ZDF trauert um langjährigen Fernsehfilmchef Hans Janke

Er erfand den "Fernsehfilm der Woche", machte Krimis wie "Derrick" oder "Der Alte" erfolgreich und prägte das ZDF-Programm nachhaltig. Nun ist Hans Janke im Alter von 77 Jahren gestorben, wie der Sender mitteilt.

"Ein großer Meister fiktionaler Fernsehprogramme ist tot" – mit diesen Worten verkündete der Sender ZDF am Donnerstag die traurige Nachricht vom Tod seines langjährigen Fernsehfilmchefs Hans Janke. Der Journalist starb am Dienstag, dem 19. April 2022, im Alter von 77 Jahren in Wiesbaden, heißt es in der Mitteilung.

"Hans Janke war Garant für höchste Filmqualität im ZDF. Dabei hat er es verstanden, anspruchsvolle Themen für ein breites Publikum attraktiv zu machen", nimmt ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler Abschied und betont: "Das ZDF trauert um einen Kollegen, der mit seinem Gespür für Menschen und Gefühle in der deutschen Medienlandschaft sehr viel bewegt hat."

Vom Adolf-Grimme-Institut zum ZDF

Rund 30 Jahre lang war Hans Janke beim ZDF. Nachdem er in den Siebzigerjahren als Medienkritiker agierte und ab 1983 das Adolf-Grimme-Institut leitete, kam er Ende der Achtziger zum Mainzer Sender. Binnen drei Jahren stieg Janke zum Leiter der ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm auf, seit 1995 war er zusätzlich stellvertretender Programmdirektor des Senders.

Er erfand den "Fernsehfilm der Woche", der jeden Montag um 20.15 Uhr gesendet wird, und etablierte Krimis wie "Derrick", "Der Alte" oder "Ein Fall für zwei". Zudem war er verantwortlich für die Entwicklung von Krimireihen wie "Bella Block", Lars Beckers "Nachtschicht", für Kino-Koproduktionen wie die Walser-Verfilmung "Ein fliehendes Pferd" sowie die Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst".

2008 wurde Hans Janke der Hans-Abich-Preis für besondere Verdienste im Bereich Fernsehfilm verliehen. Im selben Jahr erhielt er zusätzlich den Sonderpreis des Robert-Geisendörfer-Medienpreises. Zum 30. April 2009 ging Janke in den Ruhestand. Ein Jahr später saß er in der Jury der 45. Goldenen Kamera und war bis zuletzt noch in Filmförderungsgesellschaften tätig.