Neues E-SUV hat überraschenden Verwandten
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Ford setzt auf E-Antriebe: In einigen Wochen startet der Verkauf des Elektro-Crossovers Explorer. Seine technischen Gene stammen von einem anderen Hersteller.
Explorer – war da nicht was? Früher fand man im Portfolio von Ford unter diesem Namen einen US-Import mit Plug-in-Antrieb und mehr als fünf Metern Länge. Doch der neue Explorer fällt eine Nummer kleiner aus (4,45 Meter) und stammt aus Europa. Noch dazu wird er rein elektrisch angetrieben.
Vom Band läuft er ab dem dritten Quartal im Ford-Werk in Köln. Der Fünfsitzer richtet sich vor allem an Familien, mit einem minimalen Kofferraumvolumen von 450 Litern ist für deren Gepäck ausreichend Platz.
Optisch präsentiert sich der Explorer eigenständig: abgerundete Kanten zugunsten der Windschnittigkeit, dennoch massiv. Statt eines Kühlergrills – den ein E-Auto nicht braucht – hat der Explorer einen geschlossenen Schild an der Front. Im Innenraum gibt es einen schwenkbaren, 14,6 Zoll großen Touchscreen, große Ablagen und ein Schließfach, das sich per Touchscreen verriegeln lässt.
Der Technikspender kommt aus Deutschland
Unter der eigenständigen Hülle steckt die Technik der Konkurrenz: Der Explorer nutzt den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen, auf dem unter anderem der ID.3 und ID.4 basieren. Die beiden Konzerne hatten sich für die Entwicklung mehrerer Modelle zusammengetan – so hat der VW Caddy bereits einen Ableger von Ford (Tourneo Connect), der VW Amarok ist technischer Klon des Ford Ranger und der Nachfolger des VW Transporters wird ebenfalls mit Ford-Technik ausgerüstet.
Bei Akku und Antrieb wird die Verwandtschaft zu den VW-Modellen deutlich: So wird es den Explorer laut Ford in drei Leistungsstufen mit 125 kW/170 PS bis 250 kW/340 PS für bis zu 180 km/h und Heck- oder Allradantrieb geben. Die größere der beiden Batterieoptionen soll eine Kapazität von 77 kWh haben und für rund 500 Kilometer reichen. Per Gleichstrom-Schnell-Ladung lässt sich das Batteriepaket in 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen.
Zu den Ausstattungen gehören unter anderem schlüsselloses Starten, eine elektrische Heckklappe, Massagesitze oder ein Spurwechsel-Assistent für die Autobahn, der die Spur per Tipp auf den Blinkerhebel automatisch wechseln kann.
Der Explorer wird zum Jahresende in zwei verschiedenen Ausstattungsoptionen ab etwa 45.000 Euro in den Handel kommen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Ford-Pressemitteilung vom 21. März 2023