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Aktien: Diese Wertpapiere googeln deutsche Anleger am häufigsten


Gefragt, aber auch erfolgreich?
Diese Aktien googeln die Deutschen am häufigsten


24.07.2025 - 12:41 UhrLesedauer: 5 Min.
Junge Frau tippt etwas in ihr SmartphoneVergrößern des Bildes
Frau am Smartphone mit Laptop: Google-Informationen über Aktien können trügen und bergen Risiken. (Symbolbild) (Quelle: djiledesign)
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Google weiß, wonach Anleger suchen – doch die Suchhäufigkeit sagt wenig über die Kursentwicklung aus. Eine Analyse zeigt, warum Trends trügen können.

Wer sich für Aktien interessiert, greift oft zuerst zum Handy oder Laptop – und tippt den Namen eines Unternehmens bei Google ein. Was viele suchen, muss doch auch eine gute Aktie sein, oder?

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Genau dieser Frage ist der internationale Onlinebroker Oanda nachgegangen. Er hat untersucht, welche Einzelaktien in Deutschland am häufigsten bei Google gesucht werden. Die Auswertung zeigt: Besonders Tech-Riesen wie Nvidia oder Tesla, aber auch deutsche Unternehmen wie Rheinmetall oder BASF stehen hoch im Kurs.

Doch was sagt dieses Suchverhalten aus? Spiegelt das große Interesse auch den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen wider? Und lohnt sich ein Investment in besonders populäre Aktien?

Beliebteste Aktien laut Google-Suchvolumen

Grundlage der Datenanalyse zum Suchverhalten deutscher Anleger, die im Internet nach Aktieninvestments suchen, ist das durchschnittliche monatliche Suchvolumen bei Google über die vergangenen zwölf Monate. Das Ergebnis: Zehn Aktien stehen besonders häufig im Fokus.

Mit durchschnittlich 1,83 Millionen Suchanfragen pro Monat liegt der US-amerikanische Halbleiterhersteller Nvidia auf Platz eins. Das Unternehmen profitiert vom weltweiten Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI), denn viele KI-Anwendungen benötigen leistungsstarke Chips – ein Markt, den Nvidia maßgeblich bedient.

Auf Platz zwei folgt mit 1,5 Millionen Anfragen monatlich das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall. Infolge geopolitischer Spannungen und wachsender Verteidigungsetats interessieren sich viele Menschen für Rüstungsaktien – und damit auch verstärkt für Rheinmetall.

Tesla landet auf dem dritten Rang mit 1,22 Millionen Suchanfragen. Die E-Auto-Marke von Elon Musk sorgt regelmäßig für Schlagzeilen – sei es durch Musks Ausflug in die Politik, den Streit mit US-Präsident Donald Trump oder durch schlechte Verkaufszahlen, insbesondere beim Cybertruck.

RangAktieØ Anzahl der Google-Suchanfragen pro Monat
1Nvidia1.830.000
2Rheinmetall1.500.000
3Tesla1.220.000
4BASF673.000
5Allianz450.000
6Amazon450.000
7Apple450.000
8BYD450.000
9Deutsche Bank450.000
10Palantir450.000

Auf den weiteren Plätzen folgen BASF, Allianz, Amazon, Apple, BYD, die Deutsche Bank und Palantir – allesamt bekannte Namen aus Industrie, Technologie oder Finanzen.

Bemerkenswert: Vier der zehn meistgesuchten Aktien stammen aus Deutschland, fünf aus den USA, eine aus China. Das zeigt: Anlegerinnen und Anleger interessieren sich sowohl für heimische Unternehmen als auch für internationale Technologiekonzerne.

Die größten Aufsteiger der letzten drei Monate

Neben dem generellen Suchvolumen hat Oanda auch untersucht, bei welchen Aktien das Interesse zuletzt besonders stark gewachsen ist. Dafür wurden die Veränderungen der Google-Suchanfragen in den vergangenen drei Monaten ausgewertet.

Die Ergebnisse zeigen: Manche Unternehmen gewannen in kurzer Zeit deutlich an Aufmerksamkeit. Tesla steht mit einem Anstieg von 125 Prozent an der Spitze. Ebenfalls stark zugelegt haben Apple und Henkel, jeweils mit einem Plus von 124 Prozent, gefolgt von Boeing mit 123 Prozent. Auch Beiersdorf schaffte es mit einem Plus von 83 Prozent in die Top 5 der Aufsteiger.

RangAktieVeränderung der Google-Suchanfragen in den letzten 3 Monaten
1Tesla+125 Prozent
2Apple+124 Prozent
3Henkel+123 Prozent
4Boeing+123 Prozent
5Beiersdorf+83 Prozent

Wichtig ist jedoch: Das Google-Suchvolumen zeigt lediglich, welche Unternehmen besonders viel Aufmerksamkeit erhalten – nicht aber, wie viele Aktien gekauft oder verkauft wurden. Auch über die Kursentwicklung einer Aktie sagt diese Statistik nichts aus.

