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Moritz Bleitreu, Bela B und Lars Eidinger in neuer RTL-Serie


"M – Eine Stadt sucht einen Mörder"
Moritz Bleibtreu, Bela B und Lars Eidinger in neuer RTL-Serie

Von Janna Halbroth

Aktualisiert am 29.03.2018Lesedauer: 4 Min.
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Moritz Bleibtreu: Der Schauspieler mag Gesellschaftskritik, für seine Filme ist sie aber kein Muss.Vergrößern des Bildes
Moritz Bleibtreu: Der Schauspieler mag Gesellschaftskritik, für seine Filme ist sie aber kein Muss. (Quelle: imago-images-bilder)

Speed-Dating mit Moritz Bleibtreu, Lars Eidinger und Bela B. Was die Drei derzeit vereint? Sie sind bald in einer Mini-Serie zu sehen. Wie das zusammenpasst, klärt sich im Gespräch mit t-online.de.

Haben Sie schon einmal was von dem Film "M" gehört? Auf der Liste der 200 besten Filme aller Zeiten steht er auf Platz sechs. Der Streifen von Fritz Lang ist einer der ersten deutschen Tonfilme, noch heute gilt er als der beste deutschsprachige Film überhaupt. An dieses Meisterwerk wagt sich jetzt David Schalko.

David Schalko
Der österreichische Regisseur und Autor. Mit den beiden Mini-Serien "Altes Geld" und "Braunschlag" feierte er große Erfolge. Beide Serien werden von US-Produktionen adaptiert.

Die Messlatte ist also hoch, doch Schalko wirkt zuversichtlich und gelassen. Vielleicht ja, weil er eine spitzenmäßige Besetzung hinter sich hat, oder viel mehr vor sich. Denn vor der Kamera stehen unter anderem Moritz Bleibtreu, Lars Eidinger, Bela B und Verena Altenberger. Sie alle treffe ich in Wien, wo die Dreharbeiten zum Mehrteiler gerade noch stattfinden. In der Wirtschaftsuniversität sitzen wir Journalisten an Tischen versammelt, warten auf die Schauspieler und den Regisseur, die zwischen unseren Tischgruppen wechseln. In etwa so, wie bei einem Speed-Dating. Zwanzig Minuten mit jedem Künstler und los geht es!

"Meine Rolle ist so viel mehr, als nur eine Mutter, die ihr Kind verliert", sagt Verena Altenberger im Gespräch mit t-online.de. Und das ist es auch, was die Mini-Serie, die in Zusammenarbeit von RTL-Crime und ORF entsteht, besonders macht. Nichts ist so, wie es scheint, jeder trägt eine Verantwortung für das, was passiert.

Lars Eidinger mimt den Vater eines verstorbenen Kindes

Die Erwachsenen in "M" haben keine Namen, sie werden nach ihren Positionen benannt. Lars Eidinger ist zum Beispiel Ellies Vater. Für ihn ein wichtiges Stilmittel, wie er erklärt: "Es handelt sich um eine Metaphorik. In dem konkreten Fall von meiner Rolle geht es nicht nur darum, dass ein Kind umgebracht wird. Sondern es geht darum, für was dieses Kind steht. Es steht für eine gemeinsame Vergangenheit aber auch für die Zukunft. Es muss sich die Frage gestellt werden, inwieweit dieses Paar das Kind selbst umgebracht, oder den Tod verschuldet hat." Es ginge seiner Meinung nach nicht darum, was passiert ist, wie in einem Krimi etwa, sondern darum, wie etwas passiert ist.

"Ich arbeite nicht im Auftrag der Weltverbesserung"

Moritz Bleibtreu, der die Rolle des Verlegers spielt, sieht in seiner Rolle den Vertreter für eine ganze Gruppe von Menschen, sie zeigt, "wie wichtig die Verstrickung von medialer und politischer Macht ist. Es ist eine Koexistenz, das eine geht nicht ohne das andere."

