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Andre Greipel: "Wir sind nur schwer zu schlagen"


Tour de France
Greipel: "Wir sind nur schwer zu schlagen"

Von t-online
22.06.2011Lesedauer: 4 Min.
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Das Interview führte Björn Lücker

Deutschlands Sprintstar Andre Greipel geht ganz gelassen in seine erste Tour de France. "Ehrlich gesagt bin ich gar nicht aufgeregt. Aber das kommt noch, wenn es am 2. Juli los geht", sagte der 28-Jährige im Interview mit t-online.de. Der Profi der belgischen Equipe Omega Pharma-Lotto träumt bei der dreiwöchigen Rundfahrt von einem Etappensieg, sieht aber wegen der neuen Regeln keine Chance auf das Grüne Trikot.

Greipel stößt zudem sauer auf, dass der unter Dopingverdacht stehende Alberto Contador seinen Titel verteidigen darf. "Es ist ein ganz schlechtes Zeichen, dass bislang kein Urteil gefällt wurde."

Herr Greipel, Sie fahren Ihre erste Tour de France. Hand aufs Herz: Wie groß ist die Aufregung?
Soll ich ehrlich sein: Ich bin überhaupt nicht aufgeregt. Aber das kommt noch, wenn es am 2. Juli los geht.

Die Tour de France ist Ihr Saisonhöhepunkt. Fühlen Sie sich auf den Punkt topfit?
Für mich ist es das erste Mal, dass ich im Juli topfit sein muss. Deshalb war die ganze Saison darauf ausgerichtet. Wichtig war, im Training und den Rennen nicht zu überdrehen und die Belastungen kontinuierlich zu steigern. Mit meiner jetzigen Form bin ich zufrieden. Ich glaube, ich bin auf einem guten Weg.

Bei der Tour de Suisse, der Tour-Generalprobe, lief es aber nicht so gut.
Das lag an der Streckenführung. Auch wenn es flach aussah, es gab keine reine Sprintankunft. Am Ende ging es immer berghoch. Oder aber wenige Kilometer vor dem Ziel stand ein Berg im Weg, an dem die Sprinter abgehängt wurden. Trotzdem war es mit Blick auf die Tour noch einmal ein guter Härtetest.

Bei der Rundfahrt soll es wieder zu Scharmützeln mit Mark Cavendish gekommen sein. Erzählen Sie mal…
Ach, da war gar nichts. Man kann aus einer Mücke auch einen Elefanten machen.

Mark Cavendish hat aber nach der letzten Etappe getwittert: "Der dümmste Kommentar des Jahres geht an Andre Greipel".
Ich hatte Mark nur gesagt, dass er rausgehen soll, wenn er im Etappenfinale das Hinterrad seines Vordermannes nicht halten kann. Es war schließlich sein Fehler, dass das Feld kurz vor dem Ziel in zwei Teile flog. Daraufhin ist er mal wieder ausgetickt. Aber wie gesagt: Die Sache war dann auch wieder schnell vergessen.

Kommen wir wieder zum Sportlichen. Sie haben den Streckenplan bestimmt studiert. Auf welchen Etappen rechnen Sie sich etwas aus?
Ich studiere vorher nie den Etappenplan. Ich schaue von Tag zu Tag, so habe ich das schon immer gemacht. Unser Sportlicher Leiter informiert mich noch früh genug, wenn für mich was drin sein sollte.

Haben Sie sich schon eine Taktik zurechtgelegt, wie Sie Cavendish und Co. schlagen wollen?
Mit Marcel Sieberg habe ich meinen treusten Helfer an der Seite. Eine wichtige Funktion hat auch Anfahrer Jürgen Roelandts. Er kann richtig Druck machen und soll in den Finals möglichst lange vorne fahren. Wenn wir alle gut harmonieren, dann sind wir nur schwer zu schlagen.

Ist auch das Grüne Trikot ein Thema?
Eigentlich nicht. Durch die neuen Regeln müssen auch wir überlegen, wie die richtige Taktik aussieht. Fakt ist: Es gibt nur noch jeweils einen Zwischensprint, bei dem die ersten 15 Fahrer Punkte bekommen, anstatt wie bisher die ersten drei. Aber man kann nicht zwei Mal am Tag einen vollen Sprint fahren. Ich denke, die Ausreißer haben gute Chancen, das Grüne Trikot zu holen.

Mit Philippe Gilbert, der die Frühjahresklassiker dominierte, haben Sie noch einen Mann im Team für Etappensiege. Und Jurgen Van den Broeck, im vergangenen Jahr immerhin Gesamtfünfter, ist der Fahrer fürs Gesamtklassement. Was trauen Sie beiden zu?
Jurgen hat auch in diesem Jahr schon bei der Dauphine Libere bewiesen, dass er in Topform ist. Ihm traue ich wieder einen Platz unter den ersten fünf zu. Und Philippe - da braucht man nicht mehr viel zu sagen: Für die erste Etappe, auf der es am Ende leicht berghoch geht, gibt es keinen besseren Fahrer als ihn. Er kann gleich zu Beginn das Gelbe Trikot holen. Und das ist auch das Ziel unserer Mannschaft.

Apropos Gelbes Trikot: Titelverteidiger Albero Contador fährt in diesem Jahr wieder mit. Der Spanier ist auf einen erneuten Sieg abonniert, obwohl eine positive Dopingprobe vorliegt. Der internationale Gerichtshof CAS wollte im Juni ein Urteil sprechen, hat das Verfahren aber jetzt in den August verlegt. Einige Fahrer äußern sich sehr kritisch. Tony Martin spricht von einem "schlechten Zeichen" und einer "Verarschung der Fans". Wie sehen Sie das?
Gut, es ist ein schwebendes Verfahren. Aber es gibt klare Regeln: Wenn A- und B-Probe positiv sind, dann handelt es sich um einen Dopingfall und der Fahrer muss verurteilt werden. Vor allem dann, wenn es sich um das größte Radrennen der Welt handelt. Ich kann Tony Martin nur zustimmen. Es ist ein ganz schlechtes Zeichen, das bislang noch kein Urteil gefällt wurde.

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