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Apple Watch Series 7 im Test: Hat wer an der Uhr gedreht? Apples sanftes Update


Test: Apple Watch Series 7
Hat wer an der Uhr gedreht? Apples sanftes Update

  • Jan Mölleken
Von Jan Mölleken

Aktualisiert am 13.10.2021Lesedauer: 6 Min.
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Apple Watch Series 7: Viele kleine Verbesserungen, kein neues Superfeature.Vergrößern des Bildes
Apple Watch Series 7: Viele kleine Verbesserungen, kein neues Superfeature. (Quelle: Jan Mölleken)

Die Apple Watch Series 7 ist ein dezentes Upgrade gegenüber ihrem Vorgänger. In Summe ist sie dennoch klar die bessere Uhr. Unsere Eindrücke aus dem Alltagstest von Apples neuester Smartwatch.

Als Apple seine erste Watch vor sieben Jahren vorstellte, da hatte die Android-Konkurrenz längst mehrere Generationen eigener Smartwatches herausgebracht. Tatsächlich verging noch über ein halbes Jahr, bis Apple seine Smartwatch dann Ende April tatsächlich an Endkunden verkaufte.

Der Vorsprung der Konkurrenten war schlagartig wie weggewischt, bereits im zweiten Quartal 2015 eroberte Apple einen Marktanteil von rund 75 Prozent, berichten die Marktforscher von Strategy Analytics. Mittlerweile tummeln sich etliche Wettbewerber im Markt: Samsung, Huawei, Xiaomi, Fitbit, Garmin und einige mehr – doch noch immer ist mehr als jede zweite verkaufte Smartwatch eine Apple Watch.

Die Zahlen sprechen für sich, was das Nutzerinteresse angeht — und tatsächlich macht Apple seit Jahren sehr viel richtig bei seiner Smartwatch. Das kann man letztlich auch gut an der jüngsten Version, der Apple Watch Series 7 (ab 429 Euro), erkennen – denn fast könnte man den Eindruck gewinnen, Apple sei so überzeugt von seinem Produkt, dass man überall nur ganz vorsichtige Änderungen gewagt hat. Im Ergebnis gefiel sie uns im Test aber trotzdem noch besser als ihr Vorgänger. Unsere Eindrücke im Detail.

Mehr Display, weniger Rand – bringt das was?

Eigentlich liest sich die Liste der Änderungen recht beeindruckend: Größeres Display, angepasstes Design, helleres Always-On-Display, mehr Text plus Bildschirmtastatur, besserer Schutz gegen Staub und Stürze und schnelleres Laden.

Im Detail fallen diese Verbesserungen teils aber eher dezent aus: Das größere Display etwa bietet numerisch fast zwanzig Prozent mehr Displayfläche, erklärt Apple. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger ist der Zuwachs aber überschaubar – allerdings bietet der neue Schirm ein paar andere Vorteile.

Im Alltag nützlich ist etwa die verbesserte Textdarstellung: In Nachrichten kann nun erheblich mehr Text auf der Uhr dargestellt werden. Das hat zum Teil mit dem größeren Display zu tun, zum Teil aber auch damit, dass Apple die Zeichen etwas enger setzt. Unterm Strich führt das aber zu deutlich besserer Lesbarkeit, die man auf älteren Watches nicht bekommt. Wer viele Nachrichten auf seiner Uhr liest, wird dies auf jeden Fall bemerken.

Auch das Antworten auf Nachrichten klappt auf der Series 7 erstmals auch ohne Spracheingabe halbwegs anständig: Das größere Display erlaubt die Darstellung einer winzigen Tastatur. Die ist tatsächlich so winzig, dass man sie eigentlich mit einem Zahnstocher bedienen müsste. Doch dank KI-Unterstützung rät die Apple Watch aus dem Zusammenhang der Fingertatscher, welches Wort wohl eigentlich eingegeben werden sollte – obwohl auch kleine Finger immer mindestens drei oder vier Buchstaben gleichzeitig antippen.

