t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportMehr SportTennis

Tennisspielerin Peng Shuai verschwunden – Naomi Osaka besorgt


Nach schweren Vorwürfen
Ist sie verschwunden? Sorge um chinesische Tennisspielerin

Von t-online, dpa
17.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Peng Shuai: Die chinesische Tennisspielerin wird aktuell vermisst.Vergrößern des BildesPeng Shuai: Die chinesische Tennisspielerin wird aktuell vermisst. (Quelle: Shutterstock/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai wird seit mehreren Wochen vermisst. Kurz zuvor hatte sie in den sozialen Medien einen Fall sexuellen Missbrauchs öffentlich gemacht.

Der Ruf "Wo ist Peng Shuai?" erschüttert die Tenniswelt – und sorgt auch außerhalb von China für Aufsehen. In den zwei Wochen, seitdem die 35-Jährigen Vorwürfe eines angeblichen sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker publik gemacht hat, ist die frühere Wimbledon- und French Open-Doppelsiegerin nicht mehr gesehen worden. Sie gilt als verschwunden. Die Tennis-Vereinigungen sind zutiefst besorgt um ihr Schicksal, genauso ihre Tenniskollegen und -kolleginnen wie Naomi Osaka oder Chris Evert.

"Ich stehe unter Schock über die gegenwärtige Lage und sende Liebe und Licht in ihre Richtung", schrieb Japans Star Osaka am Mittwoch auf Twitter. Sie kritisierte Chinas Zensur, die jede Debatte über den Fall im Internet und in sozialen Medien verhindert. "Ich hoffe, dass Peng Shuai und ihre Familie sicher sind und es ihnen gut geht."

Die einstige Weltranglistenerste Evert nannte die Anschuldigungen "sehr verstörend". "Wir sollten alle besorgt sein", schrieb die Amerikanerin, die Peng Shuai kennt, seit sie 14 Jahre alt war, auf Twitter. "Das ist ernst. Wo ist sie? Ist sie sicher?"

Was war passiert?

Peng Shuais Beitrag im chinesischen Twitter-Pendant "Weibo" war nur eine halbe Stunde nach der Veröffentlichung wieder gelöscht worden. Darin hatte sie offenbart, über einen Zeitraum von zehn Jahren mit Unterbrechungen eine Beziehung mit dem verheirateten früheren Vizepremier Zhang Gaoli eingegangen zu sein. In dem Beitrag ist von Liebe und Zuneigung die Rede, aber auch von einem ungewollten sexuellen Übergriff – ohne dass aber Beweise für die Anschuldigung vorgelegt werden könnten, wie es darin hieß. Die Echtheit des Postings über ihr "Weibo"-Konto konnte nicht verifiziert werden.

Die Nachricht schlug in China ein. Die Zensur ging auf Hochtouren, denn der 75-jährige Zhang Gaoli war einer der mächtigsten Politiker Chinas. Er war von 2013 bis 2018 Vizepremier – und von 2012 bis 2017 sogar Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros, dem höchsten Machtgremium der Kommunistischen Partei. Es ist der erste Fall, in dem ein prominenter Politiker ins Kreuzfeuer gerät, seit die #MeToo-Bewegung 2018 auch in China Einzug gehalten hat. Seitdem waren unter anderem in der Wissenschaft, im Journalismus und in der Geschäftswelt einige wenige Fälle ans Licht geraten.

Es ist nicht selten, dass unbequeme Stimmen in China "verschwunden werden", wie es umschrieben wird.

Heute ist das "Weibo"-Konto von Peng Shuai nicht mehr verfügbar. Auch kann im chinesischen Internet weder nach ihrem Namen noch nach #MeToo gesucht werden. Die letzten Nachrichten, die über den Tennisstar zu finden sind, stammen von 2016. Die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" zitiert jemanden, der früher für ihr Team gearbeitet habe, dass Peng Shuai nicht kontaktiert werden könne.

Peng Shuai zählte über Jahre zu den besten Doppelspielerinnen der Welt. 23 Turniersiege hat sie gefeiert, darunter sind die Titel in Wimbledon 2013 und bei den French Open 2014. Seit Ende Februar des vergangenen Jahres hat sie nicht mehr auf der Tour gespielt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website