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TV-Legende: Schauspieler Dietmar Schönherr ist tot


Er wurde 88 Jahre alt
Schauspieler Dietmar Schönherr ist tot

dpa, afp, t-online, mmh

Aktualisiert am 18.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Dietmar Schönherr ist tot.Vergrößern des BildesDietmar Schönherr ist tot. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Schauspieler und Moderator Dietmar Schönherr ist nach Angaben seiner Hilfsorganisation Pan y Arte im Alter von 88 Jahren auf Ibiza im Krankenhaus gestorben. Der Verein berief sich am Freitag auf Informationen des behandelnden Arztes.

Laut "Bild" hatte Dietmar Schönherr vor drei Monaten einen Hirnschlag erlitten und seitdem um sein Leben gerungen. Vor zwei Tagen begannen seine Nieren zu versagen.

"Orion" machte ihn berühmt

Schönherr wurde durch seine Hauptrolle als Commander Cliff Allister McLane in der ersten deutschen Science Fiction-Fernsehserie "Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion" berühmt.

Die 1966 ausgestrahlten Folgen sind auch deshalb in die TV-Geschichte eingegangen, weil aus Geldmangel Haushaltsgegenstände wie Bügeleisen und Badewanneneinläufe zur Ausstattung des Kommandostandes zweckentfremdet wurden. Dennoch war die siebenteilige Serie ein Straßenfeger.

Schönherr moderierte die TV-Show "Wünsch Dir was“ und ab 1973 die erste Talkshow im deutschsprachigen Fernsehen "Je später der Abend", die auch provokante Themen aufgriff.

Mit seiner Frau Vivi Bach im TV

Gemeinsam mit seiner Frau Vivi Bach moderierte er von 1969 bis 1972 die ZDF-Quiz-Sendung "Wünsch Dir was". Er galt als Pionier, der neue Fernsehformate ausprobierte, so wurde er zur TV-Legende.

Als Synchronsprecher lieh er seine sonore Stimme James Dean, Steve McQueen und Audie Murphy.

Multitalent - in über 100 Kinofilmen mitgewirkt

Er wirkte in über 100 Kinofilmen mit, in Hunderten von TV- und Theater-Produktionen und war zudem noch Schriftsteller und Friedensaktivist. Häufig war er in Fernsehrollen zu sehen, unter anderem in Krimis wie "Ein Fall für zwei" und "Tatort". Für seine Leistung erhielt Schönherr unter anderem die Goldene Kamera und den Deutschen Fernsehpreis.

Wenig erfolgreich verlief seine Karriere als Schlagersänger, manche Titel sang er gemeinsam mit Vivi Bach. Seine dänische Frau Vivi starb am 22. April 2013. Das Paar war seit 1965 verheiratet und lebte zuletzt auf Ibiza.

Außerdem war er beim Österreichischen Rundfunk Sprecher, Schauspieler, Regisseur, Reporter und Autor, bis er 1952 zum WDR wechselte.

Der 1926 in Innsbruck geborene Schönherr begann 1946 ein Architekturstudium, kehrte dann aber auf Umwegen wieder zur Schauspielerei zurück.

Engagiert in Nicaragua

Schönherr engagierte sich seit 1985 für soziale und kulturelle Hilfsprojekte in Nicaragua. In den 80er Jahren engagierte er sich auch in der deutschen Friedensbewegung gegen den NATO-Doppelbeschluss. Den US-Präsidenten Ronald Reagan nannte er einen "Verbrecher". Schönherr beteiligte sich 1983 auch an der Blockade des US-Raketenstützpunktes in Mutlangen.

In Nicaragua - einem der ärmsten Länder der Welt - baute er mit dem Dichter Ernesto Cardenal ein Kulturzentrum für Kinder und Jugendliche auf. Um das Projekt zu finanzieren, gründete Schönherr eine Stiftung, aus der 1994 der Verein Pan y Arte hervorging.

Zur Verleihung des Deutschen Fernsehpreises für sein Lebenswerk bezeichnete ihn Elke Heidenreich als Mann, "der sich gar nicht verbiegen kann, dessen Stimme so weich und angenehm ist wie sein Herz und dessen Charakter so gerade und unerschrocken ist, dass wir uns davor nur verneigen können." Seine letzten Lebensjahre auf Ibiza bescherten dem Mann mit dem schlohweißen Haar viele schöne Momente, wie er einmal in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte: "Die meiste Zeit verbringe ich auf meiner Terrasse und schaue stundenlang aufs Meer. Das ist wunderbar."

"Ich bin ein Träumer, der die Welt verbessern will"

Über sich sagte Schönherr: "Ich bin ein Träumer, der die Welt verbessern will" und über seinen Verein Pan y Arte: "Brot und Kunst sind die wichtigsten Lebensmittel des Menschen. Wir kümmern uns um beides."

Nach dem Tod von Moderator und Schauspieler Dietmar Schönherr ändert die ARD ihr Programm: An diesem Samstag ist um 14:45 Uhr im "Ersten" der Film "Brücke zum Herzen" mit Schönherr und Simone Thomalla in den Hauptrollen zu sehen. Die beiden verkörpern in diesem Drama aus dem Jahr 2005 laut ARD "ein liebevoll zerstrittenes Vater-Tochter-Gespann".

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