Mehrere durchtrennte Tiefseekabel haben dazu geführt, dass fast ein ganzer Kontinent vom Internet abgeschnitten ist. Die Organisation SEACOM hat bestätigt, dass der Datenverkehr im Mittelmeer nahe der Nordküste Ägyptens unterbrochen ist. Davon betroffen sind weite Teile Afrikas, insbesondere der Süden und der Osten. Alle Datenabfragen dorthin laufen ins Leere.
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Offenbar sind drei Glasfaser-Hauptstränge zertrennt oder so stark beschädigt worden, dass sie keine Daten mehr transportieren. Die Ursache ist bislang unklar – möglich wäre ein Schleppnetzfischer, dessen Netz sich in den Kabeln verfangen und sie anschließend zerrissen hat. Von der großflächigen Internet-Störung betroffen sind nicht nur Internetnutzer in Afrika, sondern auch beispielsweise alle, die dort an der Kasse mit Karte zahlen wollen.
Leitungen von Südafrika bis England
Karte des Seacom-Netzwerks. (Quelle: Seacom)
Durch das Mittelmeer führen mehrere Glasfaser-Unterseekabel mit großen Übertragungskapazitäten. Mehrere davon führen durchs Rote Meer nach Indien und den Mittleren Osten, eines zweigt nach Ostafrika ab und reicht bis Südafrika. Ostafrika ist auch mit dem Mittleren Osten und die Arabische Halbinsel verkabelt. Es gibt allerdings keine Bestätigung darüber, dass auch Arabien von dem Ausfall betroffen ist. SEACOM versprach, den Schaden nach Möglichkeit in weniger als zwölf Stunden zu beheben.
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Anker zerriss Tiefseekabel
Es ist nicht das erste Mal, dass ein durchtrenntes Tiefseekabel das Internet in Ostafrika lahmlegt. Erst 2012 zerriss der Anker eines Schiffes ein Kabel in vier Kilometern Tiefe vor Kenias Hafenstadt Mombasa. Es dauerte seinerzeit deutlich länger als die jetzt angestrebten zwölf Stunden, den Schaden zu beheben. Währenddessen reaktivierten die Techniker alte Satellitenverbindungen.