"Der Klügere kippt nach": Fans feiern betrunkene Hella von Sinnen

Schon der Titel der neuen Tele 5-Talkrunde sorgte im Vorfeld für helle Aufregung. Doch das, was der Sender am Montagabend dann präsentierte, dürfte die schlimmsten Erwartungen erfüllt haben. In früheren Jahrzehnten rauchten die Gäste einer Talkshow wie die Schlote - was heute als ungesunde Droge verpönt ist. Dafür wurde nun einfach Alkohol ins Spiel gebracht, der die Zungen der Gäste bei Hugo Egon Balder und seiner Kollegin Hella von Sinnen lösen sollte. Gelöst hat der Alk scheinbar nur eins: die spitze Zunge der blonden Ulknudel, die in der Netzgemeinde für ihren tiefen Fall hoch gelobt wird. "Einen Abend mit Fernsehen gefüllt, der damit endet, dass Hella von Sinnen betrunken in eine Kamera lallt. Eigentlich wie in den 90ern", schreibt ein Zuschauer auf Twitter.

Zugegeben, ich schreibe hier nun "aus dem Blauen" heraus - entschuldigen Sie diesen dümmlichen Seitenhieb. Ich selbst habe die Sendung nur in Ausschnitten gesehen, da man vermutlich nach fünf Minuten selbst hätte kippen müssen. Ich brauche allerdings meinen Führerschein und musste früh ins Büro. Doch in den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook gibt es ausführliches Feedback zur Promille-Show mit Balder und Co. Am besten kommt dort Hella von Sinnen weg, die in der Live-Sendung aus dem "Zwick" auf St. Pauli für ein echtes Stimmungsfeuerwerk im Bierrausch gesorgt hat.

Die gute alte Hella hatte sich bald in Fahrt geredet und so vollführte sie mit den Gästen Ingmar Stadelmann, Bernhard Brink und Paula Lambert feinstes Themen-Hopping: Je später der Abend, desto promillehaltiger die Gäste - und so hangelte sich die Talkrunde unter Anleitung von Wigald Boning von Thema zu Thema: Es wurde über Gott, Helmut Kohl, Griechenland und die mögliche neue Liebe zwischen Michelle und Matthias Reim diskutiert. "Emanzipation, Religion, Gott, Squirting, Helmut Kohl - alles in einer Pils-Länge. Mit DKKN hat Tele 5 ne Perle in die Spur gesetzt", heißt es da auf Twitter. Und wenn Hella von Sinnen ein Diskussionspunkt nicht schmeckte, kippte sie kurz nach und schimpfte lautstark in die Runde: "Das interessiert mich überhaupt nicht."

Wigald Boning, der beliebte Wissenschafts-Onkel von Sat.1, versuchte vergeblich die voll laufende Plauderrunde dazu zu bewegen, sich ernsten Themen sachlich anzunehmen und eine Hella von Sinnen in Zaum zu halten. Beides war vergebens. Der eigentliche Gastgeber Hugo Egon Balder geriet ein bisschen in den Hintergrund und degradierte sich stillschweigend zum Schankwirt.

Den Zuschauern hat es jedenfalls gefallen. Vermutlich fühlt man sich wie in der Kneipe nebenan, wenn man zu später Stunde als ungebetener Zuhörer einer im Vollrausch befindlichen Gruppe bei den Gesprächen zuhört. "Ein wahres Niveau-Limbo dieses DKKN. Aber feinstes anarchisches Live-Fernsehen. Danke", steht es bei Twitter geschrieben.