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TV-Tipp - Tragikomödie aus Österreich: "Das Glück ist ein Vogerl"


TV-Tipp
Tragikomödie aus Österreich: "Das Glück ist ein Vogerl"

Von dpa
16.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Egon (Nikolaus Paryla, l) und Franz (Simon Schwarz) in "Das Glück ist ein Vogerl".Vergrößern des BildesEgon (Nikolaus Paryla, l) und Franz (Simon Schwarz) in "Das Glück ist ein Vogerl". (Quelle: Stefanie Leo/BR/ORF/Allegro Film/dpa./dpa)
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Salzburg (dpa) - 65 Jahre hat er sich nicht getraut, seine große Jugendliebe aufzusuchen. Ihr zu verraten, warum er sie damals hat warten lassen am Bahnhof. Als sie eigentlich gemeinsam eine große Reise nach Amerika antreten wollten. Doch jetzt ist er tot.

Seine Geschichte kann Egon nur noch dem Endvierziger Franz erzählen, dessen Karriere als Musiklehrer mehr schlecht als recht verläuft und dessen Ehe gerade in die Brüche geht. "Ich bin ein Volltrottel", sagt Franz. "Und ich bin der Egon Stachowiak", sagt Egon. Ein Schock für Franz - denn der alte Mann war vor seinen Augen ums Leben gekommen, als ein Lastwagen mit voller Wucht sein Auto erfasste.

Das Schicksal führt nun Franz und Egon - oder besser dessen Geist - zusammen. Beide einen eine unglücklich verlaufene Liebe und der Wunsch, diese zu kitten. Das Erste zeigt am Mittwochabend (20.15 Uhr) die bayerisch-österreichische Produktion "Das Glück ist ein Vogerl".

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Autorin Ingrid Kaltenegger hat Regisseurin Catalina Molina das Aufeinandertreffen der zwei Männer im vorweihnachtlichen Salzburg ruhig und undramatisch inszeniert. Sie erzählt die tragisch-komische Geschichte der beiden gefühlvoll, aber ohne allzu viel Kitsch.

Egon war auf dem Weg zu seiner Jugendliebe, die in einem Heim im Wachkoma liegt. Nun möchte er von Franz, dass der sie aufweckt und in Egons Namen um Verzeihung bittet für die verpasste Zukunft zu zweit.

Gleichzeitig will der Alte dem Jungen auf die Sprünge helfen, beim Versuch, seine Liebe zu retten. Er setzt dabei auf "spukhafte Fernwirkung". Was sich daraus entwickelt, sind immer wieder Situationen, in denen Franz mit Egon spricht - allerdings ohne dass andere Menschen den Geist wahrnehmen können. Konversationen werden somit zu Missverständnissen und schaffen neue Probleme. Das ist zwar nicht besonders originell, aber feinfühlig und dosiert eingesetzt.

Simon Schwarz als in vielfacher Hinsicht etwas unmotivierter Franz und Nikolaus Paryla als Ratgeber Egon mit weitem Erfahrungshorizont spielen ein schönes Duett. Feine Gespräche über die Liebe und das Scheitern wechseln sich ab. Immer wieder gibt es auch Gelegenheit zum Schmunzeln. Die beiden freunden sich regelrecht an.

Die Geschichte läuft in österreichischer Manier vor sich hin: unaufgeregt, sanftes Tempo. Vom Coaching-Seminar zum Ehe-Retten über misslungenen Gitarrenunterricht und den Liebeskummer der Tochter bis zum Sterbebett von Egons Jugendliebe. Franz' großer Traum, mit einer Band erfolgreich auf der Bühne zu stehen, spielt auch eine Rolle.

Klingt nach vielen verschiedenen Strängen für anderthalb Stunden. Die Verantwortlichen haben aber Struktur reingebracht und das Ganze so verwebt, dass keine Überfrachtung droht. Vielmehr kann der Zuschauer die ganze Zeit davon ausgehen, dass es mindestens für die beiden Protagonisten Franz und Egon jeweils ein Happy End geben wird - wie es sich für einen Film kurz vor Weihnachten wohl auch gehört. Doch wenn man schon denkt, jetzt ist es gleich soweit, macht die Geschichte doch noch eine überraschende Kurve. Aber nur eine kleine.

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