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Bitcoins als Altersvorsorge: Ist die Kryptowährung als Geldanlage riskant?


Kryptowährungen als Geldanlage
Sollten Sie Bitcoins für Ihre Altersvorsorge kaufen?


Aktualisiert am 09.02.2024Lesedauer: 4 Min.
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Kryptowährung BitcoinVergrößern des Bildes
Kryptowährungen: Bitcoin ist die bekannteste digitale Währung der Welt. (Quelle: KanawatTH)

Der Bitcoin war die erste Kryptowährung der Welt – und er ist die teuerste. Sollten Sie Bitcoins kaufen, um für die Rente vorzusorgen? Eine Wette auf die Zukunft.

Ein Bitcoin kostet derzeit etwa 43.000 US-Dollar (rund 40.000 Euro), aber es könnten morgen bereits 50.000 oder nur 35.000 US-Dollar sein. Möglicherweise sind es am Ende des Jahres 100.000 Dollar oder 20.000 Dollar. Jedenfalls ist – Stand Februar 2024 – ein Bitcoin so viel wert wie ein neuer, gut ausgestatteter VW ID. 4. Es ist verlockend, statt eines Autos, das über die Jahre an Wert verliert, für das gleiche Geld einen Bitcoin zu kaufen, der möglicherweise an Wert gewinnt. Das kann funktionieren, ist aber vor allem eine riskante Wette auf die Zukunft.

Das Bitcoin-Konzept wurde erstmals 2008 von Satoshi Nakamoto in einem White Paper vorgeschlagen und 2010 mit seinem heutigen Logo eingeführt. Zum Zeitpunkt der Publikation dieses Artikels sind rund 19,4 Millionen Bitcoins im Umlauf. Bei 21 Millionen soll Schluss sein. Bitcoins werden über Serverfarmen erzeugt. Der Zuwachs an neuen Bitcoins verlangsamt sich immer weiter, da das sogenannte Schürfen immer rechenintensiver wird.

Bitcoin

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Aktuelles ChartZeitraum seit Börsengang10:49 UhrBison
Bitcoin Krypto
Hoch
66.768,97
Zwischenwert Hoch / Mittel
50.817,98
Mittel
34.866,99
Zwischenwert Mittel / Tief
18.916,00
Tief
2.965,02
201920202021202220232024

Die Performance des Bitcoins ist atemberaubend. Der erste bekannte Wechselkurs lag bei 0,08 US-Cent pro Bitcoin. Man benötigte damals nur einen Dollar, um mehr als 1.000 Bitcoins zu kaufen. Frühe Bitcoin-Besitzer sind heute Millionäre. Ob sich die Wertentwicklung in der Zukunft so fortsetzt, weiß niemand vorherzusagen. Eine seriöse Prognose der Entwicklung des Kurses ist schlicht unmöglich.

Das Besondere an Krypto-Währungen

Kryptowährungen beruhen auf der Blockchain-Technologie. Sie werden als dezentrales, digitales Geld bezeichnet, das geschaffen wurde, um damit im Internet unabhängig von (Zentral-)Banken zu bezahlen. Auf diese Weise lassen sich (Vermögens-)Werte rund um die Uhr in Echtzeit zu geringen Gebühren übertragen.

Regierungen oder Behörden haben keinen Einfluss auf die Herausgabe oder den Transfer von Kryptowährungen. Daher werden Kryptowährungen im Darknet häufig zur Abwicklung krimineller Geschäfte genutzt.

Krypto-Enthusiasten gegen Krypto-Kritiker

Krypto-Kritiker und Starinvestor Warren Buffett von Berkshire Hathaway argumentiert, dass die Investition in Bitcoin & Co. eine Investition in das Nichts sei. Denn hinter der digitalen Währung stehe kein Vermögenswert, ganz anders als bei Aktien, die Anteile von Unternehmen darstellen. "Wenn Sie mir sagen würden, dass Sie alle Bitcoins der Welt besitzen, und mir diese für 25 Dollar anbieten würden, so würde ich sie nicht nehmen", sagte der Milliardär auf der jährlichen Hauptversammlungen seiner Vermögensbeteiligung. Wohnungen hingegen würden Mieten generieren, und Farmen würden weiterhin Lebensmittel produzieren.

