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Veloroute 10 in Kiel: Pläne der Radstrecke – mit Konfliktpotenzial


Kilometerlanger Radweg
Das sind die Pläne für die Veloroute 10 – mit Konfliktpotenzial

Von Sven Raschke

Aktualisiert am 02.12.2020Lesedauer: 3 Min.
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Die Veloroute 10 im Herbst: Der Abschnitt zwischen Olshausenstraße und Holstein-Stadion soll verbreitert und um einen Fußweg ergänzt werden.Vergrößern des Bildes
Die Veloroute 10 im Herbst: Der Abschnitt zwischen Olshausenstraße und Holstein-Stadion soll verbreitert und um einen Fußweg ergänzt werden. (Quelle: Sven Raschke)

Das grüne Vorzeigeprojekt der Stadt Kiel – die Veloroute 10 – ist bisher ein voller Erfolg. Doch bei den geplanten Erweiterungen der Radstrecke drohen Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern.

Die Veloroute 10 ist wohl unbestritten eine von Kiels größten infrastrukturellen Erfolgen der vergangenen Jahre. Vom Citti-Park bis zum Holstein-Stadion reicht die komfortable Radstrecke bisher und wird täglich von rund 3.000 Radlern genutzt. Da verwundert es nicht, dass es Pläne gibt, die Veloroute in beide Richtungen zu erweitern. Doch so weitgehend reibungslos wie bisher wird es mit dem grünen Vorzeigeprojekt der Stadt Kiel nicht weitergehen können.

Statt wie bisher in großen Teilen über den sonstigen Verkehr hinweg entlang eines ehemaligen Bahngleises, muss sich die Strecke mit ihren geplanten Erweiterungen ins bereits anderweitig genutzte Stadtbild einfügen. Das macht die künftigen Abschnitte zwangsläufig weniger bequem für die Radfahrer – und dürfte zu Konflikten führen mit denen, die den Raum weiter anderweitig nutzen wollen.

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Konfliktpotenzial bei Erweiterung der Veloroute 10

Seit der Teilvollendung der Veloroute 10 im September 2019 hat sich im Detail vieles getan. So wurden Beschilderungen angebracht, die auf die Veloroute selbst, die Stadtteile und die wichtigsten Ziele darin hinweisen. Zuletzt wurden weitere Zu- und Abfahrten in Höhe des Stinkviertels ergänzt. Gehwege, die entlang von Teilen der Veloroute verlaufen, hat das Tiefbauamt barrierefrei ausgebaut. Und zwischen Olshausenstraße und Stadion soll der bisher noch recht schmale Abschnitt verbreitert und um einen Gehweg ergänzt werden. "Da sind wir mit der Universität in Absprache, wie wir das genau machen wollen", sagt Uwe Redecker, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Kiel. "Nahe des Stadions könnten Bäume Probleme bereiten. Möglich, dass die Erweiterung dort nur eingeschränkt umzusetzen ist." Bis 2022 sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.

Das größte Konfliktpotenzial liegt bei den Erweiterungen der bisherigen nördlichen und südlichen Enden der Veloroute 10. Zuerst steht der nördliche Abschnitt auf dem Programm. Vom Stadion ausgehend und vorbei am neuen Kreisverkehr am Ende des Westrings soll die Strecke quer durch den Simon Kempf Park führen. Über den Schulredder wird sie dann nach Vorstellung des Tiefbauamts an die Holtenauer Straße anschließen.

Online-Umfrage zur Radweg-Erweiterung

Am Verlauf durch den Park aber könnten sich die Spaziergänger stören. "Da kann man durchaus unterschiedlicher Auffassung sein", sagt Redecker. Er sieht die möglichen Beeinträchtigungen, gibt aber auch zu bedenken, dass die Radfahrer genau wie die Fußgänger auf Erholungssuche im Park sein könnten.

Um dem Problem zu begegnen, hatte die Stadt Kiel kürzlich eine Online-Umfrage durchgeführt, in der sich Anwohner für verschiedene Varianten aussprechen konnten. Die noch zu klärende Frage ist aber nicht, ob, sondern nur wie die Veloroute 10 durch den Park führen wird. Gefragt wurde unter anderem, ob der künftige Weg getrennte Spuren für Radfahrer und Fußgänger vorsehen soll. "Da muss man abwägen zwischen Verkehrssicherheit und Flächenanspruch", sagt Redecker. "Die Verkehrssicherheit ist ein wesentlicher Punkt. Deshalb ist aus unserer Sicht die getrennte Nutzung für Fußgänger und Radfahrer deutlich vorzuziehen." Entschieden ist dazu noch nichts. Auch wann der nördliche Abschnitt einmal fertig sein soll, ist noch offen.

Noch ungewisser ist die Zukunft der südlichen Erweiterung. Grob angedacht ist bisher ein Verlauf bis zur Hamburger Chaussee über Helgolandstraße und die Eisenbahnbrücke auf dem Winterbeker Weg, die hierfür erneuert werden müsste. Auch müssten Grundstücke von der Bahn erworben werden. Alles machbar, doch in dem Bereich gab es bereits die Konflikte, die im Norden beim Simon Kempf Park zu befürchten sind. "Auf dem Abschnitt Saarbrückenstraße bis Winterbeker Weg gab es Beschwerden von Fußgängern, die sich benachteiligt fühlten", sagt Kiels Radverkehrsbeauftragter Redecker. "Deshalb wollen wir auch dort möglichst eine Separation von Fuß- und Radweg erreichen."

Im kommenden Frühjahr will die Stadt weitere und noch umfassendere Pläne für die Zukunft des Kieler Radwegenetzes vorstellen. Redecker dazu: "Wir werden oft gefragt: Veloroute 10, ja. Aber wo sind denn 1 bis 9? Darauf werden wir im Frühjahr eine Antwort geben." Dass diese Zukunft nicht immer und überall so schön sein könne wie bei der Veloroute 10, so Redecker, sei leider klar. Denkbar wären etwa Umwidmungen von Autofahrspuren.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit Uwe Redecker, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Kiel
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