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Buchempfehlung: Dieser Buch-Tipp warnt – Gefahren unserer Demokratie


Buchtipp der Woche
Dieses Buch warnt: Was unsere Gesellschaft spaltet

Von Monika Salz

Aktualisiert am 22.03.2020Lesedauer: 3 Min.
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Das neue Sachbuch von Henrik Müller: "Kurzschlusspolitik: Wie permanente Empörung unsere Demokratie zerstört"Vergrößern des Bildes
Das neue Sachbuch von Henrik Müller: "Kurzschlusspolitik: Wie permanente Empörung unsere Demokratie zerstört" (Quelle: Piper Verlag/T-Online-bilder)

Sachbücher informieren und helfen gesellschaftliche Themen einzuordnen. So wie Henrik Müllers Buch "Kurzschlusspolitik": Der Journalist will auf die Gefahren für unsere Demokratie aufmerksam machen.

Jede Woche stellt t-online.de ein neues Buch vor. Diesmal: "Kurzschlusspolitik: Wie permanente Empörung unsere Demokratie zerstört" von Henrik Müller. Der Autor widmet sich in seinem Sachbuch großen Fragen, wie etwa: Wie funktioniert Meinungsbildung in Zeiten sozialer Netzwerke? Was unterscheidet die analoge Debattenkultur von der digitalen? Warum ist es so schwer geworden zwischen realen Nachrichten und Fake-News zu unterscheiden?

Worum gehts?

Die Welt ist scheinbar aus den Fugen geraten. Innerhalb der westlichen Demokratien findet eine Polarisierung und Radikalisierung statt, die noch vor wenigen Jahren undenkbar erschien. Es gibt Krisen, wohin man schaut. Viele Menschen sind mittlerweile unsicher, ob stimmt, was Medien und Politiker ihnen vermitteln. Da scheint es oft so, als käme die eine, die richtige Wahrheit eher über soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook als über etablierte Medienkanäle. Was soll man also noch glauben?

Müller zeigt, dass sich die Ankerpunkte der Information verschoben haben: Entschieden in früheren Zeiten noch wenige Profis von Qualitätsmedien, was eine Meldung ist und was nicht, kann heute jeder mitmachen im verwirrend bunten Social Media Reigen, egal ob er kompetent ist oder nicht. Dadurch wird es schwerer zu entscheiden, was eine seriöse Nachricht ist, und was nicht.

Was ist eine Besonderheit der Geschichte?

Der Autor Henrik Müller, Journalist, Publizist und Wissenschaftler, versucht dem Leser die Wahrheit hinter einer Meldung näher zu bringen. Er erklärt gut verständlich, warum die eigentlichen Sorgen der Menschen, wie etwa der knapper werdende Wohnraum und steigende Mieten oder auch wie Pflege im Alter nicht die Themen sind, die den öffentlichen Diskurs bestimmen, da es auf viele dieser Fragen keine einfachen, sondern nur komplexe Antworten gibt. Themen in der öffentlichen Debatte sind dabei Migration oder auch die Flüchtlingspolitik.

Müller plädiert dafür, dass sich jeder Bürger fundiert informiert und nicht auf einfache Antworten baut, wie sie oft im Netz angeboten werden. So kann seiner Meinung nach der fortschreitenden Spaltung der Gesellschaft Einhalt geboten werden. Er ordnet ein, ohne mit erhobenem Zeigefinger zu kritisieren, will aber zugleich doch all seine Leser sensibilisieren für die digitale Debattenkultur, bei der es so manchem nicht mehr gelingt zwischen Vernünftigem und Unvernünftigem zu unterscheiden.

Sauber recherchiert, belegt mit Studien und Verweisen auf andere renommierte Wissenschaftler oder Philosophen und mit ganz vielen Anmerkungen, die seine Thesen stützen, ist dieses Sachbuch für all diejenigen geeignet, die sich nicht vom hysterischen Dauersturm in sozialen Medien irritieren und mit Fake-News und Halbwahrheiten beeinflussen lassen wollen.

Für Fans welcher Bücher geeignet?

Warum lesbar?

Weil vielen Menschen in der medialen Reizüberflutung ein solider Anker fehlt, der hilft Dinge richtig einzuordnen, ist "Kurzschlusspolitik" ein besonders lesenswertes Buch. Denn wer die Mechanismen durchschaut, die dem Zusammenspiel von Politik und sozialen Medien zugrunde liegen, dem fällt es einfacher, Dinge auch zu hinterfragen und nicht auf jeden "Bullshit" hereinzufallen.

Müller legt diese Mechanismen offen und erklärt schlüssig und verständlich, dass Menschen sich zuweilen von falschen Informationen irreleiten lassen und dann Entscheidungen treffen, die weder ihrem eigenen noch dem gesellschaftlichen Wohl dienen. Wer dieses Buch gelesen hat, wird sein eigenes Nutzungsverhalten der sozialen Medien sicher öfter hinterfragen.

Lieblingszitat

„Eine Strategie gegen die Unsicherheit besteht darin, Wissen über den Zustand der Welt anzusammeln. Wissen ist so gesehen ein Versicherungsprogramm.“

Verwendete Quellen
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