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Tour de France 2019: Wer ist eigentlich Wunderkind Egan Bernal?


Nach dem Triumph
Wer ist Tour-Sieger Egan Bernal?

Von t-online, sid
Aktualisiert am 29.07.2019Lesedauer: 3 Min.
Konnte es selbst kaum fassen: Egan Bernal gewann die Tour 2019.Vergrößern des BildesKonnte es selbst kaum fassen: Egan Bernal gewann die Tour 2019. (Quelle: Reuters-bilder)
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Mit dem Tour-Gesamtsieg hat Egan Bernal seine kolumbianische Heimat in einen wahren Freudentaumel versetzt. Dabei war der große Durchbruch des Wunderkinds noch gar nicht geplant.

Egan Bernal lag goldrichtig. "Ich glaube, in Kolumbien sind die Menschen jetzt ziemlich happy", mutmaßte der Triumphator der 106. Tour de France und grinste schelmisch. Happy war dabei noch untertrieben: Mit dem Rennen seines Lebens hat der Kletterkönig mit dem Löwenherz eine ganze Nation in einen gepflegten Freudentaumel versetzt.

"Der Wunderknabe aus Zipaquira wird zur Legende", jubelte Kolumbiens wichtigste Tageszeitung "El Tiempo" in einer Sonderausgabe. Präsident Ivan Duque gratulierte dem "Titanen und wahrhaften Helden" überschwänglich und kündigte einen Empfang mit Staatsehren an: "Nach so vielen Jahren der Beharrlichkeit Kolumbiens auf der Jagd nach diesem Triumph ist endlich der große Tag gekommen."

James und Falcao gratulieren Bernal

Während in Bernals Heimatgemeinde Zipaquira bei Bogota, wo sich die Massen schon frühmorgens im Parque de la Esperanza vor Bildschirmen versammelten, ein zweitägiges Volksfest losbrach, trudelten Grußbotschaften prominentester Landsleute ein, darunter die Fußballstars James und Falcao oder Salsa-Ikone Willy Garcia. Der Hochgelobte selbst, so knallhart er zuvor noch die letzte Alpen-Prüfung in Val Thorens gemeistert hatte, wurde plötzlich wieder ganz weich.

"Ich bin stolz, heute Kolumbianer zu sein und für Kolumbien diese Tour zu gewinnen", sagte Bernal. Stolz durfte er vor allem auf sich sein, hat er doch mit gerade mal 22 Jahren Überwältigendes vollbracht: Tour-Sieger als erster Lateinamerikaner, als jüngster Fahrer seit 110 Jahren. Bernal steht die (Radsport-)Welt offen.

"Jetzt werde ich wirklich Toursieger"

"Mierda!", vornehm übersetzt also: Mist!, "jetzt werde ich wirklich Toursieger", habe er als erstes gedacht, als er am Samstag an der Seite seines Teamkollegen und Vorgängers Geraint Thomas über die Ziellinie rollte. In der dünnen Höhenluft war Bernal, der in der Heimat auf über 2.600 Metern lebt, an allen drei Alpen-Tagen unbezwingbar, 1:11 Minuten lag er in der Endabrechnung vor Thomas.

"Ich brauche etwas, um das zu begreifen", sagte Bernal und blickte ein wenig schüchtern in die Runde. Der Riesenauflauf, den er souverän bewältigte, war ihm ein wenig suspekt, deutlich wohler fühlte er sich bei seinen Lieben. Freundin Xiomara, die ihren Egan bei allen Trainingsfahrten in der Heimat auf dem Moped begleitet, wartete wie Vater German im Ziel von Val Thorens, Mutter Flor Marina und Bruder Ronald flogen pünktlich zum rauschenden Pariser Finale ein.

Bernal sollte reifen

Dass Bernal einmal die Tour gewinnen würde, galt der Fachwelt als ausgemacht, seit Teamchef Dave Brailsford ihn 2017 von der kleinen italienischen Androni-Mannschaft zur heutigen Ineos-Equipe holte. Dass der große Coup aber schon jetzt gelingt, war nicht geplant – Bernal sollte reifen.

Zwei Stürze warfen den Karriereplan über den Haufen. Einer erwischte Bernal selbst, im Frühling brach er sich das Schlüsselbein, verpasste den Giro, den er als Kapitän fahren sollte, die Tour rückte in den Fokus. Der andere erwischte Ineos-Patron Chris Froome und legte den viermaligen Tour-Sieger lahm – so war Bernal plötzlich Co-Kapitän für die Frankreich-Rundfahrt. "Nichts geschieht ohne Grund", sagte Bernal über seinen Crash.


Thomas, der die Tour-Hauptrolle an Bernal verlor, wie er sie 2018 Froome abgenommen hatte, verneigte sich vor dem neuen Champion. "Egan ist dazu geboren, Berge raufzustürmen", sagte der Waliser: "Ihm steht eine wunderbare Zukunft bevor."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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