Für Krypto-Fans wie Bobby Lee, Gründer des Krypto-Unternehmens Ballet, steht dem Bitcoin eine rosige Zukunft bevor. Auch Starinvestorin Cathie Woods von ARK Invest ist bullish für den Bitcoin. In einer Studie von August 2023 erklärte sie, dass der Bitcoin bis 2030 auf 1,5 Millionen US-Dollar pro Coin steigen könnte.

Krypto-Fans misstrauen konventionellem Geld und betrachten Kryptos als unabhängige, dezentrale Währung und Inflationsschutz zugleich. Dass der Bitcoin keinen Inflationsschutz bietet, wurde jedoch dadurch gezeigt, dass der Kurs im Bärenmarkt 2022 gemeinsam mit den Indizes S&P 500 und Nasdaq stark gefallen ist, während der Kurs von Gold seit dem Corona-Tief um etwa 30 Prozent gestiegen ist.

Neben dem Bitcoin gibt es Hunderte weitere Kryptowährungen. Die bekanntesten unter ihnen sind: Ethereum, Ripple, Litecoin, Tether, Dogecoin, Verge, Stellar, Cardano, IOTA, Dash. Jede einzelne Währung kann über Krypto-Börsen gehandelt werden und verzeichnet eigene Kurse.

Bitcoin-Spekulation

Die typischen Schlagzeilen in der Presse zum Thema Bitcoin sehen in etwa so aus:

  • Bitcoin durchbricht Marke von 25.000 Dollar
  • Kursexplosion: +45 Prozent in einem Monat
  • Bitcoin fällt nie wieder unter 20.000 Dollar
  • Drei Jahre Haft für Bitcoin-Abzocker
  • Musk schickt Bitcoin auf Talfahrt
  • Bitcoin-Wert steigt auf 60.000 Dollar
  • Bitcoin knackt die nächste Rekordmarke
  • Bitcoin-Kurs bricht massiv ein

Wenn allein ein Mann, in diesem Fall handelt es sich um Elon Musk, dazu in der Lage ist, den Bitcoin-Kurs zu beeinflussen, dann ist diese Währung offensichtlich weder als stabiles Zahlungsmittel noch als sichere Geldanlage geeignet.

Kryptowährungen sind hochspekulativ. Für eine sichere Altersvorsorge sind sie daher ungeeignet. Kryptowährungen versprechen eine sehr hohe Rendite bei sehr hohem Risiko. Das Risiko liegt nicht in der hohen Volatilität, also den extremen Kursschwankungen, sondern in der Möglichkeit hoher finanzieller Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Größte Disruption in der bisherigen Geschichte der Kryptowelt war der Betrugsskandal der Kryptobörse FTX von Sam Bankman-Fried. Der Weg des schnellen Reichtums, ein Leben im Luxus und die Gier nach mehr Geld führten in einem vor der amerikanischen Finanzaufsicht verborgenen Firmengeflecht zu Korruption, Geldwäsche, Veruntreuung von Vermögen, Anlegerbetrug und Steuerhinterziehung. FTX meldete im November 2022 Insolvenz an. In der Folge kollabierten die Genesis Global Holdco im Januar 2023 und die Silvergate Bank im März 2023.

Bitcoin und Altersvorsorge

Die Kurse von Krypto-Währungen werden allein durch Angebot und Nachfrage ermittelt. Je mehr Menschen Bitcoin kaufen wollen, desto höher steigt der Kurs. Bei Panik und Angst vor der nächsten Pleite einer Krypto-Börse, einer Krypto-Währung oder einer Krypto-Bank können die Kurse in kurzer Zeit sehr schnell und sehr tief fallen.

Es spricht nichts dagegen, wenn Sie sich Kryptowährungen als Depotbeimischung kaufen. Sie sollten jedoch unbedingt als eine zusätzliche Anlageklasse betrachtet werden, auf die Sie notfalls verzichten könnten. Dass der Bitcoin im Jahr 2030 bei 500.000 Dollar stehen wird, wie John Pfeffer von Pfeffer Capital prognostiziert, ist alles andere als sicher. Das größte Risiko ist der Totalverlust des investierten Kapitals.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • btc-echo.de: "Wo steht der Bitcoin-Kurs 2030?"
  • finanzen.net: "Warren Buffett: Würde für sämtliche Bitcoins der Welt keine 25 Dollar bezahlen"
  • finanzen.net: "Starinvestorin Cathie Wood: Bitcoin könnte bis 2030 auf 1,5 Millionen US-Dollar steigen"
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