Stimmen aus dem Netz So feiern rechte Promis den Twitter-Kauf von Elon Musk
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Elon Musk kauft Twitter und verspricht erste Veränderungen. Vor allem rechte Persönlichkeiten feiern den Schritt und haben ihre Rückkehr angekündigt. Auch der Twitter-Gründer sieht die Übernahme positiv.
Vor knapp zwei Wochen kündigte der Tech-Milliardär Elon Musk an, den Kurznachrichtendienst Twitter übernehmen zu wollen – jetzt ist es so weit: Der Verwaltungsrat hat Musks Kaufangebot von rund 44 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Sollten die Aktionäre ebenfalls zustimmen, wechselt das Unternehmen in Musks Eigentum.
Bereits im Vorfeld hat der Milliardär einige gravierende Veränderungen für die Plattform angekündigt, denn laut seinen Ansichten ist "die freie Rede in Gefahr". Rechtskonservative Persönlichkeiten nehmen das zum Anlass, ihre Rückkehr auf die Plattform zu verkünden. Der Twitter-Gründer Jack Dorsey reagiert dagegen überraschend gelassen auf die Übernahme: Für ihn ist sie ein Hoffnungsschimmer.
Twitter-Gründer dankt Elon Musk
So erklärte er in einem Tweet, dass Twitter als öffentliches Gut und nicht als Unternehmen betrachtet werden sollte, schon als gar keines, das einer Einzelperson gehört. Da die Plattform aber nun einmal ein Unternehmen sei, sei Elon Musk die einzige Person, der er "vertrauen würde".
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Er begründet das mit Musks angekündigten Absichten, die Plattform als Forum der freien Rede etablieren zu wollen, die jeder Art von Mensch und Meinung einen Platz bietet. Am Ende dankte er Musk für sein Kaufangebot: "Danke, dass du […] das Unternehmen aus einer ausweglosen Situation befreist. Das ist der richtige Weg… das glaube ich von ganzem Herzen."
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Rückkehr der Rechtskonservativen
Zahlreiche rechte Persönlichkeiten aus den Vereinigten Staaten feierten am späten Montagabend den Kauf der Plattform ebenfalls. Diese hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder über angebliche Zensurversuche und das vermeintliche Unterdrücken freier Meinungsäußerung beklagt.
Teilweise wurden sie wegen ihrer Ansichten, die gegen die Richtlinien der Plattform verstießen, gesperrt oder verließen sie freiwillig. Durch Musks Ankündigung, allen Ansichten eine Heimat bieten zu wollen, fühlen sich diese nun bestärkt. Der Eigentümerwechsel, so hoffen sie, werde ihnen eine Art digitaler Wiederauferstehung auf Twitter ermöglichen.
Unter ihnen ist etwa Tucker Carlson, der mit über 5 Millionen Twitter-Anhängern einer der reichweitenstärksten rechten Kommentatoren auf der Plattform ist. Bekannt ist Carlson für seine Talkshow "Tucker Carlson Tonight", die auf dem rechten Sender Fox News ausgestrahlt wird und die meistgesehene Nachrichtensendung im US-Kabelfernsehen ist.
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Tomi Lahren, die in rechtskonservativen Kreisen der USA als der junge Star der Szene gilt und auf 1,7 Millionen Follower kommt, blickt der Übernahme ebenfalls sehr euphorisch entgegen. So fragt sie in einem Beitrag: "Ist freie Meinungsäußerung wieder von Bedeutung? Der Tag der Abrechnung für Twitter ist gekommen".
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Trump bleibt auf seiner eigenen Plattform
Im Gegensatz zu anderen rechten Persönlichkeiten aus den Vereinigten Staaten reagierte der frühere Präsident Donald Trump schmallippig auf die Übernahme. "Ich werde nicht zu Twitter gehen. Ich werde bei 'Truth' bleiben", sagte er im Gespräch mit dem amerikanischen Fernsehsender Fox News.
Vor einigen Wochen startete Trumps eigenes soziales Netzwerk "Truth Social". Als er Anfang 2021 nach dem Sturm auf das Kapitol auf fast allen großen Internetplattformen gesperrt wurde, begann er, Investoren für eine eigene Online-Plattform zu suchen.
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Anfangs verzeichnete der als Twitter-Klon verrufene Nachrichtendienst großes Interesse, es häuften sich aber technische Probleme und das Interesse nahm ab. Zudem wurden Vorwürfe laut, dass die Plattform – im Gegensatz zur versprochenen "absoluten Meinungsfreiheit", kritische Kommentare zu Trump entfernt und die Verfasser dieser blockiert.
Reaktionen aus Deutschland
Auch deutsche Persönlichkeiten finden sich nach der Ankündigung wieder auf dem Kurznachrichtendienst ein. Unter anderem Ulf Poschardt, Chefredakteur der "Welt". Mit fast 100.000 Followern gehört er zu den reichweitenstärksten deutschen Medienvertretern auf Twitter.
Anfang April verkündete er in einem Interview mit der "Zeit", dass er Twitter geschätzt habe, weil es ein freier Ort sei, er die Plattform aber verlässt, weil sie "keine gute Laune mehr macht". Jetzt scheint er zurück zu sein. Dienstagvormittag setzte er einen Tweet ab, der so viel wie "Ich liebe Elon Musk" bedeutet.
Vorangegangen war dem Ganzen ein Shitstorm auf Twitter, dem er sich ausgesetzt sah, weil er in einem seiner Kommentare von "super Holocaust-Überlebenden" gesprochen hatte. Laut eigener Aussage handelte es sich um eine Formulierung, die wegen eines technischen Fehlers in den Text geraten ist, aber eigentlich gar nicht hätte veröffentlicht werden sollen.
Auch der ehemalige AfD-Parteivorsitzende Jörg Meuthen freut sich über die Nachricht. So beglückwünschte er Elon Musk und nannte den Kauf einen "großartigen Tag für freie Meinungsäußerung".
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Auch zahlreiche kritische Stimmen
Aber längst nicht alle sehen eine rosige Zukunft für Twitter. Viele fürchten den Einfluss Musks auf die Plattform.
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Zudem sehen es viele Nutzer durchaus kritisch, dass ein Tech-Milliardär eine so wichtige Plattform zur Kommunikation untereinander aufkauft und damit erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung nehmen kann.
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Wie finden Sie es, dass Elon Musk Twitter vollständig kaufen wird? Schreiben Sie uns gerne einen Leserbrief mit Ihrer Meinung zu dem Thema.
- Eigene Recherche