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Nebenwirkungen von Cortison: Wie gefährlich ist das Arzneimittel?


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So gefährlich ist Cortison wirklich

dpa-tmn, vdb

Aktualisiert am 01.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Nasenspray: Der Wirkstoff Cortison ist in vielen rezeptfreien Medizinprodukten – auch in Nasensprays.
Nasenspray: Der Wirkstoff Cortison ist in vielen rezeptfreien Medizinprodukten – auch in Nasensprays. (Quelle: Ralf Geithe/getty-images-bilder)
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Cremes, Nasensprays und Augentropfen: Cortison ist in vielen rezeptfreien Medikamenten. Wann der Wirkstoff verschreibungspflichtig ist und mit welchen Nebenwirkungen Sie rechnen müssen.

Segen und Fluch – Patienten wissen oftmals nicht, was sie von einer Behandlung mit Cortison halten sollen. Viele denken an die starken Nebenwirkungen wie Glashaut, Schlafstörungen, Übergewicht oder Diabetes. Dem gegenüber stehen Behandlungserfolge, die durch Medikamante erzielt werden können. Entzündliche Erkrankungen wie Asthma, Rheuma und Allergien werden erfolgreich mit Cortison therapiert. Wie gefährlich ist der Wirkstoff?

Cortison-Nebenwirkungen vermeiden

Cortisol oder Hydrocortison, das umgangssprachlich als Cortison bezeichnet wird, ist ein körpereigener Stoff, der in der Nebennierenrinde produziert wird und als Medikament entzündungshemmend wirkt.

Viele Patienten reagieren skeptisch, wenn der Arzt ihnen Cortison verschreibt. Zu Recht, denn bei einer falschen oder zu langen Einnahme kann es zu gravierenden Nebenwirkungen kommen. Dennoch sollten Sie Cortison nicht komplett ablehnen.

Viele Vorurteile gegenüber Cortison stammen noch aus den 1970er Jahren. Damals wurde das Medikament eingesetzt, war aber wenig erforscht. Es wurde in hohen Dosierungen und nur in Form von Spritzen und Tabletten verabreicht. Die Folge waren Nebenwirkungen, die sich auf den ganzen Organismus auswirkten. Dazu gehörten die Unterdrückung des Immunsystems, Osteoporose, Magen-Darmgeschwüre, eine Verdünnung der Haut, Akne und Augenerkrankungen wie Grüner Star.

Cortison aus der Apotheke?

Leicht dosierte Cortisonsalben gegen Ekzeme und Schuppenflechte sowie Nasensprays gegen Heuschnupfen gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Cortisontabletten hingegen sind verschreibungspflichtig, da eine erhöhte Gefahr von Nebenwirkungen besteht und die Dosis für jeden Patienten genau angepasst werden sollte. Sie werden beispielsweise gegen Rheuma oder Asthma und andere entzündliche Krankheiten angewendet.

Cortisonspritzen kann nur ein Arzt verabreichen. Sie wirken als so genannter Cortisonstoß besonders stark und lange. Jedoch kann die Spritze die körpereigene Cortisonproduktion stören und bei empfindlichen Menschen deutliche Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und Schlafstörungen auslösen.

Lokale Anwendung weniger bedenklich

Eine kurze, lokale Anwendung wird von Ärzten als wenig bedenklich eingestuft. Nasensprays, Cremes und Augentropfen wirken nur dort am Körper, wo Beschwerden sichtbar sind. Da das Medikament nicht in den Blutkreislauf des gesamten Organismus gelangt, kommt es zu weniger Nebenwirkungen. Wenn eine lokale Anwendung mit Cortison möglich ist, sollte man diese vorziehen. Manchmal reicht jedoch eine örtliche Anwendung nicht. Experten raten dann aber, Tabletten und Spritzen so kurz wie möglich anzuwenden.

Gerade Allergiker sollten auf cortisonhaltige Nasensprays zurückgreifen, anstatt sich in der Pollensaison eine Cortison-Spritze vom Arzt geben zu lassen, weil diese ein deutlicher Eingriff auf den Organismus darstellt.

Vorsicht bei zu langer Anwendung

Die Anwendung von Cremes führt häufiger zu Nebenwirkungen wie einer Glashaut, einer Form von Akne oder roten Äderchen. Das Ausmaß der Nebenwirkungen hängt jedoch stark vom Präparat und der Größe der behandelten Hautfläche ab.

Zu leichten Nebenwirkungen kann es aber auch bei der Anwendung von cortisonhaltigen Nasensprays und Augentropfen kommen. Sie können die Schleimhäute austrocknen. Zudem belegen Studien, dass cortisonhaltige Nasensprays langfristig die Entwicklung der Augenkrankheiten Grauer Star und Grüner Star begünstigen können. Außerdem kann auch lokal angewendetes Cortison bei einer längeren Behandlung, zum Beispiel mit Inhalationssprays für Asthmatiker, das Immunsystem schwächen. Dann kann es Pilz- oder Bakterieninfektionen an den Schleimhäuten auslösen.

Bei einer Therapie mit cortisonhaltigen Inhalationssprays steigt besonders das Infektionsrisiko im Mund- und Rachenraum. Experten raten deshalb, nach der Inhalation den Mund mit Wasser oder einer desinfizierenden Lösung zu spülen.

Cortison absetzen kann gefährlich werden

Ein Cortisonnasenspray einfach abzusetzen ist nach Expertenmeinung unbedenklich. Bei der Therapie mit Tabletten, die häufig bei Rheuma angesetzt wird, gilt es jedoch einiges zu beachten.

Bei einem abrupten Absetzen des Medikaments drohen Kreislaufversagen und Schockreaktionen. Das liegt daran, dass der Körper die eigene Cortisonproduktion während der Behandlung einstellt. Dieses Hormon wird nämlich in der Nebenniere gebildet. Wird das Medikament plötzlich abgesetzt, fehlt dem Organismus das Hormon. Zudem sollten Tabletten regelmäßig eingenommen werden, denn die volle Wirkung des Cortisons tritt erst nach drei bis vier Tagen ein.

So kann ein Asthmaanfall nicht mit der einmaligen Einnahme von Tabletten oder Spray behandelt werden. Eine rechtzeitige und regelmäßige Anwendung ist notwendig. Wichtig ist auch, sich an die vorgegebenen Einnahmezeiten zu halten, weil der Körper das Hormon Cortison in einem eigenen Rhythmus produziert, der durch eine falsche Einnahme gestört werden kann.

Bei Cortison-Dauertherapie braucht die Haut besondere Pflege

Wer regelmäßig cortisonhaltige Tabletten nehmen muss – etwa bei Rheuma – sollte auf seine Haut achten. Das Medikament kann die Zellteilung in der obersten Hautschicht hemmen. Dadurch wird die Haut dünner und reißt leichter ein. Betroffene sollten nicht heiß baden, sondern mit lauwarmem Wasser duschen. Dabei kommen am besten seifenfreie Duschgels zum Einsatz. Hinterher helfen Wasser-in-Öl-Emulsionen, um die Haut wieder zu befeuchten.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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