletik-WM: Droht Deutschland das nächste Debakel? Noch keine Medaille


Noch keine Medaille
Droht Deutschland das nächste WM-Debakel?

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong

24.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Gina Lückenkemper: Die Deutsche schaffte es nicht in das WM-Finale.Vergrößern des Bildes
Gina Lückenkemper: Die Deutsche schaffte es nicht in das WM-Finale. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Axel Kohring)

Die Leichtathletik-WM ist in vollem Gange. Bisher gab es noch keine deutsche Medaille. Droht also ein Debakel wie im letzten Jahr oder gibt es Hoffnung?

Aus Budapest berichtet Melanie Muschong

Der sechste Wettkampftag der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest ist angebrochen und noch immer hat Deutschland keine Medaille geholt, während die USA den Medaillenspiegel vor Spanien und Großbritannien anführen. Droht also ein ähnliches Debakel wie im vergangen Jahr bei der WM in Eugene?

Bisher haben die deutschen Athletinnen und Athleten im Bereich des Möglichen agiert. Am ersten und sechsten Wettkampftag holte Christopher Linke im Gehen über die 20 Kilometer und 35 Kilometer zwar kein Edelmetall. Allerdings knackte er zwei Mal den deutschen Rekord. Tobias Potye blieb im Hochsprung mit 2,33 Metern einen Zentimeter unter seiner Jahresbestleistung und wurde Fünfter.

Kurve ging in den letzten Jahren nach unten

Kristin Pudenz belegte im Diskus mit 65,96 Metern den sechsten Rang. Joshua Abuaku stand als erster Deutscher seit 36 Jahren in einem WM-Finale über 400 m Hürden und belegte den achten Platz. Bisher gab es bis zum Mittwoch sechs persönliche Bestleistungen deutscher Athleten.

Bundestrainerin Annett Stein sagte in einer Pressekonferenz des DLV: "Wir denken, es ist ein sehr guter Start. Mit den Leistungsdarstellungen unserer Athleten im ersten Teil sind wir schon sehr, sehr zufrieden." Doch Fakt ist auch: Die Medaillen-Kurve von Deutschland bei Weltmeisterschaften verläuft seit Jahren abwärts.

2009 gab es neun WM-Medaillen, zwei Jahre später noch acht. Diese Zahl blieb bis 2015 recht konstant. Im Jahr 2017 gab es dann noch fünf Mal Edelmetall für Deutschland, 2019 sechs Mal. Im letzten Jahr in Eugene waren es dann nur noch zwei Medaillen.

"Da haben wir irgendwas verpasst"

Linke erklärt dazu als deutscher Kapitän nach seinem Rennen: "Ich würde nicht sagen, dass wir aktuell zu schlecht sind. Vielleicht ist aktuell die internationale Konkurrenz einfach zu stark. Man kann nicht immer schauen, dass wir jetzt keine Medaille gewinnen. Sondern man muss schauen: Wie hat sich die Welt im Vergleich zu Deutschland entwickelt?"

Dann ergänzt er: "Da haben wir irgendwas verpasst." Was genau, das konnte der Geher nicht sagen. Er sei "kein Trainingswissenschaftler." Er spreche jedoch für das ganze DLV-Team, wenn er sage: "Man soll sich Ziele setzen, die realistisch sind. Wenn man zu einer Weltmeisterschaft fährt und sagt, man muss unter die ersten drei kommen: Das ist ein krasses Ziel. Die Leute, die potenziell hätten Medaillen gewinnen müssen bzw. sollen, haben Top-Leistungen gebracht. Andere waren besser, vielleicht sollte man darauf schauen."

 
 
 
 
 
 
 

"Die brauchen Zeit"

Tatsächlich fehlt in Budapest mit Malaika Mihambo eine sichere Medaillen-Kandidatin. Die Weltmeisterin aus Doha und dem vergangenen Jahr verletzte sich bei den Deutschen Meisterschaften und sagte daher ihre Teilnahme ab. Linke verwies zudem darauf, dass gute junge deutsche Athletinnen und Athleten nachkommen würden.

"Wir haben teilweise sehr, sehr gute Nachwuchsathleten, die kommen. Die brauchen Zeit. Jetzt ist so ein Umbruch, dass die Alten rausgehen. Ich gehöre auch zu den Alten. Ich bin der Teamälteste", sagte der Geher. Und: Noch ist die WM nicht vorbei.

Am Freitag startet Speerwerfer Julian Weber in das Großereignis und das als Zweitbester der Welt. Eine Medaille sollte für ihn machbar sein. Zudem beginnt auch für die Zehnkämpfer Niklas Kaul und Leo Neugebauer die WM in Budapest. Neugebauer hat kürzlich den 39 Jahre alten deutschen Rekord geknackt und gilt als einer der Topfavoriten.

Verwendete Quellen
  • Eigene beobachtung vor Ort in Budapest im Stadion
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit Christopher Linke in der Mixed-Zone in Budapest
  • Pressekonferenz des DLV in Budapest
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