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Mark Zuckerberg verspricht Datenschutz-Neuanfang für Facebook


Neues Design
So sieht Facebook in Zukunft aus

Von dpa, reuters, hd

Aktualisiert am 01.05.2019Lesedauer: 4 Min.
Mark Zuckerberg bei der Facebook Developer Konferenz in San Jose: Der Gründer des Online-Konzerns verspricht mehr Privatsphäre bei Facebook Messenger.Vergrößern des BildesMark Zuckerberg bei der Facebook Developer Konferenz in San Jose: Der Gründer des Online-Konzerns verspricht mehr Privatsphäre bei Facebook Messenger. (Quelle: Tony Avelar/ap)
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Facebook steht seit langem in der Kritik wegen mangelhaftem Datenschutz. Auf der

Facebook-Chef Mark Zuckerberg verspricht nach den Datenskandalen der vergangenen Monate, den Schutz der Privatsphäre in den Mittelpunkt des Online-Netzwerks zu stellen. "Die Zukunft ist privat", verkündete Zuckerberg auf der Entwicklerkonferenz F8 im kalifornischen San Jose am Dienstag. "Privatsphäre gibt uns die Freiheit, wir selbst zu sein." Insbesondere mit der zunehmenden globalen Vernetzung würden solche Rückzugsräume besonders wichtig.

Damit legte der Facebook-Gründer bei seinen bisherigen Ankündigungen nach, die Plattform stärker auf verschlüsselte private Kommunikation auszurichten. Das Online-Netzwerk war zuletzt nach Datenschutz-Skandalen und Datenpannen massiv unter Druck geraten.

Er verstehe deshalb, dass viele nicht glaubten, dass Facebook es damit ernst meine, räumte Zuckerberg ein. "Wir haben derzeit nicht die beste Reputation, was den Schutz der Privatsphäre angeht, um es freundlich zu formulieren", sagte er. Aber Facebook habe in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt, dass das Online-Netzwerk sich verändern könne. Die Neuausrichtung werde auch Änderungen erfordern, wie das Unternehmen geführt werde. In den vergangenen Jahren hatte Zuckerberg noch gesagt, es sei die Mission von Facebook, die Welt stärker zu vernetzen. Jetzt spricht er davon, dass sich Menschen online sowohl in öffentlichen als auch in strikt privaten Räumen bewegen wollten.

Kritik an Video von Zuckerberg und Harari

Kurz vor der Konferenz hatte Zuckerberg ein Video veröffentlicht, dass ihn im Gespräch mit dem Historiker und Bestseller-Autor Yuval Noah Harari ("Homo Deus") zeigt. Darin diskutiert der Facebook-Chef unter anderem darüber, ob das Internet Menschen einer Gesellschaft mehr verbindet oder sie eher fragmentiert. Weitere Themen waren die Entwicklung Künstlicher Intelligenz, den Einfluss von Algorithmen auf den Alltag und Datenschutz in Ländern, in denen es nur schwache Gesetze gibt und wo Regierungen versuchen, mit Gewalt an Daten zu kommen. Internet-Experte Richard Gutjahr erklärte danach, er würde sich "ernsthafte Sorgen" um Zuckerberg machen. "Offenbar scheint er die Mechanismen von Hass, Nationalsozialismus und die Rolle seines eigenen Netzwerks nicht zu verstehen", kritisierte Gutjahr auf Twitter.

Der Journalist und Blogger war Opfer einer Hasskampagne im Internet geworden, nachdem er im Juli 2016 zufällig bei dem Anschlag von Nizza vor Ort gewesen war und kurz darauf über den Amoklauf in München berichtet hatte.

Messenger-Chats sollen komplett verschlüsselt werden

Ein zentrales Element der neuen Strategie von Facebook sind die Chat-Dienste WhatsApp und der Facebook Messenger. Hier will Zuckerberg stärker die Kommunikation der Nutzer mit Freunden und Familie organisieren. Auch Messenger wird nun auf Komplett-Verschlüsselung umgestellt.

WhatsApp, der andere Chatdienst von Facebook, hat bereits seit langem die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der grundsätzlich nur Absender und Empfänger die Inhalte sehen können. Beim Messenger verzichtete Facebook darauf - unter anderem, um die Plattform besser für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden öffnen zu können, wie es hieß. Für die Übermittlung vertraulicher Informationen konnte man aber bereits in einen abgesicherten Modus gehen.

Mit einer neuen Funktion sollen Nutzer auch Freunde im Messenger einladen können, sich gemeinsam ein Video anzusehen. Das könnten eigene Videos, Clips aus dem Internet oder auch auf der Plattform verfügbare TV-Sendungen sein, hieß es am Dienstag. Der Messenger soll in diesem Jahr auch mit einer eigenen Desktop-App auf Windows- und Mac-Computern nutzbar werden.

Der Messenger hat nach aktuellen Zahlen 1,3 Milliarden aktive Nutzer im Monat, 410 Millionen davon verwenden auch den Videochat auf der Plattform. Zwischen Unternehmen und ihren Kunden würden 20 Milliarden Nachrichten pro Monat verschickt.

Whatsapp und iMessenger: starke Position im Markt

Facebook hat mit WhatsApp und dem Messenger eine besonders starke Position bei Chatdiensten. Ein zentraler Konkurrent ist iMessage von Apple, das bisher allerdings nur auf Geräten des iPhone-Konzerns läuft.

Neues Design mit stärkeren Gruppenfunktionen

Auch in Sachen Design kündigte Facebook Veränderungen an: In Facebooks Haupt-App wird die Gruppenfunktion stärker hervorgehoben, in der sich Nutzer nach Interessen vernetzen können. Der bisher für Facebook zentrale "News Feed" trat bei der Entwicklerkonferenz allerdings in den Hintergrund. Die Website wird dann laut "Heise online" als "Single-Page-App" arbeiten und soll erheblich schneller und flexibler sein, als die alte Facebook-Seite. Sie soll voll responsiv und barrierefrei sein. Das neue Design ist laut Facebook in Kürze in der App sichtbar und in einigen Monaten auch auf der Website.Erste optische Änderungen, zum Beispiel beim Logo, waren in der App bereits Mittwoch früh in Deutschland zu sehen.

Die 2018 vorgestellt Facebook-Datingplattform soll in diesem Jahr nach dem Start in Lateinamerika auch in den USA eingeführt werden. Für Deutschland gibt es noch keinen Starttermin.

Das Online-Netzwerk will unterdessen sein Videotelefonie-Gerät Portal nach dem Start in den USA auch international auf den Markt bringen. Im Juni soll Kanada den Anfang machen, Europa folge im späteren Jahresverlauf – einzelne Länder nennt Facebook dabei vorerst nicht.

Weitere neue Funktionen deuten darauf hin, dass die Nutzer zum längeren Verweilen in den verschiedenen Facebook-Apps und mit ausgefeilteren Einkaufsmöglichkeiten stärker zum Online-Shopping animiert werden sollen. Dabei will Facebook über die Verkäuferprovisionen Geld verdienen.

Laut aktuellen Berechnungen könnte Facebook 2070 mehr tote als lebende Nutzer haben: "Sollte Facebook weiter wachsen wie bisher, läge die Zahl der gestorbenen Nutzer bis zum Ende des Jahrhunderts bei 4,9 Milliarden. Facebook hat derzeit nach eigenen Angaben 2,37 Milliarden aktive Nutzer weltweit", berichtet "tagesschau.de".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
  • Eigene Recherche
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