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Neue Details | So bezahlt Amazon Mitarbeiter für Lob auf Twitter


Neue Details
So bezahlt Amazon Mitarbeiter für Lob auf Twitter

Von t-online, hd

Aktualisiert am 29.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Auslieferungszentrum vom Amazon.com: Bestelltes Lob des Arbeitgebers.Vergrößern des BildesAuslieferungszentrum von Amazon.com: Bestelltes Lob des Arbeitgebers. (Quelle: ap)
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Die Arbeitsbedingungen in den Versandzentren des US-Onlineriesen Amazon stehen in der Kritik. Völlig zu Unrecht, twittern einige Mitarbeiter. Jetzt wird bekannt, wie Amazon diese dafür bezahlt.

Etwa 15 Amazon-Mitarbeiter in den USA fielen jüngst dadurch auf, dass sie ihren Arbeitgeber bei Twitter massiv verteidigten. Sie tragen im Vornamen den vornehmen Zusatz "Amazon FC Ambassador", das bedeutet "Botschafter der Amazon-Versandzentren".

Sie lobten die Arbeitsbedingungen, Bezahlung und das Management in den höchsten Tönen. Jetzt kam heraus: Amazon bezahlt sie für die positiven Nachrichten.

"Wie die Bedingungen wirklich sind"

Amazon hat zugegeben, dass bestimmte Lagermitarbeiter ausgewählt wurden, "um der Welt zu berichten, wie die Bedingungen in den Zentren wirklich sind". Mitarbeiter können sich für dieses Ambassador-Programm bewerben, werden bei Eignung aufgewählt und bekommen dann weiter das Gehalt, das sie als Logistik-Mitarbeiter hatten. Sie arbeiten dann aber ausschließlich als "Twitter-Botschafter", nicht mehr im Lager und Versand.

Gelobt werden in der Tweets u.a. die Gesundheitsversorgung, der Nachtdienst, betont wird der Stolz, bei Amazon arbeiten zu dürfen. Berichte über die Bezahlungen per Amazon-Gutschein, freie Tage oder Mittagessen dementierten Amazon und einige der "Botschafter" auf Twitter.

Kritisiert wird die Eigenlob-Aktion von Arbeitsrechtlern und Aktivisten, die immer wieder die Arbeitsbedingungen in den Versandzentren anprangern.

Der Druck und das Tempo sollen hoch sein

Der Druck sei hoch, die Arbeiter würden ständig beobachtet. In Großbritannien gab es zuletzt Berichte, dass sogar der Gang zur Toilette eingespart werde, um das nötige Arbeitstempo halten zu können. Einige würden sogar in Flaschen urinieren. Die Botschafter auf Twitter halten dagegen: Das sei nicht wahr, "wir dürfen sehr wohl auf die Toilette gehen, wann immer wir wollen".

Amazon bestätigte t-online.de das Ambassador-Programm und erklärte dazu: "Ambassadors sind erfahrene Mitarbeiter aus unseren Logistikzentren. Weil sie lange genug hier sind, können sie die Fakten anhand persönlicher Erfahrungen teilen. Es ist wichtig, dass wir die Öffentlichkeit über das tatsächliche Arbeitsumfeld in unseren Logistikzentren angemessen informieren: Das Ambassador-Programm hat einen großen Anteil daran – zusammen mit den Besucherführungen, die wir in unseren Logistikzentren anbieten. Diese ermöglichen es tausenden von Kunden jedes Jahr, sich selbst ein Bild davon zu machen, wie es ist, in einem unserer Logistikzentren zu arbeiten."

Der linke US-Senator Bernie Sanders hatte kürzlich einen Bericht veröffentlicht, nachdem jeder zehnte Amazon-Mitarbeiter in den USA auf Lebensmittelmarken ("Food Stamps") angewiesen sei. Sanders hatte Amazon-Chef Jeff Bezos dafür verantwortlich gemacht, der seine Arbeiter zu schlecht bezahlen würde. Bezos ist einer den reichsten US-Amerikaner.

Update: Der Artikel wurde um das Statement von Amazon erweitert und Details zur Bezahlung korrigiert.

Verwendete Quellen
  • Bericht auf "Süddeutsche.de"
  • Besuchsprogramm von Amazon
  • Eigene Recherche
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