Zehn Tipps, wie Sie noch eine günstige Wohnung finden
Steigende Mieten führen dazu, dass es immer schwerer wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Was hilft wirklich bei der Wohnungssuche und welche Faktoren können die Miete beeinflussen?
Das Wichtigste im Überblick
- 1. Aushänge machen
- 2. Genossenschaft beitreten
- 3. Eigeninitiative zeigen
- 4. Freunde und Bekannte fragen
- 5. Automatischen Alarm bei Portalen einrichten
- 6. Die alte Wohnung zum Tausch anbieten
- 7. Raus aus der Innenstadt
- 8. Alle Unterlagen parat haben
- 9. Eigene Ansprüche hinterfragen
- 10. Neue Wohnformen erwägen
- Übersicht der Mietpreise in Deutschland
Eine günstige Wohnung zu finden ist nicht einfach. Bei der Suche nach einer preiswerten neuen Bleibe spielen nicht nur die Lage und Ausstattung eine Rolle. t-online präsentiert zehn Tipps, die Ihnen dabei helfen können, doch noch eine günstige Wohnung zu finden.
1. Aushänge machen
Wenn Sie bereits wissen, in welchem Teil einer Stadt Sie eine Wohnung suchen, können Sie in der Nachbarschaft Aushänge machen. Dabei sollten Sie, wie auch bei Anzeigen im Internet, auf einige Dinge achten.
Am Besten halten Sie sich kurz und nennen nur die wichtigsten Ansprüche an ihre neue Wohnung. Als Kontaktmöglichkeit sollte je nach Ihren Vorlieben eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angegeben werden, worüber Sie gut erreichbar sind.
2. Genossenschaft beitreten
Eine beliebte Variante, um beim Mietpreis zu sparen, ist die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft. Hierfür fallen zunächst Kosten ähnlich einer Kaution an, um Anteilseigner zu werden. Die Anteile einer Genossenschaft können je nach Mitgliederzahl zwischen mehreren hundert und einigen tausend Euro liegen – hierbei handelt es sich jedoch um eine langfristige Investition.
Bei Austritt aus der Genossenschaft werden diese Anteile wieder ausgezahlt. Durch die Mitgliedschaft stehen dem Anteilseigner Wohnungen offen, die meist eine geringere Miete als der Durchschnitt haben. Oft gibt es eine Warteliste für passende Wohnungen, auf die Sie nach Angabe Ihrer Wünsche gesetzt werden können. Lesen Sie hier, wann es sich lohnt, Genossenschaftsanteile zu kaufen.
3. Eigeninitiative zeigen
Abseits von Genossenschaften kann es sich lohnen, bei Hausverwaltungen oder Vermietern direkt nachzufragen, ob gerade Wohnungen frei sind. An vielen Häusern steht der Name der Verwaltung, oder aber Sie fragen Freunde nach den Kontaktdaten ihrer Vermieter. Die Eigeninitiative kann belohnt werden, wenn der Vermieter durch Ihre Nachfrage zum Beispiel keine Anzeige mehr aufgeben muss.
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Hier ist es wichtig, dass Sie gut vorbereitet sind und eventuelle Fragen der Vermieter oder Hausverwaltungen direkt beantworten können. Am Besten erstellen Sie vor einer Anfrage eine Liste mit den Aspekten, die Ihnen bei Ihrer neuen Wohnung wichtig sind.
4. Freunde und Bekannte fragen
Wenn Sie innerhalb einer Stadt umziehen wollen, bietet es sich an, bei Freunden und Bekannten nach freien Wohnungen zu fragen. Häufig kennen sie jemanden, der gerade ausziehen möchte und Nachmieter sucht.
Oft werden Wohnungen nur über ein Netzwerk von Freunden und Bekannten weiter gegeben, das erspart der Hausverwaltung Arbeit und Kosten. Dadurch tauchen diese Wohnungen auf den gängigen Portalen im Internet gar nicht erst auf. Es kann ebenfalls helfen, Freunde zu fragen, ob sie sich in ihrem weiteren Bekanntenkreis nach freien Wohnungen umhören können.
5. Automatischen Alarm bei Portalen einrichten
Je knapper ein Gut, desto wichtiger ist es, schnell zu sein: Alle gängigen Immobilienportale bieten Ihnen die Möglichkeit, einen automatischen Alarm (Alert) einzurichten. Das heißt, Sie werden direkt informiert, sobald eine neue Wohnung eingestellt wird, die Ihren Wünschen entspricht, zum Beispiel per Mail oder direkt als Pushnachricht auf dem Smartphone. Gerade günstige Wohnungen halten sich nur wenige Stunden auf den Portalen, bevor jemand Glückliches zuschnappt.