Das funktionierte im Test erstaunlich gut – mit einer großen Einschränkung: Die Tastatur ist nur in englischer Sprache verfügbar. Dadurch fehlen nicht nur deutsche Umlaute – die absolut unerlässliche Worterkennung gelingt nur für englische Begriffe. Eine deutsche Version dürfte in Kürze folgen, wann genau, ist aktuell noch nicht bekannt.

Ohnehin ist die Spracheingabe noch immer der beste Weg zum Verfassen einer Nachricht auf der Apple Watch – die Tastatur bietet aber die Möglichkeit auch dort zu antworten, wo man nicht laut mit seiner Uhr sprechen kann.

Auch in Vollbildanwendungen ist der schmalere schwarze Rand und das größere Bild durchaus willkommen – Besitzer einer Series 4, Series 5 oder Series 6 sollten sich nur darüber bewusst sein, wie klein der Unterschied optisch tatsächlich ist.

Ebenfalls sichtbar und erfreulich ist, dass das digitale Ziffernblatt bei nicht aktivierter Uhr nun teils deutlich heller strahlt, als beim Vorgänger. Apple spricht von "bis zu 70 Prozent" in Innenräumen. Im Test war der Unterschied teils deutlich, teils eher dezent. In heller Umgebung sahen einzelne Ziffernblätter aus, als würden sie bereits in normaler Helligkeit dargestellt.

Auf jeden Fall ein weiterer Schritt in Richtung einer Smartwatch, die, wie eine klassische Armbanduhr, ohne Abstriche jederzeit komplett und gut ablesbar ist – und weit ist die Series 7 davon nicht mehr entfernt.

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Neues Design? Nun ja

Vor dem Apple Event im September waren sich viele Experten und Leaker einig: Die Series 7 werde optisch deutlich anders aussehen als ihre Vorgänger. Tatsächlich erklärt Apple auch, dass das Design der Uhr angepasst wurde – so wuchsen etwa die beiden Modelle jeweils um einen Millimeter auf 41 und 45 mm Durchmesser. Zu sehen oder zu spüren ist das aber nicht – genausowenig wie das extrem subtile Design-Update:

Insgesamt sind die Ecken weicher und abgerundeter, die Wölbung des Displays am Rand fällt noch etwas weicher zum Gehäuseübergang hin aus. Man muss allerdings schon sehr genau hinsehen, um die Unterschiede zu erkennen. Nachdem wir längere Zeit auf beide Uhrgehäuse gestarrt hatten, war zumindest eine wackelige Überzeugung gewachsen, dass die Series 7 tatsächlich eine Nuance anders und vielleicht sogar eine Nuance eleganter aussieht. Nennenswert ist die Anpassung hier eher nicht.

Tatsächlich nicht sichtbar sind dagegen zwei willkommene Neuerungen: Die Series 7 ist nun noch besser gegen Einflüsse von Außen geschützt. So soll das Uhrglas jetzt bis zu 50 Prozent dicker und dadurch deutlich besser vor Brüchen geschützt sein. Ebenfalls neu ist eine Zertifizierung für Schutz gegen Staub. Die Einstufung IP 6X bedeutet, dass die Uhr absolut gegen das Eindringen von Staub geschützt ist.

Uns ist nicht bekannt, inwieweit das in der Vergangenheit ein Problem im Zusammenhang mit Apple Watches war – im Interesse des Kunden ist ein besserer Schutz aber allemal. Wasserdicht sind die Apple Watches übrigens schon lange. Auch die Series 7 darf zum Schwimmen genutzt werden.

Über die neuen Farben scheiden sich die Geister – etwa da die klassischen Töne Space Grey und Silber bei der Watch mit Alu-Gehäuse nicht mehr verfügbar sind – und entsprechend gerade Metallarmbänder farblich oft nicht mehr zu den neuen Farbtönen passen wollen. Das Testmodell im neuen tiefschwarzblauen Farbton "Mitternacht" sieht unserer subjektiven Ansicht nach ziemlich gut aus. Hier sollte man die verfügbaren fünf Farbtöne der günstigeren Apple Watch mit Aluminiumgehäuse am besten vor dem Kauf in einem Geschäft in Augenschein nehmen.

