Selbstinszenierung, Sex und Ironie Die skurrile Welt des Fotografen To Kühne
In großen Buchstaben prangt die Tätowierung "SEXY" auf dem Bauch von To Kühne. Stahlharte Muskeln und einen Waschbrettbauch hat To Kühne nicht zu bieten, will er aber auch gar nicht. "So ein Tattoo wirkt doch nur bei einem dicken Mann", erklärt der Frankfurter Fotograf und nimmt sich und den allgemeinen Schönheitswahn auf die Schippe.
In seinem langjährigen Projekt "Die Kunst, sich selbst zu lieben......und ein zwei andere vielleicht" dreht sich alles um die Person To Kühne. Die Ergebnisse der Fotoserie münden jedoch nicht in narzisstischer und oberflächlicher Selbstinszenierung. Ironie und Witz stecken in allen Aufnahmen. So trommelt er verzweifelt als kleiner Oskar gegen eine blonde Schöne oder präsentiert sich als biederer deutscher Ehemann vor Blümchentapete. Beim Thema Liebe wird der Fotograf allerdings ernst: "Denn nur, wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben!"
Jedes seiner Fotos hat ein bestimmtes Thema: Es stellt ein berühmtes Kunstwerk nach, verarbeitet Szenen aus einen Film oder parodiert einen bestimmten Zeitgeist. Auch wenn To Kühne nicht immer selbst als Model fungiert, so taucht sein Konterfei bestimmt irgendwo im Hintergrund auf - es gibt viel zu entdecken auf den Fotos. Die Bilder, aufgenommen mit einer digitalen Kamera, bearbeitet Kühne aufwendig am Rechner.
Malerei trifft Fotografie
Alle Elemente außer den Models werden nachträglich in die Komposition montiert, selbst die Schatten sind mit der Software Photoshop auf die künstliche Tapete gemalt. Dadurch entsteht eine Dreidimensionalität ähnlich wie eine Seite in einem Popup- oder Aufklapp-Bilderbuch.
Fotograf To Kühne, geboren 1967, ist seit mehr als 20 Jahren im Bereich Malerei, Fotografie und Musik tätig. Inspiriert durch seine Malerei, mit dem Schwerpunkt Porträt und Akt, hat sich To Kühne in den letzten Jahren verstärkt auf den Bereich Fotografie konzentriert. In seinen Bildern gibt es allerdings immer wieder Anspielungen oder Elemente aus seinem malerischen Schaffen.
Mehr zum Fotografen unter www.to-kuehne.de oder auf seiner Facebook-Seite