Tennis Nach Wimbledon-Sperrstunde: Zverev will Aus verhindern

Nach 23.00 Uhr darf in Wimbledon kein Tennis mehr gespielt werden. Deshalb geht es für Alexander Zverev am Dienstag mit seinem Erstrundenmatch weiter. Auch ein Angstgegner von ihm muss nachsitzen.
Alexander Zverev schrieb noch schnell ein paar Autogramme, posierte für ein Selfie und verschwand dann vom Centre Court. Nach dem Abbruch seiner Erstrundenpartie wegen der Sperrstunde beim Rasen-Klassiker in Wimbledon muss der Tennis-Weltranglistendritte am Dienstag das frühe Aus verhindern. Beim Stand von 6:7 (3:7), 7:6 (10:8) geht es gegen den Franzosen Arthur Rinderknech weiter.
Im Gegensatz zu Zverev hockte der Außenseiter kurz vor 23.00 Uhr Ortszeit noch mehrere Minuten auf seinem Stuhl und aß eine Banane. Geknickt schlich er erst vom Platz, als sich die Tribünen schon fast komplett geleert hatten.
Auch wenn es 1:1 nach Sätzen steht, durfte Zverev mit dem besseren Gefühl ins Bett gehen. Der 28-Jährige wehrte im zweiten Durchgang drei Satzbälle seines Gegners ab und feierte den gewonnenen Tie-Break mit einem lauten Schrei.
Zweites Match auf dem Centre Court
Die beiden werden am Dienstag nach dem Match der tschechischen Titelverteidiger Barbora Krejcikova gegen Alexandra Eala aus Philippinen, das um 14.30 Uhr MESZ (13.30 Uhr Ortszeit) ansteht, wieder auf dem Centre Court spielen.
Nur in Wimbledon gibt es Grand-Slam-Nachtruhe
Zverev hatte das Duell mit Rinderknech am Montag erst um 20.53 Uhr Ortszeit begonnen. Im Gegensatz zu den anderen drei Grand-Slam-Turnieren wird in Wimbledon nicht bis in den frühen Morgen gespielt. Die Sperrstunde um 23.00 Uhr Ortszeit wurde 2009 eingeführt, als ein schließbares Dach über dem Centre Court installiert wurde und somit auch unter Flutlicht gespielt wird. In einem früheren Statement begründeten die Ausrichter das Ende des Tennistages am späten Abend mit dem Lärmschutz für die Anwohner. Zudem soll Besuchern eine sichere Heimkehr mit öffentlichen Transportmitteln ermöglicht werden.
Wie Zverev muss auch Taylor Fritz nachsitzen. Der Weltranglistenfünfte kämpfte sich nach 0:2-Satzrückstand gegen den Franzosen Giovanni Mpetshi Perricard zurück, am Dienstag steht der fünfte Durchgang an. Fritz wäre möglicher Viertelfinalgegner von Zverev, die letzten fünf Duelle gewann der Amerikaner.
Die Chance für Zverev, erstmals in Wimbledon über das Achtelfinale hinauszukommen und seinen ersehnten ersten Grand-Slam-Titel anzugreifen, ist so groß wie lange nicht. In der Hälfte der Auslosung der deutschen Nummer eins verabschiedeten sich schon einige namhafte potenzielle spätere Gegner frühzeitig.
Zverev-Angstgegner Medwedew bereits raus
Der frühere US-Open-Champion Daniil Medwedew unterlag dem Franzosen Benjamin Bonzi in vier Sätzen. Von den vergangenen 14 Duellen mit Angstgegner Medwedew hat Zverev 12 verloren. Auch der frühere Wimbledon-Finalist Matteo Berrettini aus Italien, der zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, scheiterte.
- Nachrichtenagentur dpa