Harald Glööckler weint im Dschungel um seine Ehe
Der Designer gilt als Kunstfigur, doch im Dschungelcamp gewÀhrt Harald Glööckler den Zuschauern erstmals einen Blick hinter seine Fassade. Er erzÀhlt von seiner traumatischen Kindheit und seiner schwierigen Ehe.
Harald Glööckler ist vor allem fĂŒr seinen pompösen Lifestyle und seinen Hang zu Schönheitsoperationen bekannt. Schrill und glamourös â so hat sich der Designer selbst zur Marke gemacht. Doch im RTL-Dschungelcamp zeigt der 56-JĂ€hrige plötzlich eine ganz andere Seite von sich. Schon in der Auftaktfolge beeindruckte er die Zuschauer mit seinem Kampfeswillen und gewann mit seinen ehrlichen Worten ihre Herzen. Im Netz wird er sogar schon als Favorit auf die Dschungelkrone gehandelt.
"Mit zehn war mir das dann endgĂŒltig klar"
An Tag zwei lieĂ er die Maske nun vollends fallen und zeigte sich so verletzlich wie nie zuvor. Vor seinen Mitbewohnern packte Harald Glööckler ĂŒber seine SexualitĂ€t, seine Kindheit und seine Ehe aus. Er habe schon mit sechs Jahren "registriert, dass ich MĂ€nner interessanter finde als Frauen. Mit zehn war mir das dann endgĂŒltig klar", erzĂ€hlte der Designer ganz offen ĂŒber seine HomosexualitĂ€t.
Seine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht habe er zwar gemacht, doch zum Sex sei es nie gekommen. "Ich habe die gekĂŒsst, aber dann gesagt, bis hierhin und nicht weiter", so Glööckler. In der Show wolle er eine wichtige Botschaft vermitteln: "An junge MĂ€nner, die homosexuell sind: Lebt euer Leben! Und wer dafĂŒr kein VerstĂ€ndnis hat, der kann dann auch aus eurem Leben gehen!"
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"Meine Kindheit war ein Scherbenhaufen"
Zu seiner SexualitĂ€t zu stehen, sei aber lĂ€ngst nicht das Schwierigste an seiner Kindheit gewesen, offenbarte der Modeexperte. "Meine Kindheit war ein einziges Trauma, ein Scherbenhaufen â und das ist schrecklich", berichtete er unter TrĂ€nen. Sein Vater sei extrem gewalttĂ€tig gewesen. "Ich versuche immer wieder eine Sekunde zu finden, in der ich als Kind mal nach Hause kam und nicht Angst hatte, dass meine Mutter blutend am Boden liegt oder tot ist", so die schockierenden Worte des Showteilnehmers.
Seine BefĂŒrchtungen wurden grausame RealitĂ€t: "Als ich 13 war, kam meine Mutter bei so einer Attacke dann um, sie ist ihren inneren Blutungen erlegen", enthĂŒllte er. Erinnerungen, die er immer versucht habe, zu verdrĂ€ngen, doch "dann kam der Moment, in dem ich gedacht habe: Das geht nicht. Diese Kindheit musst du verarbeiten." Das Dschungelcamp sehe er nun als Chance, "dass ich mich nun hier dieser schwierigen Situation stelle", erklĂ€rte er unter TrĂ€nen. "Es ist wie eine Kur hier, wie ein Detox fĂŒr die Seele, um diese Schrecken der Kindheit zu beseitigen."
Dschungelcamp als Chance fĂŒr die Ehe
Doch auch seine aktuelle Lebenssituation belastet Harald Glööckler sehr. Mit Tina Ruland sprach er ĂŒber die Ehe mit seinem langjĂ€hrigen Partner Dieter Schroth. Den 73-JĂ€hrigen lieĂ der TV-Star mit Sorgen zurĂŒck in Deutschland, denn er hat starke gesundheitliche Probleme. Darunter leide auch er. "Er hat Depressionen, ist nur noch negativ. Ich soll mich mit niemandem treffen, nicht mehr aus dem Haus gehen. Das ist einfach nur noch toxisch", gestand der Designer. "Das zieht einen ja auch mit runter."
Seit 2015 ist das Paar verheiratet, doch schon viel lĂ€nger zusammen. "Was bedeutet eine Beziehung, die du 35 Jahre fĂŒhrst?", fragte der Designer sichtlich ergriffen und fĂŒhrte aus: "Man ist zusammengewachsen, man lebt miteinander, aber leidet auch miteinander. Ich bin eine extrem loyale, treue Seele, aber irgendwann musst du dir die Frage stellen ... Die Uhr tickt ja auch."
So offen habe er noch nie darĂŒber geredet. "Es sieht immer anders aus, aber das liegt daran, dass ich nach auĂen hin immer die Form gewahrt habe", gestand er Tina und betonte: "Ich werde auch nie jemand sein, der Dreck schmeiĂt, das ist nicht mein Stil." Doch: "Wenn man einen Schmetterling findet zu Hause und den dann einsperrt ... Irgendwann geht der Schmetterling ein."
Das sei auch der Grund, warum er nach vielen Absagen in den letzten Jahren nun am Dschungelcamp teilnehme. "Ich muss was Radikales finden, um mir klar zu werden ĂŒber Dinge", erklĂ€rte er. Eine Chance fĂŒr seine Ehe, denn er hofft: "Wenn sich bei mir was löst und verĂ€ndert, verĂ€ndert sich auch bei ihm was."
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