Suchinteresse ist kein Garant für Börsenerfolg

Viele Menschen gehen davon aus, dass ein hohes Interesse an einer Aktie automatisch auch auf einen wirtschaftlich erfolgreichen Konzern hinweist. Doch dieser Eindruck kann täuschen. Ein häufig gesuchter Name bedeutet nicht automatisch auch eine gute Kursentwicklung.

Ein Blick auf die Performance der meistgesuchten Aktien zeigt das deutlich: Während Rheinmetall im vergangenen Jahr einen beeindruckenden Kursgewinn von etwa 264 Prozent erzielen konnte, legte Tesla im gleichen Zeitraum lediglich 22 Prozent zu – trotz großer medialer Aufmerksamkeit und Suchvolumen.

Noch deutlicher wird der Unterschied bei Apple: Der Tech-Gigant verzeichnete ein Minus von rund 10 Prozent, obwohl das Unternehmen regelmäßig zu den meistgesuchten Aktien zählt.

Ein weiteres Beispiel ist Palantir. Der US-amerikanische Datenanalyse-Spezialist landete zwar "nur" auf Platz zehn der meistgesuchten Aktien, konnte seinen Börsenwert im gleichen Zeitraum aber um stolze 413 Prozent steigern. Das zeigt: Es gibt keine direkte Verbindung zwischen Suchinteresse und Börsenerfolg.

Warum Anleger plötzlich auf bestimmte Aktien schauen

Wenn das Suchinteresse nach einer Aktie sprunghaft steigt, steckt meist ein konkreter Auslöser dahinter. Anleger reagieren auf aktuelle Nachrichten und informieren sich dann gezielt über einzelne Unternehmen. Das heißt, Suchtrends hängen oft mit Ereignissen zusammen, die sowohl positive als auch negative Schlagzeilen nach sich ziehen.

Typische Gründe für ein steigendes Interesse sind etwa Geschäftszahlen, Produktneuheiten, Medienberichte oder Empfehlungen von Analysten. So war der Elektroautobauer Tesla seit Elon Musks Ausflug in die US-Politik ständig in den täglichen Nachrichten präsent. Zuletzt sorgten schlechte Verkaufszahlen und der Dauerstreit mit US-Präsident Donald Trump für medienwirksame Auftritte des CEOs.

Bei Apple dürften neue Produkte sowie die Verschiebung der Integration von künstlicher Intelligenz in iPhones auf das kommende Jahr das Interesse befeuert haben. Boeing war zuletzt wegen technischer Probleme, Störungen in den Lieferketten und Produktionsengpässen verstärkt in den Schlagzeilen vertreten.

Kein guter Ratgeber beim Aktienkauf: Herdentrieb

Genau solche Ereignisse können eine Resonanzkette auslösen: Zuerst berichten die Medien über eine Aktie, dann steigt das Interesse bei Privatanlegern, woraufhin das Suchvolumen zunimmt – ein Effekt, der sich selbst verstärken kann.

Man spricht in der Verhaltensökonomie auch vom Herdentrieb: Wenn viele Menschen gleichzeitig über dasselbe Unternehmen sprechen oder investieren, folgt ihnen oft eine breite Masse von Interessierten – getrieben von Hoffnung auf Gewinn oder aus Angst, etwas zu verpassen.

Das Ergebnis: Suchvolumen und Handelsaktivität steigen gleichzeitig an, ohne dass dies zwingend durch fundamentale Unternehmensdaten gedeckt ist.

Typische Warnsignale und Risiken bei Trend-Aktien

Wenn das Interesse an bestimmten Aktien plötzlich stark zunimmt, ist Vorsicht geboten. Denn ein hoher Bekanntheitsgrad kann auch auf eine Überhitzung des Marktes hindeuten. Wer also in Aktien investieren will, die gerade stark im Fokus stehen, sollte die Risiken genau kennen und einschätzen.

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Zu den typischen Warnsignalen gehören:

  • Starke Kursschwankungen (Volatilität)
  • Ein sehr hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
  • Übertriebener Optimismus
  • Makroökonomische Risiken wie steigende Zinsen oder politische Unsicherheiten

Diese Risiken zeigen: Nur weil eine Aktie stark nachgefragt wird, ist sie noch lange kein Selbstläufer. Wer unreflektiert auf Trends setzt, läuft Gefahr, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen – etwa, wenn der Kurs bereits am oberen Ende angekommen ist.

Fazit: Beliebtheit ist kein Anlagekriterium

Der Blick auf die Daten zeigt: Zwischen Online-Sichtbarkeit und Börsenerfolg besteht selten ein Zusammenhang. Die bessere Strategie ist es, sich nicht von Schlagzeilen leiten zu lassen, sondern auf fundierte Informationen zu setzen.

Dazu gehören die Analyse von Unternehmenskennzahlen, ein realistischer Blick auf das Marktumfeld und die Bewertungen sowie eine langfristige Perspektive. Wer diese Grundsätze beachtet, kann Trends richtig einordnen – und trifft bessere Entscheidungen für den eigenen Vermögensaufbau.

Verwendete Quellen
  • finanzen.net: "Buffett-Indikator warnt vor Überbewertung am Aktienmarkt"

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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