t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeUnterhaltungStars

Ralf Moeller will "Tatort"-Kommissar werden, aber da gibt es ein Problem


"Das sind Beamte"
Ralf Moeller wettert gegen Öffentlich-Rechtliche

InterviewVon Janna Halbroth

Aktualisiert am 11.03.2021Lesedauer: 4 Min.
Interview
Unsere Interview-Regel

Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Ralf Moeller: Der Schauspieler ist mittlerweile 62 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
Ralf Moeller: Der Schauspieler ist mittlerweile 62 Jahre alt. (Quelle: IMAGO / Future Image)

Mit 62 Jahren ist für Ralf Moeller noch lange nicht Schluss. Im Gegenteil: Der Schauspieler fühlt sich fitter denn je und hat große Pläne. t-online erzählt er von seinen Pleiten, Erfolgen und Wünschen.

"Diana oder Jana?", will Ralf Moeller zu Beginn unseres Interviews wissen und fragt dabei nach meinem Namen. In Hollywood duzt man sich. "Janna", sage ich, "mit zwei 'n'". "Ralf mit 'f'", entgegnet Moeller und lacht laut auf. Bei unserem Telefongespräch befindet sich der Schauspieler nicht wie üblich am "Ocean", wie er selbst sagt, nur einen Katzensprung vom kalifornischen Pacific Highway entfernt, wo er sonst mit der Harley seine Runden dreht. Nein, Moeller ist zurzeit in Recklinghausen, dort scheint zwar momentan auch die Sonne, aber deswegen ist er nicht hier. Der Hollywoodstar kümmert sich um seine bald 85-jährige Mutter und seinen 92-jährigen Vater und will sein Buch promoten.

Moeller erzählt mir von seinen noch anstehenden Terminen. Frühstücksfernsehen, Talkshow und, und, und. Der Schauspieler hat viel vor, will seine Geschichte eben auch gerne erzählen. Zusammen mit Tankred Lerch, der schon als Autor für die TV-Reihe "Stromberg" arbeitete, hat er ein Buch geschrieben. Wie das so war, mit 62 Jahren auf sein Leben zurückzublicken, möchte ich von Moeller wissen und scheine da möglicherweise einen wunden Punkt getroffen zu haben. Wobei wund bei Ralf Moeller natürlich nicht wirklich wund bedeutet. Der Mann ist 1,97 Meter groß und mit Arnold Schwarzenegger befreundet. Er ist bis heute einer der größten Bodybuilding-Champions, die es auf der Welt jemals gab. Seine Stimme ist so tief, dass der Boden jedes Mal vibriert, wenn er redet. Ja, keine Frage. Moeller ist ein harter Typ.

"Ich bin heute besser in Form als mit 48"

Doch beim Thema Alter kratzt es eben auch bei einem Ralf Moeller leicht am Ego. "Ich bin doch noch mittendrin", entgegnet er nun auf meine eben gestellte Frage. "Ich bin gerade in Dreharbeiten zum Film 'Kung Fury' mit Michael Fassbender und meinem Kumpel Arnold Schwarzenegger in den Hauptrollen und mir als Donnergott Thor." Er selbst empfinde sich nicht als alt, auch wenn er vor 20 Jahren selbst gedacht habe, ein 62-jähriger Mann sei schon sehr betagt. "Aber ich fühle mich jetzt gut. Ich bin heute besser in Form als mit 48 Jahren", betont er. "Die Bauchmuskeln sind trainiert." Da wir nur telefonieren, kann ich mich davon nicht überzeugen, glaube ihm aber vorsichtshalber. Und überhaupt, eigentlich sei er 20 Jahre jünger, rein fitnessmäßig betrachtet, das habe ihm ein Test von Kraft, Ausdauer und Flexibilität vor zwei Jahren bestätigt, auch das glaube ich ihm.

Als er 27 Jahre alt war, erzählt mir Moeller, sei er Weltmeister geworden. Viele sagten damals über ihn: "Na ja, der Moeller, wenn der mal 50 ist, dann hängt der Bizeps bis zur Kniekehle." Das könne er nun nicht von sich behaupten, stellt er lachend fest. Geholfen habe ihm die richtige Ernährung, regelmäßiges Training und eine zielgerichtete Sichtweise. "Ich gucke immer zurück, aber dann nur kurz. Meistens blicke ich nach vorne auf die neuen Aufgaben."

