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"Sextortion": So funktioniert die Erpressung mit intimen Videos


Mit Erotik-Chats in die Falle gelockt
Kriminelle erpressen Nutzer mit Masturbationsvideo

Von t-online, avr

18.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Frau in erotischer Pose: In Flirt-Chats suchen Kriminelle nach Opfern, die sie erpressen können.Vergrößern des BildesFrau in erotischer Pose: In Flirt-Chats suchen Kriminelle nach Opfern, die sie zum Masturbieren vor laufender Kamera auffordern und dann mit dem Filmmaterial erpressen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Internetbekanntschaften filmen Opfer per Skype beim Masturbieren und drohen, das Video zu veröffentlichen – es sei denn, sie erhalten vom Opfer Geld. Die Masche ist so weit verbreitet, dass sie sogar schon ihren eigenen Namen hat.

Online-Dating-Plattformen sind ein Segen für viele Menschen. Mit nur wenigen Klicks können Nutzer im Internet Leute kennenlernen oder einen Partner finden. Doch Vorsicht: Kriminelle nutzen solche Plattformen, um von Opfern Masturbationsvideos zu drehen und sie zu erpressen. "Sextortion" heißt der Fachbegriff für diese Form der Internetkriminalität.

Die österreichische Webseite "Watchlist Internet", eine Informationsplattform zum Thema Internetbetrug, berichtet über das Phänomen. Die Kriminellen präsentieren sich auf Onlineplattformen mit hübschen Fotos einer Frau und geben sich kontaktfreudig. Schnell fordert der Kontakt, auf eine Plattform mit Videofunktion zu wechseln – zum Beispiel Skype.

Erpressung mit Masturbationsvideos

Dort präsentiert sich die Frau nackt. Das Video ist aber nicht live, sondern eine Aufzeichnung. Die Frau fordert vom Opfer, sich ebenfalls auszuziehen und zu masturbieren. Was das Opfer nicht weiß: Kriminelle auf der anderen Seiten des Chats filmen mit.

Später informieren die Täter ihr Opfer über die Aufnahme und drohen, sie auf Videoplattformen zu veröffentlichen. Sie behaupten in der Videobeschreibung zudem, dass das Opfer pädophil sei und sich vor einem Kind befriedigt habe. Das Opfer könne das angeblich nur verhindern, indem es eine bestimmte Geldsumme überweist.

Wie Sie sich schützen

Wer nicht Opfer von Sextortion werden will, sollte misstrauisch bei Internetbekanntschaften sein. In vielen Fällen ist das entsprechende Profil erst vor Kurzem erstellt worden. Auch finden sich wenige persönliche Informationen zum Gesprächspartner. Zudem wollen Kriminelle schnell die Chatplattform wechseln und intime Videos austauschen.

Nutzer sollten zudem die Kamera ihres Geräts verkleben. Auf diese Weise können Kriminelle nicht ungefragt Videoaufnahmen machen. Auch Tech-Giganten wie Mark Zuckerberg verdecken beispielsweise Kamera und Mikrofon ihrer Laptops. In Deutschland klebt bereits jeder Vierte die Gerätekameras ab, hat eine Umfrage gezeigt.

Was Opfer in so einem Fall tun können

Opfer sollten Kriminellen auf keinen Fall Geld zahlen, denn diese können jederzeit weitere Forderungen stellen. Am besten blockieren die Hereingelegten die Kriminellen und melden deren Accounts. Zudem sollten sie Strafanzeige bei der Polizei stellen.

Sollten Kriminelle den Film auf Videoplattformen veröffentlichen, sollten Opfer das den Seitenbetreibern sofort melden. Bei YouTube beispielsweise geht das folgendermaßen:

1. Melden Sie sich bei YouTube an.

3. Wählen Sie einen passenden Grund aus und klicken Sie auf "Weiter". Befüllen Sie die kommenden Felder mit den entsprechenden Angaben.

Auch Vimeo ist eine beliebte Plattform für Videos. Hier melden Sie einen Verstoß wie folgt:

1. Melden Sie sich bei Vimeo an.

3. Melden Sie auch den Account des Kriminellen, indem Sie auf seiner Profilseite auf das Fahne-Symbol in der linken unteren Ecke klicken.

Video | So schützen Sie Ihre Daten vor Hackern
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Quelle: t-online

Wie Sie einen Google Alert einrichten

Opfer sollten neben YouTube und Vimeo auch Pornoseiten auf das Video überprüfen und den Film melden. Mithilfe eines Google Alerts können Opfer zudem alarmiert werden, falls ein Video oder Beitrag mit ihrem Namen ins Internet gestellt wird. Um einen Google Alert einzurichten, befolgen Sie folgende Schritte:

1. Öffnen Sie die Webseite von Google Alerts: www.google.com/alerts

2. Tragen Sie in das Suchfeld das Thema ein, über das Sie benachrichtigt werden möchten. Beispielsweise Ihren vollen Namen.

3. Klicken Sie auf das Feld "Optionen anzeigen". Hier können Sie beispielsweise die Häufigkeit der Benachrichtigung einstellen. Im Falle einer Vorbeugung von Sextortion empfiehlt es sich "Bei jeder Neuigkeit (unverzüglich)" auszuwählen.

4. Geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse an.

5. Klicken Sie auf "Alert erstellen".

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