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"Polizeiruf 110: Liebeswahn": Meisterhafter Psycho-Thriller aus Rostock


"Polizeiruf 110: Liebeswahn"
Abgründiger Horrortrip aus Rostock

t-online, Lars Schmidt

Aktualisiert am 13.01.2014Lesedauer: 2 Min.
Kommissar Bukow (Charly Hübner) wird zum Opfer.Vergrößern des BildesKommissar Bukow (Charly Hübner) wird zum Opfer. (Quelle: NDR/Christine Schröder)
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Dieser Schocker aus Rostock hatte es in sich. Verstörende Bilder von einem Folterkeller gleich zu Beginn. Ein Mann gefesselt. Seine Zunge in einer Eisenkonstruktion fixiert. Er kann sich befreien. Doch sein Peiniger reißt ihm dabei das Eisengestell aus dem Mund. Blutend schleppt sich das Opfer durch die Straßen zu einem Taxi. Auf der Rückbank bricht es tot zusammen.

Nichts für zarte Gemüter also, womit sich die Kommissare Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) in ihrem neunten Fall namens "Liebeswahn" herumschlagen mussten. Denn wie sich herausstellte, war dem Opfer die Zunge mit einer Gartenschere abgeschnitten worden. Und man muss sich in Anbetracht eines wegen seiner zugespitzten Bedrohungssituation auf 22 Uhr verbannten Kölner "Tatorts: Franziska" fragen, ob so eine Szene um 20.15 Uhr ins öffentlich rechtliche Fernsehen gehört. Zumal auch die restlichen Filmminuten für knisternde Spannung und Nervenkitzel sorgten.

Psycho-Thriller mit Horrorelementen

Davon abgesehen ist Drehbuchautor und Regisseur Thomas Stiller mit diesem "Polizeiruf 110" ein meisterhafter Psycho-Thriller gelungen, der sich zudem geschickt an Elementen des Horrorfilms bedient.

Nicht viel weniger trug die Filmmusik von Fabian Römer zur bedrohlichen Atmosphäre des Krimis bei. Seine düsteren und unheimlichen Klangcollagen ließen das Unheil, das in dem Fall auch über die Ermittler hereinbrach, akustisch erlebbar werden.

Ein One Night Stand mit Folgen

Der Rostocker "Polizeiruf" wurde damit einmal mehr seinem Ruf gerecht, zum Besten zu gehören, was die gesamte deutsche Krimilandschaft derzeit ausmacht. Authentische Ermittler, glänzende Charaktere bis in die kleinste Nebenrolle und nicht zuletzt die ungewöhnlichen Fälle verleihen den Filmen aus der Hansestadt ein eigenes Gütesiegel. Wo "Polizeiruf" Rostock drauf steht, ist Qualität drin.

So leuchtete man die Persönlichkeiten der Hauptcharaktere in "Liebeswahn" noch weiter aus und flocht deren Beziehungen sowie daraus resultierende Folgen gekonnt in die laufenden Ermittlungen ein. Im Mittelpunkt stand dabei die Affäre von Bukows Frau (Fanny Staffa) mit dessen Kollegen Thiesler (Josef Heynert), deren One Night Stand einem umfallenden Dominostein gleich ein Kette von schicksalhaften Ereignissen los trat. Der Titel des "Polizeirufs" war daher durchaus doppeldeutig zu verstehen.

Eine konstruierte Überraschung

Dass hinter der brutalen und verstörenden Tat dann weder die Russenmafia, noch ein aus dem Ruder gelaufenes Sadomaso-Spiel steckte, sondern dass es um Stalking in seiner extremsten Form ging - war sicher überraschend und mag im Rückblick von dem Moment an konstruiert gewirkt haben, als man den Täter ahnte. Dennoch erfolgte die Auflösung des dramatischen Falles plausibel und nervenzerreißend bis zur letzten Minute. Auch dank einer Alma Leiberg, die den eiskalten Psycho-Engel so überzeugend darstellte, dass man trotz warmer Heizung im Fernsehsessel zu frieren begann.

Ordentliche Quoten

Auch in Sachen Quote konnte dieser "Polizeiruf" punkten: Mit 8,88 Millionen Gesamtzuschauern sicherte sich die ARD den Tagessieg. Sogar in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schauten starke 2,8 Millionen zu. Das machte einen Marktanteil von 18,8 Prozent und lag noch vor der Sat.1-Serie "Navy CIS", die als stärkster Verfolger in der gleichen Altersgrupe auf immerhin 15,3 Prozent kam.

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