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Schlagersängerin Beatrice Egli im Interview


Beatrice Egli im t-online.de-Interview
"Jeder muss seinen Wohlfühlzeiger auf der Waage finden"

t-online, Maria M. Held

15.04.2016Lesedauer: 6 Min.
Beatrice Egli veröffentlichte im April ihr Album "Kick im Augenblick".Vergrößern des BildesBeatrice Egli veröffentlichte im April ihr Album "Kick im Augenblick". (Quelle: dpa-bilder)
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"Ich muss auf die Bühne - ich bin richtig hungrig darauf und sehnsüchtig nach dem Publikum!" - so sprudelt es aus Beatrice Egli hervor. Gerade kam das neue Album “Kick im Augenblick” heraus, die dritte Städte-Show der 27-Jährigen lief erst im TV und im Oktober geht es auf Tour. Im t-online.de-Interview spricht die DSDS-Siegerin von 2013 über Power, Dieter Bohlen, ihre Kurven, Kollegen und Familienträume.

t-online.de: Wirbelwind auf der Bühne, Powerfrau, Gute-Laune-Paket, Energiebündel - so werden Sie genannt. Fühlen Sie sich wohl mit diesen Etiketten?

Beatrice Egli: Absolut, das bin ich auch.Ich bin so und freue mich, dass es genau so ankommt, wie ich mich fühle. Das neue Album “Kick im Augenblick” gibt mir auch diese Power, diesen Kick. Wenn ich die neuen Songs für ein Album zusammenstelle, wähle ich sie so aus und schreibe sie so, wie ich es selber brauche, damit ich eben dieser Wirbelwind auf der Bühne sein kann. Weil ich das so auch selber liebe, wenn mich das selber puscht, nur dann ist das auch ansteckend. Es ist schön, dass es vielen so geht, wenn sie meine Musik hören, dass sie das Leben ein bisschen leichter nehmen können zumindest für den Moment.

Sie haben auch an sechs Titeln mitgeschrieben - Text oder Musik?

Beides! Mal so, mal so und mal beides. Komponieren und Texten ist eine ganz neue Leidenschaft und etwas, das zu mir gehört. Ich habe gemerkt, dass ich in jeder freien Sekunde schon wieder etwas für das neue Album mache. Ich habe so viele Ideen, wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, wenn ich unterwegs bin, bei allem was ich erlebe, denke ich, darüber würde ich gerne singen oder wenn ich eine tolle Geschichte höre, überlege ich, das wäre ein toller Song.

Verändert das Ihre Art zu singen?

Dadurch bekommt man auch ein ganz neues Gefühl für die anderen. Ich habe ganz viele Kollegen, die selbst auch schreiben und komponieren, man versteht sich dadurch viel besser, wenn man das macht. So entstand über anderthalb Jahre ein neues Album, das für mich ein sehr persönliches und intimes geworden ist. Und es gibt auch viele Facetten, wo man mich auch mal ganz anders hört. Mal melancholischer, mal trauriger. Das gehört zum Leben dazu. Trotzdem war mir wichtig: Es muss positiv sein.

Trifft sie dieses Vorurteil, im Schlager würde es immer nur um Herz, Schmerz und heile Welt gehen? Oder könnten Sie sich vorstellen mehr nachdenkliche Noten reinzubringen?

Ich glaube, es finden sich immer wieder nachdenkliche Seiten. Aber letztendlich mache ich mein Album ja genau so, dass es mir Spaß und Freude bereitet und genau diese Energie gibt. Genau deshalb suche und schreibe ich gerade solche Lieder, die mir selbst so ein Gefühl geben, dafür stehe ich. Deshalb liebe ich auch meine Musik so, die Spaß und Energie beinhaltet. Deswegen werde ich dem Stil auch immer treu bleiben.

Dabei ist die Welt nicht immer voller Spaß ….

Ich merke, dass es mir selbst momentan gut tut, solche Sachen zu machen. Wir leben gerade in einer turbulenten Zeit. Ich merke natürlich auch, dass die Realität anders ist, nicht so wie in den Songs, aber umso mehr hat man Sehnsucht nach guter Laune und danach, das Positive zu sehen. Ich glaube, jeder braucht so eine Insel, auf der er abschalten und ausbrechen kann. In dem Sinn gute Laune zu haben, im Augenblick zu leben, an nichts zu denken. Das ist auch ein Versprechen, das ich meinem Publikum gegeben habe: Man kann sich von guter Laune verwöhnen und sich anstecken lassen. Es ist wie ein Wellness-Paket. Und dieses Versprechen gebe ich absolut. Ab 13. Oktober gibt es das in vielen Städten.

Was macht Ihnen denn am meisten Spaß? Auf der Bühne zu stehen, die Vorarbeit, die Aufnahmen im Studio oder die TV-Sendungen?

Ich glaube, es ist der Kick im Augenblick, deshalb auch der Name. Es war eine schöne Zeit im Studio, aber jetzt brauche ich den Kick der Bühne und das Feedback des Publikums. Jedes Lied entwickelt sich ja auch noch, wenn man live spielt. Das ist jetzt die richtige Zeit dafür. Von November bis Januar habe ich kaum Auftritte gemacht und mir eine Auszeit genommen. Somit war ich bereit für die Albumaufnahmen im Januar und danach konnte ich es kaum erwarten, wieder live auf der Bühne zu stehen.

