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Fertiggerichte im Test mit Nelson Müller - günstig kann auch gut sein


Fast Food
Fertiggerichte sind besser als ihr Ruf

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Aktualisiert am 19.06.2013Lesedauer: 3 Min.
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Fertiggerichte: Sind sie womöglich besser als allgemein angenommen?Vergrößern des Bildes
Fertiggerichte: Sind sie womöglich besser als allgemein angenommen? (Quelle: imago/ Jochen Tack)

Zu viel Salz, zu viel Fett, zu viel Pferdefleisch: Vor allem durch die zahlreichen Lebensmittelskandale in den letzten Jahren sind Fertiggerichte in Verruf geraten. Die Verbraucher sind zunehmend verunsichert: Ist das wirklich gesund, was da auf dem Teller landet? Das ZDF-Magazin Zeit hat deshalb gemeinsam mit Fernsehkoch Nelson Müller die abgepackten Speisen genauer unter die Lupe genommen und auf Geschmack, Inhaltsstoffe und Qualität getestet - mit überraschendem Ergebnis.

Verbraucher möchten es günstig haben

Drei Euro: Das ist die magische Grenze für viele Verbraucher. Mehr sind sie kaum bereit, für ein Fertiggericht auszugeben. Doch kann etwas, das so billig ist, auch gut sein? Die Zutatenliste gibt einen ersten Eindruck von der Qualität eines Produktes, erklärt der Restaurantbesitzer und Fernsehkoch Müller gegenüber dem ZDF. Doch ein Blick darauf ist für die meisten Konsumenten zunächst wenig aufschlussreich. Denn wer weiß schon, was für Substanzen sich hinter Begriffen wie Natriumhydrogensulfit, Ascorbinsäure oder Mononatriumglutamat verbergen? Die Unsicherheit über die unverständlichen Inhaltsstoffe verleitet dazu, die Produkte als ungesund und minderwertig abzustempeln.

Je mehr Zusatzstoffe, desto schlechter die Qualität

Allerdings: Gesundheitlich bedenklich sind diese Zusatzstoffe nicht. "Kein Zusatzstoff darf in der EU verwendet werden, wenn er nicht zugelassen ist und somit gesundheitlich geprüft worden ist", erklärt der Lebensmittelchemiker Dr. Ulrich Nehring. "Zusatzstoffe sind nicht schädlich", betont auch der Lebensmitteltechnologe Sebastian Lege gegenüber dem ZDF. "Aber je mehr E-Nummern drin sind, umso minderwertiger ist das Grundprodukt". Denn billige Zusatzstoffe sorgen für Geschmack und ersetzen meist teure Grundlebensmittel. So steckt etwa in preisgünstigen Chickennuggets zur Hälfte Weizeneiweiß statt Fleisch, das eine ganz ähnliche Struktur aufweist. Und für den Fleischanteil wird nicht nur saftiges Geflügelfleisch, sondern auch Haut und Knochen des Huhns verwendet, veranschaulicht Lege.

Als Faustregel gilt Müller zufolge deshalb: "Je weniger unaussprechliche Zusatzstoffe auf der Liste stehen, desto besser das Produkt". Der Spitzenkoch gibt außerdem den Tipp, ein besonderes Augenmerk auf den Beginn der Liste zu legen. "Was dort zuerst steht, davon ist im Produkt immer am meisten drin".

Fertigprodukte sind fast so gut wie Selbstgekochtes

Fertigprodukte sind demnach in der Regel gesundheitlich undenklich, sofern Salz und Zucker nicht ganz oben auf der Zutatenliste stehen. Doch können sie auch mit Selbstgekochtem mithalten? Das ZDF ließ dazu drei Hobbyköche beliebte Gerichte kochen: Schweinegeschnetzeltes, Gemüsereispfanne und Hühnersuppe. Zusammen mit ihren entsprechenden Gegenstücken aus dem Fertigkostregal wurden sie ins Labor geschickt. Dort wurden sie auf Vitamine, Nährwert und Fettgehalt überprüft. Das erstaunliche Ergebnis: Die Fertigprodukte lagen mit dem Selbstgekochten in Punkto gesunde Inhaltsstoffe gleich auf. Zwar enthielt das frisch zubereitete Geschnetzelte mehr Nährstoffe, dafür aber auch mehr Kalorien. Auch die selbstgekochte Hühnersuppe wies einen höheren Fettgehalt auf als das Dosenprodukt.

Das Fazit von Lebensmittelchemiker Nehring und Müller lautet daher: Auch mit Fertiggerichten kann man sich gesund ernähren, wenn man auf die Abwechslung achtet. "Jeden Tag Pizza ist einfach ungesund. Da spielt es keine Rolle, ob sie selbstgemacht ist oder eine Fertigpizza", so Müller. Allerdings sollte man bei der Fertigkost nicht auf Billigware zurückgreifen. Denn dort wird am meisten mit Zusatzstoffen gearbeitet, wodurch die Qualität stark leidet. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen fällt zur Fertigkost allerdings ein anderes Urteil. Sie mahnt, dass vor allem in Gerichten für die Mikrowelle oft deutlich zu viel Salz steckt.

Fertigkost lässt sich gesund aufpeppen

Mit kleinen Tricks können Sie Fertiggerichte jedoch abwechslungsreicher und gesünder machen. Wem die Hühnersuppe aus der Dose zu salzig ist, sollte einen Schuss Wasser dazugeben, erklärt Müller. Denn beim Kochen verdampft davon recht viel, sodass das Produkt im Teller deutlich würziger schmeckt. Wer bei der Fertigpizza zur Margherita-Variante greift, kann sie mit frischen Zutaten wie Gemüse und fettarmem Schinken aufpeppen. Auch die Fertigsauce für Nudeln wird mit frischen Kräutern und Gemüseeinlage gesünder und deutlich schmackhafter. Und wer zum Grießpudding frische Beeren und etwas Minze hinzugibt, kann ganz einfach ein leckeres Dessert zaubern.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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