"Tatort": Kam Ihnen der Ex-Mann der Toten bekannt vor?

Düster und nahe dran an einem Horrorfilm war der neue "Tatort" aus Bremen. Zu Beginn wurde eine Frau tot aufgefunden. Deren Ex-Mann kam Ihnen möglicherweise bekannt vor. Wir erklären, woher.

Er gerät im "Tatort: Liebeswut" in Verdacht, seine beiden Töchter entführt und seine Ex-Frau getötet zu haben. Letztlich stellt sich heraus, dass dem nicht so war. Thomas Kramer: ein besorgter Vater, der nichts mehr wollte, als zwei Familien auf einmal glücklich zu machen – seine neue Frau, die gerade Zwillinge erwartet, und seine beiden Töchter, die er mit seiner Ex-Frau hat. Gespielt wurde er von Matthias Matschke.

Ein bekannter Name im deutschen TV-Universum – besonders für Comedy-Liebhaberinnen und -Liebhaber sowie für diejenigen, die zum Wochenausklang gern einen Krimi im Ersten sehen. Denn der 53-Jährige ermittelte drei Jahre lang an der Seite von Claudia Michelsen (spielt die Doreen Brasch) als Dirk Köhler im "Polizeiruf 110" aus Magdeburg. Der letzte Fall mit Matschke als Hauptkommissar wurde im August 2019 ausgestrahlt. Seitdem deckt Brasch solo Verbrechen auf.

Dass er den "Polizeiruf" auf eigenen Wunsch verlassen wollte, war bereits ein gutes Jahr zuvor bekannt geworden. "Wenn es am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören und Platz für Neues schaffen", wurde Matschke damals zitiert.

Viele Rollen in Comedy-Formaten

Neues gab es seitdem zuhauf von ihm zu sehen und zu hören. Im vergangenen Jahr war er neben Nora Tschirner in der Miniserie "The Mopes" zu sehen. Während Tschirner eine mittelgradig Depressierte namens Monika spielte, mimte Matschke eine personifizierte posttraumatische Belastungsstörung, genannt Bruno. Zuletzt war er in der sechsteiligen ZDF-Serie "Der Palast" in einer Nebenrolle zu sehen, die Ende 2021 in der Mediathek und Anfang 2022 im linearen TV erstausgestrahlt wurde.

Bekannt ist Matschke zudem aus dem freitäglichen ZDF-Format "heute-show", in dem er seit 2015 in unregelmäßigen Abständen als Dr. Matthias Matschke in Erscheinung tritt. Bis Juni 2020 spielte er die Titelfigur in der ZDF-Krimireihe "Professor T.", die nach vier Staffeln auslief. Nicht zu vergessen sind Erfolge im Film, wie etwa in "Grand Budapest Hotel", oder in der Serie "Pastewka", in der er von 2005 bis 2020 Hagen mimte, den Halbbruder von Bastian Pastewka, sowie bei "Ladykracher". In dem Format mit Anke Engelke war er von 2003 bis 2013 zu sehen. Mehrfach wurde er mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet.

Hinzu kommen Auftritte in verschiedenen älteren "Tatort"-Episoden, in vier Folgen von "Helen Dorn" oder etwa in der Verfilmung von "Die Bücherdiebin". Viele Jahre stand Matschke regelmäßig auf der Theaterbühne, etwa an der Berliner Volksbühne, wo er in über 15 Stücken spielte. Inzwischen konzentriert er sich mehr auf die TV-Arbeit und spricht Hörbücher ein. In verschiedenen Projekten stellt er seine Vielseitigkeit unter Beweis.

"Wir unterschätzen das Problem, das wir haben"

Im Netz setzt sich Matschke, der vegan lebt, für sein Herzensthema ein: den Klimaschutz. So ruft er auf Instagram etwa zum Klimastreik auf, und vor der Bundestagswahl 2021 machte er sich stark für die Grünen.

Matschke selbst hat sein Leben auch mit Blick auf unnötige Flugreisen umgestellt. Vor zwei Jahren habe er mit dem Fliegen aufgehört, versuche es so gut wie möglich zu meiden. Im März 2022 sagte der Vater von zwei Kindern in dem Podcast "Mit Menschen": "Wir sind viel gefickter, als wir denken. Ich muss das so konkret sagen, weil Gefahr im Verzug ist. Wir unterschätzen das Problem, das wir haben." Gern würde er noch mehr Einsatz zeigen.

"Das hat mich älter und reifer werden lassen"

Matthias Matschke lebt in Berlin, wuchs aber in Südhessen, genauer in Ober-Ramstadt bei Darmstadt, auf. Geboren wurde er 1968 in Marburg. Vor seiner Karriere als Schauspieler hat Matschke Religion und Deutsch auf Lehramt studiert, dies aber nach einigen Semestern abgebrochen.

"Mein Werden im Schauspiel wäre nicht so gewesen, wenn ich vorher nicht etwas anderes studiert hätte. Das hat mich auch älter und reifer werden lassen, mich Dinge anders ins Verhältnis setzen lassen. Alles hängt mit allem zusammen und nützt allem", sagte er 2020 im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.