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Rente: ETF- und Aktien-Auszahlplan (Entnahmeplan) erstellen – Anleitung


Ewige Rente
So funktioniert der Aktien-Auszahlplan

Von dpa, llb

Aktualisiert am 10.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Rentner-Ehepaar sitzt zu Hause am Tisch vor einem Laptop.Vergrößern des BildesWertpapierdepot auflösen (Symbolbild): Der Verkauf von Aktien oder ETFs im Ruhestand sollte am besten in Teilverkäufen erfolgen. (Quelle: Chris Ryan)
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Wer mit Aktien vorgesorgt hat, möchte im Ruhestand davon profitieren. So lösen Sie Ihr Depot nach und nach auf und erzielen ein zusätzliches Einkommen.

Wer früh mit Fondssparplänen oder dem Aktiensparen begonnen hat, kann sich aufgrund der durchschnittlichen Wertsteigerung von Wertpapieren im Alter über eine hohe Rendite freuen. Ziel ist es, das angesparte Vermögen im Ruhestand auszugeben. Das bedeutet aber nicht, alle Wertpapiere im Depot auf einen Schlag zu verkaufen und den Erlös auf ein Sparbuch zu verschieben.

Stattdessen lässt sich mit einem Aktien-Auszahlplan das Geld häppchenweise entnehmen. Wie das funktioniert, erklärt Ralf Scherfling, Referent für Finanzen bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Mehrere Stellschrauben bestimmen darüber, wie der individuelle Auszahlplan am Ende aussieht. Soll es jeden Monat eine bestimmte Summe sein oder darf sie schwanken? Wie lange soll das Vermögen reichen? Das sind Fragen, die Sie sich zu Beginn stellen sollten.

Vorteile von Teilverkäufen

"Rentner können sich im Alter selbst ein Zusatzeinkommen auszahlen. Dafür werden die Aktien oder Fondsanteile Stück für Stück verkauft", so Scherfling. Wer seine ETF-Anteile stückweise oder seine Aktien mit einer bestimmten Anzahl verkauft, erhält sich die Chance, mit den verbleibenden Papieren an der Börse an weiteren Kursgewinnen zu partizipieren.

Wer dagegen das Risiko von Börsenschwankungen reduzieren möchte, könnte einen größeren Teil seiner Wertpapiere verkaufen und die Erträge in festverzinsliche Sparbriefe investieren oder auf einem Tagesgeldkonto parken. Was sich auf keinen Fall lohnt, ist die Überweisung des Vermögens auf ein Girokonto, ohne dafür Zinsen zu erhalten.

Die Verbraucherzentrale NRW rechnet vor: Eine Summe von 100.000 Euro reicht ohne Zinsen für rund 16 Jahre, wenn jeden Monat 500 Euro ausgezahlt werden. Erwirtschaftet das Geld jährlich drei Prozent Rendite, kommt man schon auf fast 23 Jahre.

Ewige Rente mit sechs Prozent Rendite

Mit durchschnittlich sechs Prozent, die in der Vergangenheit über einen langen Zeitraum mit Aktienfonds möglich waren, wäre sogar eine sogenannte ewige Rente möglich. "Allerdings gibt es dafür keine Garantien", sagt Scherfling.

Anleger müssen also mit dem Auf und Ab der Finanzmärkte leben und im Ernstfall auch mal den Gürtel enger schnallen. Andererseits sind sie flexibel, denn Auszahlpläne lassen sich jederzeit anpassen. Wer spontan mehr Geld braucht, kann sich auch mehr auszahlen.

Lieber mehr Zeit einplanen

Zukünftige Rentner, die auf die zusätzlichen Zahlungen angewiesen sind, sollten vorsichtshalber mit einer längeren Laufzeit von 25 bis 30 Jahren kalkulieren, damit am Lebensende nicht das Geld knapp wird.

Auch bei anderen Annahmen zum Beispiel über die zukünftige Rendite von Wertpapieren oder die Zinsentwicklung sollten Sie vorsichtig kalkulieren. Niemand weiß, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern. Daher ist es auch im Rentenalter ratsam, das Vermögen in verschiedene Anlageklassen zu investieren, um das Risiko zu streuen.

Vier-Prozent-Regel

Auch die Frage, ob das Kapital aufgezehrt werden darf oder ob die Rentner ihren Erben etwas hinterlassen wollen, spielt eine wichtige Rolle. Als Orientierungshilfe hat sich die Vier-Prozent-Regel etabliert.

Wissenschaftler der Trinity-Universität in Texas haben herausgefunden, dass sich in der Vergangenheit Anleger 30 Jahre lang vier Prozent des Kapitals auszahlen konnten, ohne dass das anfangs eingezahlte Vermögen aufgebraucht wurde. Bei 100.000 Euro wären das rund 333 Euro pro Monat. Das Geld steckte zu 60 Prozent in Aktien, zu 40 Prozent in Anleihen.

Monatliche Auszahlrate berechnen

Um zu berechnen, wie lange das in Wertpapieren angelegte Vermögen reichen soll, teilen Sie den Depotwert durch die Anzahl der Monate, in denen Sie Geld entnehmen wollen. Das Ergebnis ist der Betrag, den Sie sich pro Monat auszahlen können.

Im Idealfall reicht das Geld bis zum Ende der angepeilten Laufzeit. Da Börsenkurse schwanken, kann sich in diesem Zeitraum natürlich auch der Depotwert verändern. Daher darf in Krisenzeiten die Auszahlung auch mal geringer ausfallen.

Teil des Geldes fest anlegen

Kein Problem ist das für Ruheständler, die mit dem Zusatzeinkommen nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, sondern sich davon Urlaube oder Extras leisten möchten. Wer dagegen auf regelmäßige und gleichbleibende Zahlungen angewiesen ist, sollte vorsichtiger agieren, rät Scherfling.

"Es ist dann sinnvoll, einen Teil des Geldes auf Tages- und Festgeldkonten anzulegen und sich davon regelmäßig einen festen Betrag zu nehmen", sagt der Verbraucherschützer. Beim derzeitigen Zinsniveau auf Tagesgeld und Festgeldanlagen bleibt das Vermögen risikolos vor Kurseinbrüchen geschützt. "Der Rest bleibt vorerst weiter an der Börse, um dort Rendite zu erwirtschaften."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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