Deswegen sei sein Buch auch keine Biografie, mit der er auf sein Leben zurückblicke. Wenn Ralf Moeller auf sein Leben zurückblickt, dann mache er das mit einer schönen Zigarre und einem guten Glas Wein im Kreise seiner Freunde. Sie wissen schon: Arnold, Sylvester und so weiter. Mit seinem Buch aber wolle er Menschen Hoffnung geben, es zeigt einige Ausschnitte aus seinem Leben und veranschaulicht seine Lebenseinstellung: Hinfallen ist der erste Schritt nach vorne.

Moeller selbst ist natürlich noch nicht so oft gefallen, glatt lief allerdings auch nicht immer alles. "Für den Weltmeistertitel habe ich drei Anläufe gebraucht, erst beim vierten Mal hat es hingehauen. Enttäuschungen gehören zum Leben dazu. Auch beim Film denke ich mir, die eine oder andere Rolle wäre toll gewesen." Niederlagen sehe er aber nie als solche, sondern eher als Chance, sich zu verbessern.

Absage für eine Rolle im "James Bond"-Film

Welche Rolle ihm durch die Lappen ging, will ich wissen. Moeller druckst. "Ich war zweimal in der engeren Auswahl für den Sidekick des Bösewichts im Bond-Film", gibt er dann zu. Nicht der große Bösewicht, der beispielsweise von Christoph Waltz gespielt wurde, sondern eben derjenige, der dem Bösen zuarbeitet. Das hätte ihm gefallen. "Es wäre schön gewesen, wenn das geklappt hätte, aber so enttäuscht war ich dann auch nicht. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal."

Angefangen hat Moellers schauspielerisches Schaffen auch gewissermaßen als Sidekick des Bösen. Als blonder Hüne stand er ein paar Drehtage mit Götz George für den "Tatort" vor der Kamera. Kann sich ein Ralf Moeller heute überhaupt noch vorstellen, im deutschen Krimi mitzumischen? "'Tatort' würde ich noch mal machen, absolut", erklärt er trocken. "Ich habe meinem Kumpel Henning Baum, dem letzten Bullen, gesagt: 'Mensch Henning, du und ich, wir wären doch das perfekte Team für das 'Tatort'-Duo aus dem Ruhrgebiet'."

Nun hat das Ruhrgebiet ja bekanntermaßen schon ein, zwei gut funktionierende Teams am Start. Das weiß auch Moeller. "Ich würde den 'Tatort' machen, aber es geht auch ohne. Wenn jetzt mal beispielsweise Leipzig einen Kommissar braucht, dann würde ich das auch machen", verspricht er lachend. Er habe "grundsätzlich schon Lust auf den 'Tatort'". Eine gute Rolle mit einem geeigneten Gegenspieler würde er nicht abschlagen.

"Das sind keine richtigen Filmleute, das sind Beamte"

Doch große Chancen rechnet er sich selbst nicht aus. "Die Leute, die da oben in den Büros sitzen, das sind eigentlich keine richtigen Filmleute, das sind eher so Beamte, die darüber entscheiden, und die sagen oft: 'Die besten Schauspieler bekommen wir nur am Theater.'" Das seien seiner Meinung nach auch "tolle Schauspieler", aber eben wohl nicht die einzigen guten.

Er möge sowieso auch deutsche Filme, besonders die, in denen er selbst mit dabei war. "Ich habe ja damals den Film 'Hai-Alarm auf Mallorca' gemacht", erinnert er sich. "Das ist ein Kultfilm geworden. So eine gute Quote hat RTL mit einer Eigenproduktion nie wieder erreicht. Aber die Leute, die darüber entscheiden, denken vermutlich, es reicht schon der Schweiger, da müssen wir nicht auch noch den Moeller haben."

Verwendete Quellen
  • Eigenes Gespräch mit Ralf Moeller
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website