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6. Die alte Wohnung zum Tausch anbieten
Auch das könnte helfen: Seien Sie proaktiv und bieten Sie Ihre aktuelle Wohnung zum Tausch an, statt auf das passende Angebot zu warten. So erreichen Sie mitunter Menschen, die ihre Wohnung noch gar nicht angeboten haben, weil sie erst sichergehen wollen, etwas Neues zu finden. Vielleicht haben Sie Glück und Ihre Wohnung entspricht in Sachen Größe oder Lage genau dem, wonach jemand anderes gerade sucht. Eine Plattform für die Taschpartnersuche ist beispielsweise tauschwohnung.com.
7. Raus aus der Innenstadt
Es muss nicht immer im Stadtzentrum sein – auch Bezirke etwas außerhalb können einen schönen Lebensmittelpunkt bilden. Mitunter schlummert dort sogar das Potenzial, zum nächsten angesagten Viertel aufzusteigen.
Wohnungen in der Innenstadt und in bereits beliebten Stadtteilen sind hingegen immer teurer als solche, die ein paar Kilometer entfernt liegen. Die meisten Großstädte haben zudem einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, so dass Sie das Zentrum innerhalb weniger Minuten erreichen.
8. Alle Unterlagen parat haben
Haben Sie eine passende Wohnung im Blick, müssen Sie wichtige Unterlagen beim Vermieter einreichen. Damit Sie keine Frist verpassen, sollten Dokumente wie eine aktuelle Schufa-Auskunft, der Gehaltsnachweis und eine Mietschuldenfreiheitsbestätigung griffbereit sein. Lesen Sie hier, wie Sie kostenlos an Ihre Schufa-Daten kommen.
Da es meist viele Bewerber für eine Wohnung gibt, sollten Sie sich einen Vorteil verschaffen, indem Sie die geforderten Unterlagen schnell einreichen. Wer noch in Ausbildung oder Studium steckt, tut zudem gut daran, einen Bürgen vorweisen zu können.
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9. Eigene Ansprüche hinterfragen
Bei Mietpreisen geht es auch immer darum, was für das Geld geboten wird. Jedes Extra das gewünscht wird, kostet auch zusätzlich – eine Regel die sowohl auf den Balkon, als auch auf die Badewanne zutrifft. Wenn es ein Altbau mit hohen Decken und einem großen Wohnzimmer sein soll, wird das den Mietpreis in die Höhe treiben. Bevor Sie mit der Wohnungssuche beginnen, ist es gut, Ansprüche und Wünsche zu hinterfragen. Häufig hilft es schon, ein oder zwei Dinge von der Liste zu streichen, um eine bezahlbare Wohnung zu finden.
10. Neue Wohnformen erwägen
Apropos Ansprüche herunterschrauben: Vielleicht können Sie sich vorstellen, Wohnen für sich ganz neu zu denken und in ein sogenanntes Tiny House zu ziehen. Die Minihäuser vereinen auf engstem Raum alles Wichtige, was Sie zum Leben brauchen, und sind deutlich günstiger als eine klassische Wohnung oder gar ein eigenes Haus. Lesen Sie hier mehr zu diesem Wohntrend.
Übersicht der Mietpreise in Deutschland
Das Immobilienportal "Immowelt" untersucht einmal im Quartal die Entwicklung der Mietpreise von Wohnungen in den 14 deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Dabei werden die auf immowelt.de angebotenen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, drei Zimmer, 2. Stock) zugrunde gelegt.
Im 3. Quartal 2021 sind die Mieten in der Mehrzahl der Städte stabil geblieben, in fünf Großstädten verteuerten sie sich.
Stadt | Mietpreis pro Quadratmeter (Vergleich zum Vorquartal) |
---|---|
München | 16,50 Euro (0 Prozent) |
Frankfurt | 11,60 Euro (-1 Prozent) |
Stuttgart | 11,07 Euro (-1 Prozent) |
Hamburg | 10,89 Euro (0 Prozent) |
Köln | 10,74 Euro (+2 Prozent) |
Düsseldorf | 10,66 Euro (+2 Prozent) |
Berlin | 9,39 Euro (+2 Prozent) |
Nürnberg | 9,33 Euro (0 Prozent) |
Hannover | 8,54 Euro (+1 Prozent) |
Bremen | 8,06 Euro (0 Prozent) |
Essen | 7,60 Euro (0 Prozent) |
Dresden | 6,80 Euro (0 Prozent) |
Dortmund | 6,64 Euro (-1 Prozent) |
Leipzig | 6,57 Euro (+1 Prozent) |
- Eigene Recherche
- Immowelt Mietkompass