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Schneller laden, schneller glücklich

Ein neues Ladekabel mit USB-C-Anschluss liegt der Apple-Watch bei. Und das erlaubt das Laden mit höherer Leistung. Sprich: es geht schneller, ein rund 33 Prozent schnelleren Ladevorgang verspricht Apple gegenüber der Series 6. Das klingt nicht nach einer dramatischen Änderung – aber im Alltagstest machte das die Series 7 erheblich praktischer.

Nach wie vor gilt: Einmal am Tag sollte man die Apple Watch aufladen – denn viel länger hält sie nicht durch. Hat man sie also am Morgen voll geladen und vergisst es am nächsten Tag dann, wird die Series 7 nicht durchhalten, bis man von der Arbeit zurück ist. Und genau dann, wenn man das rechtzeitige Laden vergessen hat, hilft das schnellere Laden enorm.

Laut Apple lädt die Series 7 innerhalb von 45 Minuten den Akku von 0 auf 80 Prozent – das kommt unseren Erfahrungen nach hin und bedeutet, dass man es gut schafft, die Uhr für den Arbeitstag aufzuladen, wenn man es am Abend vergessen haben sollte. Eine halbe Stunde reicht locker, teilweise auch 20 Minuten – und die hat man morgens in der Regel auch.

Genauso abends: Merkt man erst kurz vorm Schlafengehen, dass der Akku auf 11 Prozent runter ist, hätte das bei älteren Apple Watches wohl das Aus für das Schlaftracking in dieser Nacht bedeutet. Bei der Series 7 reichen oft die knapp 10 Minuten, die man noch zum Fertigmachen braucht, damit das Schlaftracking noch sicher klappt.

Übrigens kann die Series 7 auch mit alten Ladekabeln geladen werden – und ältere Uhren wiederum auch mit dem neuen Kabel. Schnellladen klappt allerdings nur, wenn Series 7, ein neues Kabel und ein entsprechendes Ladegerät zusammen kommen.

Fazit: Subtile Verbesserungen an den richtigen Stellen

Mit seiner Apple Watch hat das Unternehmen seit Jahren ein ziemlich erfolgreiches Produkt im Portfolio: Längst nicht jeder will oder braucht eine Smartwatch – aber wer nach solch einem Gerät sucht, bekommt bei Apple das beste Gesamtpaket – zumindest iPhonebesitzer, denn nur sie können die Apple Watch auch nutzen.

Die Series 7 ist da nur die konsequente Fortführung dieses Erfolgsrezepts. Dass Apple etwa dieselbe CPU verbaut wie im Vorjahresgerät, stört nicht – Leistungsprobleme sind uns an keiner Stelle je aufgefallen. Die vielen kleineren Verbesserungen machen die Uhr insgesamt schlicht noch etwas besser bedienbar, noch etwas bequemer und noch etwas effizienter.

Wer bereits eine Series 6 oder Series 5 besitzt, muss nicht unbedingt über ein Upgrade nachdenken. Die aktuelle Apple Watch ist zwar graduell besser, aber nicht in dem Maße, dass sie die Vorgänger absolut in den Schatten stellt, selbst die Series 4 schlägt sich im Vergleich nicht schlecht.

Auf der anderen Seite spielt die Series 7 im Alltag an so vielen Stellen seine kleinen und größeren Verbesserungen aus, dass sie wohl dennoch das größte Update seit der Series 4 darstellt.

Die Apple Watch Series 7 ist ab 429 Euro (41 mm, Alugehäuse) oder ab 459 Euro (45 mm, Alugehäuse) ab Freitag, 15. Oktober, erhältlich.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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