Man braucht also auch Auszeiten?

Ja, ich habe drei Jahre wirklich durchgearbeitet, dann habe ich mir eine Auszeit genommen. Ich bin nicht der Typ, der erst dann Pause macht, wenn es nicht mehr anders geht. Da bin ich sehr froh, dass ich da sehr auf mein Herz und meinen Körper hören kann und darauf achte. Denn nur so kann ich für meine Fans auch immer zu 100 Prozent da sein.

Wie gehen Sie mit Kritik um?

Ehrlichkeit ist in meinem Leben generell ein ganz wichtiger Punkt. Ein großes Pensum schaffe ich also nur mit voller Ehrlichkeit und der Musik, die ich liebe. Die Meinungen über meine Musik gehen ja ganz weit auseinander. Das weiß ich und das ist auch gut. Aber wenn ich das mache, was ich liebe, dann kann ich auch jede Kritik annehmen und verstehen. So kann man viel mehr schaffen und hat viel mehr Kraft und Energie.

Wer sind Ihre Vorbilder im Musikgeschäft?

Vicky Leandros ist auf jeden Fall jemand, die ich schon ganz lange bewundert habe, meine erste Platte war von Michelle. Ein einziges Vorbild gab es nicht. Ich fand Schlagermusik überhaut gut, Brunner & Brunner gehören dazu, Andrea Berg auf jeden Fall, Andreas Gabalier, Roland Kaiser Das Lustige ist, das sind jetzt meine Kollegen. Man steht miteinander auf der Bühne, trifft sich Backstage - und es ist schön, solche Kollegen zu haben.

Könnten Sie sich vorstellen, mal eine ganz andere Musik auszuprobieren - Rap, Hip-Hop, Rock? Heino hat das ja auch gemacht.

Ich glaube, ich bleibe meiner Musik immer treu - aber man weiß es wirklich nie. Wer mich auf den Tourkonzerten gesehen hat, erlebt mich aber auch mal rockiger, mal rappig, nicht weil ich rappe, sondern weil ich einen Rapper dazu hole. Bei einer zweistündigen Show, da kann man sich richtig austoben - und das tue ich auch!

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Familie ist Ihnen wichtig, das betonen Sie immer wieder - noch nicht jetzt, aber irgend wann - wie würde denn Ihre Familie aussehen?

Oh je, ich sag ja immer, ich will vier Kinder haben, aber wenn ich das erste habe, sage ich wahrscheinlich, es reicht sogar eines. Wenn man mich fragt, heißt meine Antwort: Ja, ich wünsche mir eine Familie, aber das kann auch in zehn Jahren sein. Ich befasse mich noch gar nicht so sehr damit. Das ist ja auch das Schöne, dass jeder entscheiden kann, was für seine Familie das Beste ist. Und genau so werde ich das auch machen, ich werde meine Familie so groß ziehen, wie es sich für mich gut anfühlt. Im Moment würde ich sagen, ich kann gar nicht ohne meine Musik leben, das ist mein Kind, mein ein und alles. Und ich bin so glücklich, dass ich das machen kann.

Sie standen ja schon vor DSDS oft auf der Bühne. Was denken Sie über Castingshows - können die wirklich den Weg ebnen?

Absolut! Das war schon ein wichtiger Wendepunkt in meinem Leben. Die TV-Städte-Shows, eigene große Samstagabendshows, das vierte Album - das sind Riesen-Highlights, die ich dank DSDS, intensiver Arbeit und des Publikums, erleben darf. Die haben in DSDS ihren Ursprung. Aber dann heißt es, dran bleiben und dran arbeiten. Das ist schon ein sehr sehr großes Geschenk.

Haben Sie noch Kontakt zu Dieter Bohlen?

Wir haben selten Kontakt, aber ich verstehe mich mit Dieter immer noch gut. Ich schaffe es leider nicht wirklich, noch DSDS zu gucken. Ich wünsche allen toitoitoi und einen guten Sieger.

Verfolgen Sie den ESC?

Ja, das ist ein Riesen-Event und eine große Chance: Viele Millionen Menschen sehen zu, das ist eine riesengroße Plattform. Ich habe großen Respekt für jeden, der da für sein Land teilnimmt und sich der großen Kritik stellt. Ich drücke die Daumen für Deutschland und die Schweiz und hoffe, dass sie viele Punkte nach Hause bringen. Aber in erster Linie wünsche ich jedem dort viel Spaß, denn das ist ein Moment, den jeder vor allem genießen sollte. Man hat es eh nicht in der Hand. Ich werde es auf jeden Fall verfolgen.

Die Dauerdiskussion um Ihre Figur - nervt die?

Ich sage nur, jeder muss sich wohlfühlen und seinen Wohlfühlzeiger auf der Waage finden. Natürlich stehe ich zu meinen Kurven und liebe meine Kurven! Ich werde immer alles anziehen, worauf ich Lust habe. Ich werde enge Lederhosen und im Sommer weite Hosen anhaben, dann wieder das kleine Schwarze - mal sehe ich kurviger aus, mal schlanker und immer werden die Leute darüber reden. Ich finde: Jeder kann alles anziehen, wenn er sich drin wohlfühlt. Die Größe ist dabei doch egal.

Frau Egli, wir danken für das Gespräch.

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