1&1 und Vodafone: Streit um Netzausbau spitzt sich zu
Der Streit zwischen 1&1 und Vodafone um den Netzausbau geht in eine neue Runde. Jetzt soll das Bundeskartellamt prΓΌfen.
Im Streit um das vierte deutsche Handynetz des Internetkonzerns 1&1 hat Vodafone mit UnverstΓ€ndnis auf eine Beschwerde des Konkurrenten reagiert. Man habe die Anschuldigungen von 1&1 "mit Verwunderung zur Kenntnis genommen", teilte Vodafone mit. "Den Vorwurf der Behinderung durch unser Haus weisen wir entschieden zurΓΌck."
1&1 wirft Vodafone vor, den Netzausbau ΓΌber deren Funkturm-Tochter Vantage Towers zu behindern. Vantage ist auch fΓΌr 1&1 und damit fΓΌr einen direkten Vodafone-Konkurrenten tΓ€tig, hat fΓΌr diesen im vergangenen Jahr aber viel weniger Antennenstandorte gebaut als beauftragt.
Die Firma aus Montabaur argwΓΆhnt nun, dass dies auch an der Vantage-Konzernmutter Vodafone gelegen haben kΓΆnnte. 1&1 kΓΌndigte am Donnerstag eine Beschwerde beim Bundeskartellamt an, um den Sachverhalt prΓΌfen zu lassen.
1&1 will das vierte deutsche Handynetz betreiben
1&1 hatte 2019 erstmals Mobilfunk-Spektrum ersteigert, um damit sein eigenes Mobilfunknetz aufzubauen. Bisher nutzt das Unternehmen das Netz anderer Anbieter und zahlt dafΓΌr Miete.
KΓΌnftig will 1&1 das vierte deutsche Handynetz betreiben, bisher gibt es Verbindungen von Vodafone, von der Telekom und von O2.
Zum Jahreswechsel hΓ€tte der Neueinsteiger 1000 eigene 5G-Standorte aktiviert haben mΓΌssen. So sieht es eine staatliche Ausbaupflicht vor. TatsΓ€chlich waren es Firmenangaben zufolge aber nur fΓΌnf.
Nun drohen 1&1 BuΓgelder durch die Bundesnetzagentur. Mit der Beschwerde beim Kartellamt will 1&1 deutlich machen, dass die VerzΓΆgerung im Wesentlichen am Ausbaupartner Vantage liege und dessen Mutterkonzern Vodafone dabei Rolle spielen kΓΆnnte. Dies verneint Vodafone nun.