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"Fernsehgarten" hat Notfallplan: ZDF-Show musste bereits evakuiert werden


"Schlagerbooom"-Chaos kein Einzelfall
"ZDF-Fernsehgarten" musste schon evakuiert werden


16.06.2024Lesedauer: 4 Min.
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Andrea Kiewel: Seit 2000 führt die Moderatorin durch den "ZDF-Fernsehgarten".Vergrößern des Bildes
Andrea Kiewel: Seit 2000 führt die Moderatorin durch den "ZDF-Fernsehgarten". (Quelle: IMAGO/Eventpress)

Am vergangenen Samstag verhinderte ein Unwetter die Live-Übertragung des "Schlagerbooom". Ein Fiasko, für das andere TV-Produktionen vorgesorgt haben, wie das ZDF t-online verrät.

Ein pitschnasser Florian Silbereisen in dunkelgrünem Regencape und gelb-weiß gepunkteten Gummistiefeln stand am Samstag, dem 8. Juni, in Kitzbühel auf der Bühne. Gewiss hatte sich der Gastgeber die Open-air-Ausgabe seines "Schlagerbooom" anders vorgestellt: Ein Unwetter brachte die ursprünglichen Showpläne jedoch durcheinander. Der 42-Jährige ließ sich von der Situation die gute Laune allerdings nicht verderben: "Die Stimmung im Stadion war trotz Regen sensationell – alle haben bis zum Schluss kurz vor Mitternacht mitgefeiert und mitgesungen", freute er sich im Anschluss bei "Bild".

Doch die Atmosphäre, von der Silbereisen schwärmte, bekam das TV-Publikum nicht zu sehen. Denn obwohl die Show mit Auftritten von Andrea Berg, Michelle und Andy Borg stattfinden konnte, lief auf den Fernsehbildschirmen ein Zusammenschnitt der Generalprobe vom Vortag. Diesen Notfallplan hatten die Verantwortlichen vorab entwickelt. Überlegungen wie diese sind auch dem Team vom "ZDF-Fernsehgarten" nicht fremd – denn das Outdoor-Gelände der Produktion musste bereits während einer Live-Aufzeichnung geräumt werden.

"Wir üben das vor jeder Sendung"

"Auch beim 'ZDF-Fernsehgarten' gibt es Notfallpläne, die insbesondere bei Gewitter greifen", erklärt der Sender t-online. Die Live-Show wird immer wieder mit "verschiedensten Wetterlagen konfrontiert": In der Vergangenheit kam es bereits häufiger vor, dass Moderatorin Andrea Kiewel mit Schirm bewaffnet durch die Sendung führen musste. Ein bisschen Regen kann der Produktion somit nichts anhaben, doch im Juli 2019 gefährdete ein Gewitter die Sicherheit aller Anwesenden.

Damals spitzte sich die Wetterlage über dem Mainzer Lerchenberg im Laufe der Sendung immer weiter zu. Der Himmel verdunkelte sich, im Publikum wurden Regenschirme aufgeklappt. Wenig später musste der "ZDF-Fernsehgarten" vor laufenden Kameras evakuiert werden. "Die Show wurde dann in einem Gebäude auf dem ZDF-Gelände fortgesetzt – eine besondere Situation für alle Beteiligten", erinnert sich Elisa Schultz aus der Hauptabteilung Kommunikation.

Auf YouTube gibt es Aufnahmen des Vorfalls. Darin ist zu sehen, wie Andrea Kiewel mitten in ihrer Moderation von der Regie unterbrochen wurde. "Liebe Kiwi, ich muss mich leider melden. Wir sind gehalten, dass wir jetzt aus Sicherheitsgründen erst einmal abbrechen", lautete die Ansage aus dem Off. Die 59-Jährige wusste daraufhin sofort, was zu tun ist. Sie erläuterte nicht nur den TV-Zuschauern die aktuelle Lage, sondern gab auch den Fans vor Ort Anweisungen: "Da uns die Sicherheit unserer Live-Zuschauer am Herzen liegt, bringen Sie sich jetzt alle ins Trockene. Wir üben das vor jeder Sendung. Sie wissen, wie das geht."

Während das Publikum die Plätze des Außengeländes räumte, ging Andrea Kiewel mit ihren Gästen wie Mickie Krause, Mia Julia und Jürgen Milski ins sogenannte "Havariestudio". "Wir senden natürlich weiter. Das ist jetzt so eine Gewittervariante", erklärte sie auch den Prominenten. Auf dem Weg ins ZDF-Gebäude führte sie gewohnt professionell Interviews mit den Musikern, wollte wissen, wie oft Auftritte von ihnen bereits aufgrund der Wetterlage abgesagt werden mussten.

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In weniger als drei Minuten waren Andrea Kiewel und die anwesenden Schlagerstars im Indoor-Studio angekommen. Dort wurde die restliche Sendung fortgesetzt. "Wir schöpfen aus langjähriger Erfahrung und können eine Vielzahl von Maßnahmen treffen, um den Gästen und Zuschauerinnen und Zuschauern den Aufenthalt vor Ort möglichst angenehm und vor allem sicher zu gestalten", verrät Elisa Schultz vom ZDF.

Gemäß der Versammlungsstättenverordnung (VStättVO) vom 13. März 2018 für Rheinland-Pfalz sei ein Sicherheitskonzept erstellt worden, das gemäß Paragraf 43 (Sicherheitskonzept, Ordnungsdienst) erfolgt. "Das von uns dazu befüllte Konzept folgt inhaltlich und vollständig dem Muster-Sicherheitskonzept für Veranstalter von öffentlichen Veranstaltungen unter freiem Himmel in Rheinland-Pfalz und liegt den zuständigen und genehmigenden Behörden vor", so Schultz. Darin seien auch die möglichen Wetterlagen und die damit verbundenen Maßnahmen festgehalten.

"Dieses Konzept wird in der Anwendung bei jeder unserer ZDF-Produktionen gelebt und mit den gemachten Erfahrungen in der Umsetzung angereichert", heißt es weiter. Entsprechend der Witterungsbedingungen habe es in der Vergangenheit bereits diverse Räumungsszenarien von Teilräumung über verfrühtes Ende einer Veranstaltung bis hin zur sofortigen Räumung eines Veranstaltungsgeländes gegeben.

Unverständnis über "Schlagerbooom"-Alternative

Der Unterschied zum jüngsten Regenchaos beim "Schlagerbooom": Die Liveshow mit Florian Silbereisen konnte stattfinden, sie war nur nicht im Fernsehen zu sehen. "In Kitzbühel hat es heute ab 20 Uhr stark geregnet. Darauf waren wir vorbereitet und haben die komplette Show bereits am Freitagabend zum ersten Mal und bei schönem Wetter mit 6.000 Zuschauern im Stadion aufgezeichnet", begründete MDR-Unterhaltungschef Peter Dreckmann die Entscheidung.

Die Fans zeigten sich von dem Alternativplan enttäuscht. Auf dem Kurznachrichtendienst X äußerten viele ihren Unmut. "Was soll das? Warum zeigen sie das Open Air nicht?", "Nicht zu fassen, wie wir verarscht werden" und "Der Regen hätte mal für frischen Wind gesorgt, schade", lautete die Kritik. Ob die Originalausgabe nachträglich ausgestrahlt wird, ist bisher nicht klar.

Verwendete Quellen
  • Anfrage beim ZDF
  • Anfrage beim MDR
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