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Sojus-Kapsel beschädigt: Russland startet ISS-Rettungskapsel


Nach Sojus-Schaden
Russische ISS-Rettungskapsel soll diese Woche starten

Von t-online, sha

Aktualisiert am 22.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Sojus-Kapsel an der ISS: Wegen eines Lecks wird eine Rakete zur Internationalen Raumstation geschickt.Vergrößern des BildesEine Sojus-Kapsel (Symbolbild): Russland will ein Rettungsraumschiff zur ISS starten. (Quelle: Sergei Korsakov)

Russland will seine Rettungskapsel Sojus-M23 diese Woche zur ISS schicken, wie Roskosmos mitteilt. Das ist nicht die einzige Entscheidung der Raumfahrtbehörde.

Eine Rettungskapsel für die festsitzenden Raumfahrer: Russland will seine Sojus MS-23 am Freitag zur Internationalen Raumstation (ISS) schicken. Das teilte die Raumfahrtagentur mit. Die Sojus-Kapsel soll vom Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur starten. Die Nasa will über das Ereignis live auf ihrer Seite berichten.

Andocken wird die Raumfähre an der ISS etwa zwei Tage nach dem Start. Der Rückflug ist dann für September geplant, wie die russische Raumfahrtbehörde vor wenigen Tagen mitgeteilt hat. Dann sollen die drei auf der ISS festsitzenden Raumfahrer auf die Erde zurückkehren. Ein genaues Datum für den Flug gibt es noch nicht.

Rückholung der Raumfahrer im März wäre zu teuer

Warum so spät? Das hat wirtschaftliche Gründe, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einem Gespräch mit t-online erklärt. Die festsitzenden Raumfahrer weiter auf der ISS zu lassen, sei günstiger, als sie zurückzuholen und eine neue Crew mit einer weiteren Kapsel nach oben zu befördern.

Ursprünglich sollten der US-Astronaut Frank Rubio und die beiden russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin Ende März mit der Sojus MS-22 zur Erde zurückfliegen.

Leck an der Sojus MS-22 verhinderte Rückflug

Im Kühlsystem der Raumkapsel wurde aber Mitte Dezember ein Leck entdeckt, das nach übereinstimmenden Berichten der Nasa und Roskosmos von einem Mikrometeoriten verursacht worden sein soll.

Trotz des Schadens bleibt die Sojus MS-22 als Notfallkapsel an der ISS angedockt. Laut Nasa soll das Raumschiff Ende März von der Station abgedockt werden und unbemannt zur Erde zurückkehren.

Der Start der Ersatz-Sojus liegt nur wenige Tage vor dem Launch der Crew-6-Mission von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX zur Raumstation. Der Start ist für kommenden Montag geplant.

Dann bringt SpaceX zwei US-Raumfahrer und einen russischen Kosmonauten zur ISS. Als Raumkapsel ist die "Crew Dragon Endeavour" genannte Raumfähre vorgesehen.

Russland bleibt bis 2028 auf der ISS

Unterdessen hat Russland entschieden, sein ISS-Modul noch bis 2028 in Betrieb lassen zu wollen, wie die Staatsagentur Tass berichtete. Der wissenschaftlich-technische Rat von Roskosmos habe sich dazu nach eingehenden Beratungen entschlossen, das russische Segment der ISS bis 2028 weiter zu nutzen, heißt es.

Russland beabsichtigt unter anderem wegen der Spannungen mit westlichen Partnern wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine, aus der ISS "auszusteigen" und will eine eigene Raumstation bauen.

Die Entwurfsplanung der Station werde bis Ende 2023 abgeschlossen, hatte Roskosmos vor kurzem mitgeteilt. Das erste Modul soll demnach bis Ende 2027 aufgebaut werden.

Verwendete Quellen
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