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"Newtopia" nur ein Fake? Sat.1 entschuldigt sich für Panne


"Es war eine doofe Aktion"
Das sagt Sat.1 zur Panne bei "Newtopia"

Von t-online, dpa
13.04.2015Lesedauer: 3 Min.
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Eine nächtliche Unterredung der ""-Bewohner mit einer Vertreterin der Produktionsfirma erschüttert die schöne neue Welt auf Sat.1. Man könnte es so deuten, dass Vorgaben für die Handlung existieren, die vorher als echt und authentisch angepriesen wurde. Der Sender entschuldigte sich für die Panne. Währenddessen räumte die Produktionsfirma ein, dass die Pioniere von Producern "beraten und betreut" werden. Dies geschehe allerdings auf "sehr zurückhaltende" Weise.

Die Produktionsfirma Talpa Germany betonte allerdings: "Was wir als Zuschauer in den Live-Streams und in den täglichen Folgen auf den Bildschirmen sehen, ist echt." Die "Newtopia"-Pioniere seien vollständig selbst dafür verantwortlich, wie sie ihr Leben gestalten. Dennoch gebe es - wie "in jeder Reality- Show" - auch in "Newtopia" Producer, die die Teilnehmer betreuen. Üblicherweise finde dies jedoch zu Zeiten statt, "in denen die Kameras abgeschaltet sind, z.B. während Wartungsarbeiten".

"Vorfall wird untersucht"

Das klingt ganz danach, als fänden Gespräche wie die in der Nacht zu Montag des Öfteren statt - nur dass dummerweise dieses Mal noch eine Kamera angeschaltet war. Nicht ganz klar ist deshalb, wofür sich die Produktionsfirma entschuldigt, wenn sie sagt: "Wir von Talpa Germany bedauern, was gestern Nacht in Newtopia passiert ist." Ist es die Tatsache, dass die Diskussion stattfand? Oder nur, dass die Zuschauer diese mitverfolgen konnten?

Talpa Germany versprach jedenfalls: "Der Vorfall wird untersucht und, falls notwendig, werden angemessene Schritte unternommen."

Mitarbeiterin war offenbar betrunken

Zuvor hatte sich schon Sat.1 via Facebook entschuldigt. "Heute in der Nacht war eine Mitarbeiterin der 'Newtopia'-Produktionsfirma Talpa Germany offensichtlich bei den Pionieren in der 'Newtopia'-Scheune", schrieb der Sender. "Sie hat von sich selbst gesagt, dass sie betrunken sei, und dann mit den Pionieren über die Zukunft von 'Newtopia' gesprochen. Dieses Gespräch konnte man über die 360-Grad-Kamera verfolgen."

Die Aktion sei nicht mit Sat.1 abgesprochen gewesen. "Trotzdem entschuldigen wir uns aufrichtig dafür. Solche Gespräche sind nicht im Interesse von Sat.1. Wir, das Team von Sat.1, klären gerade auf, wie es zu diesem Vorfall hat kommen können. Wir werden euch so schnell wie möglich über die Hintergründe informieren."

Show soll nicht abgesetzt werden

Auf Facebook bemühte sich der Sender um Schadensbegrenzung und reagierte auf die Posts wütender Fans. So mahnte eine Nutzerin: "Zur Erinnerung das Konzept von 'Newtopia': 15 Pioniere sollen unbeeinflusst und aus eigener Kraft eine neue Gesellschaft aufbauen." In der Antwort der Produzenten darauf hieß es: "Es war eine doofe Aktion, welche in dieser Art und Weise allerdings einmalig war."

"Da das Lügenmärchen nun endgültig aufgeflogen ist und es niemand mehr leugnen kann - ist eine sofortige Absetzung von 'Newtopia' das Beste", schrieb ein anderer Facebook-User. Die "Newtopia"-Macher betonten in einer Antwort: "Eine Absetzung der Sendung wird es aber nicht geben, denn Sat.1 und wir glauben weiterhin an das Format und unsere Pioniere."

"Große Projekte" gefragt

In dem nächtlichen Gespräch mit den "Newtopia"-Kandidaten hatte die Vertreterin der Produktionsfirma gesagt: "Ich telefoniere wirklich täglich mit (Produzent) John de Mol." Und weiter: "Es geht immer darum: noch mehr mehr mehr. Natürlich gibt es immer wieder Wünsche." Gefragt seien "große Projekte", etwa dass Bewohner ein Baumhaus bauen oder Tätowierungen anbieten.

Sat.1 warb immer damit, dass nichts gestellt sei. Unterhaltungschef Taco Ketelaar hatte gesagt: "Das Programm ist echt, es ist authentisch."

Die "Newtopia"-Kandidaten hatten sich in der Diskussion mit der Producerin zum Teil frustriert gezeigt. Einer warf den Machern vor, sie würden Entscheidungen nur mit manchen Bewohnern treffen. Das sei intransparent. "Warum werden einzelne Leute in so eine Geschichte eingeweiht? Wenn der Sender Regie-Anweisungen hereingibt, warum schickt er dann nicht jemanden Verantwortlichen herein und wir setzen uns zusammen und diskutieren das aus?"

Quote im Sinkflug

Seit Februar überträgt Sat.1 sein "TV-Experiment" aus einem Camp in Königs Wusterhausen bei Berlin, bei dem 15 Aussteiger nach eigenen Regeln leben sollen. Die Zusammenschnitte von gut 100 Kameras werden werktags am frühen Abend ausgestrahlt. Der Live-Stream im Internet ist 24 Stunden am Tag zu verfolgen. Die schöne neue Welt der 15 Aktivisten ist über den Zeitraum von einem Jahr geplant. Die Quote ist aber im Sinkflug. Waren es anfangs deutlich über zwei Millionen, guckten in der vorigen Woche noch etwa 1,4 Millionen zu.

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