Raumfahrt: Indische Sonde "Chandrayaan-3" erreicht Mond-Umlaufbahn

Indien hat den nächsten Schritt zur geplanten unbemannten Mondlandung geschafft. Die Raumsonde "Chandrayaan-3" ist in die Mondumlaufbahn eingetreten.

Indien könnte bald die vierte Nation sein, der eine kontrollierte Mondlandung gelingt. Die Raumsonde "Chandrayaan-3" habe am Samstagabend einen wichtigen Schritt dahin gemacht. Wie die indische Weltraumbehörde ISRO mitteilte, trat die Sonde erfolgreich in die Mondumlaufbahn ein. Sie funkte erste Bilder der Mondoberfläche zur Erde, auf denen man die Krater des Erdtrabanten erkennen kann.

Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, soll "Chandrayaan-3" dann am 23. oder 24. August auf der Oberfläche des Mondes landen. Indien wäre nach den USA, Russland (beziehungsweise der Sowjetunion) und China die vierte Nation überhaupt, der das gelungen ist. Die Sonde war Mitte Juli gestartet.

Es ist nicht der erste Versuch Indiens, auf dem Mond zu landen. Im Jahr 2008 startete die Sonde "Chandrayaan-1" ("Chandrayaan" ist übrigens Sanskrit und bedeutet "Mondfahrzeug"), die den Erdtrabanten allerdings nur umkreist hatte.

Indien will kaum untersuchte Südseite des Mondes erforschen

Vor vier Jahren wurde mit "Chandrayaan-2" dann die erste Landung auf der Mondoberfläche versucht – erfolglos. Kurz vor der geplanten Landung brach damals der Kontakt zum Kontrollzentrum auf der Erde ab.

Bei der Mission war das Landemodul auf die Oberfläche des Erdtrabanten gekracht. Später hatte die Weltraumbehörde dem Parlament in Neu-Delhi mitgeteilt, dass es während der Annäherung an den Mond Probleme mit dem Bremsen gegeben habe. Nach der missglückten Mission baute Indien sein Raumfahrtprogramm deutlich aus.

Mit der unbemannten Mission der "Chandrayaan-3" will Indien die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen. Ein Rover mit dem Namen "Pragyan" ("Weisheit") soll das Gebiet erkunden und Bilder aufnehmen, die dann zur Analyse auf die Erde geschickt werden.