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"Skimpflation": Hersteller sparen an Qualität – Verbraucherzentrale warnt


"Skimpflation"
Bei diesen Supermarktprodukten ist die Qualität jetzt schlechter

Von t-online, jb

09.07.2025 - 11:19 UhrLesedauer: 2 Min.
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Eine Frau beim Einkaufen: Die Preise steigen meist verdeckt. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Dmitri Maruta/imago)
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Weniger Butter, weniger Fleisch, dafür mehr Wasser und Zucker: Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt erneut vor Qualitätsverlusten bei Lebensmitteln.

Der Lieblingsjoghurt schmeckt plötzlich anders? Und im Lieblingsmüsli waren früher mehr Früchte? Dann könnte das Produkt der sogenannten "Skimpflation" zum Opfer gefallen sein: Hersteller reduzieren bewusst den Anteil hochwertiger Zutaten, um Kosten zu sparen und ihre Gewinne zu erhöhen. Für Kunden ist diese Masche nur durch einen Blick auf die Zutatenliste erkennbar – oder durch Veränderungen im Geschmack oder der Zusammensetzung. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat jetzt neue Fälle von "Skimpflation" aufgedeckt und warnt davor.

Zu den aktuellen Fällen zählt etwa der Tomatenketchup der Kaufland-Eigenmarke K-Classic. Dieser enthält laut Verbraucherzentrale nicht mehr 73 Prozent doppelt konzentriertes Tomatenmark, sondern nur noch 72 Prozent einfach konzentriertes. Das Produkt hat dadurch mehr Kalorien. Um den süßlichen Tomatengeschmack zu bewahren, wurde der Zuckergehalt erhöht.

Bei der "Knorr Feinschmecker Zitronen Butter Sauce" von Unilever sank der Butteranteil besonders stark: Statt wie bisher 25 Prozent enthält das Produkt nur noch 10 Prozent Butter. Damit die Sauce dennoch genauso schmeckt, wird in der Zubereitungsempfehlung nun sogar dazu geraten, zusätzlich fünf Gramm Butter hinzuzugeben. Doppelte Kosten für die Verbraucher also.

Auch Rewe hat an der Rezeptur einer beliebten Eigenmarke gedreht – und zwar an der von "ja! Bolognese". Sie enthält laut der Verbraucherzentrale nur noch 16 Prozent Rindfleisch – zuvor waren es 20,7 Prozent. An erster Stelle der Zutatenliste steht jetzt Wasser – das im Allgemeinen zu den günstigsten Zutaten zählt. Immerhin: Der Preis wurde leicht gesenkt – von 1,59 auf 1,45 Euro. Der Hersteller begründet die Änderung mit der Verbesserung der Sensorik.

Geschrumpft ist auch der Haselnussanteil bei der Lieblings Nuss Nougat Creme von Netto Marken-Discount – und zwar von 20 auf 13 Prozent. An der Verpackung wurde hingegen nichts geändert – bis auf einen kleinen Hinweis in der Ecke, der den prozentualen Haselnussanteil angibt.

Auffällig ist auch Milkana Cremig leicht. Der Käseanteil schrumpfte bei diesem Produkt von 65 auf 42 Prozent. Für den Geschmack fügt der Hersteller nun Butter hinzu. Der Hersteller erklärt, dass er durch die Änderung der Rezeptur die Sensorik optimiere.

Weniger Kaffee – und gleichbleibender Geschmack? Das geht durch Aromazusatz. Wie bei den 3in1 Kaffeesticks von Jacobs Douwe Egberts. Die Füllmenge des löslichen Bohnenkaffees wurde von 1,44 auf 1,20 Gramm pro Stick reduziert. Dafür gibt es nun mehr Aroma. Der Hersteller Jacobs begründet die Rezepturänderung als Teil des "Health & Indulgence Programms".

Verbraucher sollten aufmerksam sein

"Verbraucher kaufen scheinbar das gleiche Produkt, erhalten aber weniger Qualität für ihr Geld", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Zwar sei das rechtlich zulässig, solange die Zutatenliste korrekt ist. Doch Hinweise wie "Neue Rezeptur" oder "Verbesserte Rezeptur" führten oft in die Irre. Die Verbraucherschützer fordern daher eine verpflichtende und transparente Kennzeichnung von Rezepturänderungen auf der Verpackung.

Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale Hamburg, PM liegt der Redaktion vor.
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