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Royal wird 40: Warum Prinz William bei den Briten so beliebt ist


Herzog von Cambridge wird 40
Warum Prinz William bei den Briten so beliebt ist

Von Maria Bode

Aktualisiert am 21.06.2022Lesedauer: 4 Min.
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Die Queen und Prinz William: Er wird am 21. Juni 40 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
Die Queen und Prinz William: Er wird am 21. Juni 40 Jahre alt. (Quelle: Andrew Milligan - Pool/Getty Images)

Bei den Britinnen und Briten ist er fast so populär wie seine Großmutter. Warum mögen ihn die Menschen so?

Prinz William ist in seinem Heimatland sehr beliebt. Bei den Britinnen und Briten liegt er laut einer aktuellen YouGov-Umfrage direkt hinter der Queen auf Platz zwei und weit vor seinem Vater, der den sechsten Platz einnimmt. Woran das liegt, erklärt Anna Whitelock t-online. Das Spezialgebiet der Historikerin: die Geschichte der britischen Monarchie.

"William ist jünger, deshalb hat man das Gefühl, er repräsentiere eine Art neue und modernere Monarchie", betont die Expertin. Inwiefern er eine modernere Monarchie quasi mit seiner Geburt einläutete, können Sie hier nachlesen. Eine YouGov-Umfrage hat ergeben, dass ihm viele zutrauen, ein besserer Monarch als Charles zu sein. Es gab eine Zeit, da wünschte sich das Volk gar, Prinz Charles werde in der Thronfolge übersprungen und William übernehme direkt von Queen Elizabeth II. – aber diesbezüglich "besteht keine Chance", so Whitelock.

"Er wird sichtbar sein und eine Menge tun"

Doch in den vergangenen Jahren hat Prinz William immer mehr Verantwortung übernommen. Nicht nur, weil sich die Queen immer mehr zurückzieht. Auch weil sein Großvater Prinz Philip im April 2021 im Alter von 99 Jahren starb. Zum anderen hat die Zahl seiner Aufgaben zugenommen, da sowohl Prinz Harry als auch Prinz Andrew, sein Onkel, keine hochrangigen Mitglieder des Königshauses mehr sind. William nimmt Termine in England und im Ausland wahr, häufig mit Ehefrau Kate an seiner Seite. So wird es zweifellos auch weitergehen, wenn Charles einmal König ist. Anna Whitelock erklärt: "In gewisser Weise wird es eine Übergangsphase sein, denn William wird ein großer Teil der Regentschaft von Charles sein. Er wird sehr sichtbar sein und eine Menge tun."


Prinz William hat mit Herzogin Kate und den drei Kindern George, Charlotte und Louis nach Meinung vieler eine Vorzeigefamilie, die bei den seltenen gemeinsamen Auftritten für große Freude sorgt – so etwa zuletzt bei den Feierlichkeiten zum 70-jährigen Thronjubiläum der Queen Anfang Juni.

Ein weiterer Grund für die große Beliebtheit des Herzogs von Cambridge, wie Anna Whitelock findet: "William und Kate repräsentieren ein jüngeres Gesicht der Monarchie. Die Menschen waren an ihrer Liebesgeschichte interessiert. Sie waren an der Geburt ihrer Kinder interessiert. Es sind sehr attraktive, süße Kinder. Das ist etwas, woran die Öffentlichkeit festhält."

Zudem spiele auch das tragische Schicksal von William und Harry eine Rolle. Mit nur 15 beziehungsweise zwölf Jahren haben sie ihre Mutter, Prinzessin Diana, verloren, die 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. "Es gibt eine anhaltende Zuneigung zu William und Harry, mit Blick auf die Umstände des Todes ihrer Mutter", so die Expertin.

Doch anders als sein Bruder Harry, der 2020 mit seiner Ehefrau Meghan dem Königshaus den Rücken zugewandt hat und in die USA gezogen ist, scheint sich William mit seiner vorbestimmten Rolle arrangiert zu haben. Bei Terminen mit der Familie, die die Mutter der beiden Prinzen einst so wenig unterstützt hatte, strahlt er. Er scherzt mit seiner Verwandtschaft und scheint auch mit Herzogin Camilla, der heutigen Ehefrau seines Vaters und früheren Nebenbuhlerin seiner Mutter, recht innig zu sein, wie bei öffentlichen Auftritten deutlich wird.

Dennoch: William liegt das Erbe seiner Mutter, genauso wie Prinz Harry, am Herzen. Etwa das Engagement für Obdachlose. Vor gut zwei Wochen verkaufte er auf den Straßen Londons die Obdachlosenzeitung "Big Issue" – mit roter Käppi, roter Weste, in Turnschuhen und in Jeans. Über die Erfahrung hat er in der neuesten Ausgabe des Magazins ein Essay geschrieben. Dessen aktuelles Cover ziert er auch. "Ich wollte die andere Seite erleben. Die Leute erkannten mein vertrautes Gesicht und freuten sich, mit mir Zeit zu verbringen. Aber das ist bei der großen Mehrheit der 'Big Issue'-Verkäufer nicht der Fall ...", so William.

"Genauso, wie es meine Mutter mit mir getan hat"

In dem Artikel erklärt William außerdem, er wolle "alles in meiner Macht Stehende tun" und die Aufmerksamkeit stärker auf die Obdachlosigkeit als "lösbares Problem" lenken. Seine Mutter habe ihn mit elf Jahren in ein Obdachlosenheim mitgenommen, dasselbe wolle er auch mit seinen Kindern machen: "Ich hoffe, dass ich George, Charlotte und Louis in den nächsten Jahren zu den fantastischen Organisationen mitnehmen kann, die inspirierende Arbeit leisten – genauso, wie es meine Mutter mit mir getan hat."

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Doch nicht alles läuft rund für Prinz William, wie sich zuletzt bei der offiziellen Karibikreise mit Herzogin Kate im März zeigte. Der Trip wurde für das Paar zum PR-Desaster. Es wurde gegen die Royals protestiert, mehrfach kamen Vorwürfe auf, die beiden weckten Erinnerungen an den Kolonialismus. Etwa in Jamaika, als William eine Paradeuniform trug und sich mit Kate in einem offenen Jeep an einer Ehrengarde vorbeifahren ließ. Man habe an die Queen und Prinz Philip erinnern wollen, hieß es. Doch das misslang.

Keine Entschuldigung

Viele Menschen in den ehemaligen Kolonien fordern, dass sich das Königshaus entschuldigt für das Unrecht, das ihnen während der Kolonialzeit widerfahren ist. Viele möchten sich von der Krone abwenden – wie es zuletzt Barbados getan hat. William sagte in einer Rede bei einem Empfang in Jamaika, "die Sklaverei war abscheulich". Er entschuldigte sich aber nicht öffentlich. Von neuer, moderner Monarchie keine Spur.

Dennoch ist der Prinz beliebt – jedenfalls in Großbritannien. Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov sehen ihn 72 Prozent der Befragten als gutes Vorbild für junge Menschen, bei seinem Bruder Harry sind es nur 31 Prozent.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Anna Whitelock
  • mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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