Worum geht es in dem Sechsteiler?
"M – Eine Stadt sucht einen Mörder" orientiert sich an dem Klassiker von 1931. In sechs 45-minütigen Episoden geht es um eine Stadt, die sich mit mehreren Kindermorden auseinandersetzen muss. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen der Morde auf die Gesellschaft dieser Stadt.

Der Hamburger prangert im Gespräch mit t-online.de an, dass es der heutigen Gesellschaft oft an Empathie fehle. Es gehe immer weniger um das Allgemeinwohl, als vielmehr um das Glück des Einzelnen. "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" setzt genau da an.

Gesellschaftskritik sei für den Schauspieler aber keineswegs Auswahlkriterium für sein Arbeit, erklärt Bleibtreu: "Ich freue mich, wenn ein Projekt einen sozial relevanten Hintergrund hat. Aber ich arbeite nicht im Auftrag der Weltverbesserung, sondern im Auftrag der Fantasie. Wenn mir ein Film zu sehr die Moralkeule in der Hand hat, dann bin ich ganz schnell weg. Wenn aber ein Film solche Elemente hat, ohne den Brechtschen Moralfinger in den Mittelpunkt zu stellen, dann finde ich das gut."

Bela B als bleicher Mann

Bela B, der den bleichen Mann spielt, beschreibt diese Rolle als "etwas seltsam". Der "Ärzte"-Musiker hat schon in einigen Filmen mitgespielt, dieses Projekt sei aber etwas ganz Besonderes für ihn: "Als David Schalko angefragt hat, war ich überwältigt", versichert er grinsend. "Ich bin seit langer Zeit großer Fan von ihm. 'Braunschlag' und 'Altes Geld' sind Geniestreiche im Fernsehen gewesen. Deswegen war es ein Wunsch von mir, vielleicht auch mal seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn einer ein Remake von diesem Film machen kann, dann er. Und das dann in so einer neuen Art, als TV-Mehrteiler zu gestalten, das ist wahnsinnig gut gelungen, es ist ein Geniestreich. Es ist mit viel Respekt vor Fritz Lang geschrieben und holt gleichzeitig die Handlung in die Gegenwart."

Warum musste es eine Mini-Serie werden?

Für den aufwendigen Sechsteiler hat das Team weniger Zeit als für einen 90-minütigen "Tatort", erklärt David Schalko, als er an unserem Tisch angekommen ist. Auch das Budget sei weniger als man für einen Film zur Verfügung hat. Warum dann also eine Mini-Serie drehen und keinen Film, will ich wissen. "Für so viele Stränge, Milieus und Figuren kann ich in einer Serie eine ganz andere Erzähltiefe erzeugen. Fritz Lang musste sehr scherenartig vorgehen. Wir können jetzt erzählen, worum es genau geht. Es ist alles ein bisschen komplexer miteinander vernetzt. Mich interessiert das Serienformat viel mehr, als das Kinoformat." Privat schaut der Autor aber immer noch lieber Kino, verrät er. "Für eine Serie fehlt mir meistens die Geduld. Aber aus der anderen Sicht ist die Serie eigentlich das, was einem Roman am nächsten kommt."

Nach unseren Speed-Dates wird in der Uni in Wien noch gearbeitet. Während für manche die Drehtage schon um sind, fängt Moritz Bleibtreu gerade erst an. In der Wirtschaftsuni spielen die Szenen in seinem Büro.

Wären das wirklich richtige Dates gewesen, die Wahl für wen man sich am Ende entscheiden würde, sie wäre hart. Doch so unterschiedlich sie auch alle sind, hätte man sie als potentielle Partner nach ihrem Lieblingsfilm gefragt, dann hätten sie aktuell vermutlich alle einstimmig geantwortet. Denn in einem gleichen sie sich dann doch: Sie alle brennen für die gesellschaftskritische Klassiker-Verfilmung.

"M – eine Stadt sucht einen Mörder" startet vermutlich im Winter 2018 / 2019 auf RTL-Crime und im ORF. An der Mini-Serie wurde bereits internationales Interesse geäußert, wie es aus Produktionskreisen hieß.

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