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US Open: Andy Murray spricht von "totalem Chaos" – Ärger um Nachtspiele


Ärger bei den US Open
"Totales Chaos": Ex-Tennisstar übt scharfe Kritik

Von dpa
03.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Andy Murray: Der Schotte sprach von einem "amateurhaften" Verhalten.Vergrößern des BildesAndy Murray: Der Schotte sprach von einem "amateurhaften" Verhalten. (Quelle: IMAGO/Simon West)

Eigentlich sollen die Spiele bei den US Open nicht mehr um Mitternacht beginnen. Doch die neu eingeführte Regel wird nicht wirklich durchgesetzt. Sehr zum Ärger mancher Beobachter.

Die Uhrzeiten bei den US Open haben eine neue Debatte entfacht. "Die Ansetzungen im Tennis sind das totale Chaos", schimpfte der jüngst zurückgetretene Brite Andy Murray. "Es sieht so amateurhaft aus, wenn Spiele bis zwei, drei, vier Uhr gehen." Seine Tirade vollendete die frühere Nummer eins der Welt mit einer Aufforderung an die Profiorganisationen und die Grand-Slam-Veranstalter: "Klärt das."

In diesem Jahr haben die Organisatoren bei den US Open eine neue Zeit-Politik eingeführt. Falls ein Spiel um 23.15 Uhr Ortszeit noch nicht begonnen hat, weil der Platz durch das vorherige Match noch blockiert ist, kann es nun auf einen anderen Court verlegt werden. "Ich denke, das ist ein guter Start", sagte US-Star Coco Gauff, die in der Vergangenheit bereits über die späten Spiele geschimpft hatte: "Ich denke definitiv, dass das nicht gesund ist und nicht fair, für die, die so spät spielen müssen, weil es ihren Zeitplan ruiniert."

Angewendet wurde die neue Regel in New York bislang aber nicht – so begann das Drittrundenspiel der Belarussin Aryna Sabalenka erst nach Mitternacht um 0.07 Uhr. Auch auf Wunsch der Weltranglistenzweiten, die lieber wie geplant im Arthur Ashe Stadium als in einer kleineren Arena aufschlug.

Das sagt die Spielergewerkschaft

"Die Entscheidungen müssen früher fallen, wann Plätze gewechselt werden. Es braucht mehr Vorhersagbarkeit, wann die Profis spielen", sagte Romain Rosenberg von der Spielergewerkschaft PTPA der Deutschen Presse-Agentur in New York.

Nach PTPA-Angaben hat sich die Gesamtzahl der Nachtspiele bei Grand Slams seit 2018 verdoppelt. Dazu sei die Chance, dass sich ein Spieler verletzt, bei einem späten Spiel um 25 Prozent höher. "Die Gesundheit der Spieler muss mehr in den Fokus rücken", fordert Rosenberg. "Es ist kein Wunder, dass sich Spieler bei Turnieren rausziehen, kaputt sind und verletzt. Die physische und mentale Müdigkeit ist real."

Wenn die Profis in New York bis zwei Uhr spielen, sind sie nach Behandlungen, Medienterminen und der Fahrt nach Manhattan ins Hotel meist nicht vor fünf im Bett. Doch es geht noch später. Bei den French Open ging ein Fünf-Satz-Match von Novak Djokovic dieses Jahr bis 3.07 Uhr. Den Grand-Slam-Rekord halten Lleyton Hewitt und Marcos Baghdatis beim Sieg Hewitts bei den Australian Open 2008 bis 4.34 Uhr. Das späteste Spiel der Tennis-Geschichte bestritt Zverev bis 4.55 Uhr in Acapulco (Mexiko).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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