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Paracetamol und Ibuprofen: Schmerzmittel während der Schwangerschaft könnten Nachwuchs unfruchtbar m


Schmerzmittel in der Schwangerschaft
Laut einer Studie drohen dramatische Folgen

t-online, Larissa Koch

Aktualisiert am 20.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Schwangere Frau: Schmerzmittel beeinflussen die Entwicklung des ungeborenen Kindes.Vergrößern des BildesSchwangere Frau: Schmerzmittel beeinflussen die Entwicklung des ungeborenen Kindes. (Quelle: nd3000/getty-images-bilder)
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Wenn Schwangere Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen, könnten ihr Kind und ihre Enkelkinder unfruchtbar werden, das ergab eine britische Studie.

Die Wissenschaftler der University of Endinburgh haben menschliche Gewebeproben von Eierstöcken und Hoden in Petrischalen Schmerzmitteln ausgesetzt. Die Auswirkungen waren gravierend: Nach einer Woche hatten Paracetamol und Ibuprofen dazu geführt, dass sich die Anzahl der Keimzellen, die zu Spermien und Eizellen heranreifen, stark reduzierte.

So produzierte das Eierstockgewebe, das mit Paracetamol in Kontakt kam, 40 Prozent weniger Keimzellen. Bei Ibuprofen lag der Schwund dieser Zellen sogar bei fast 50 Prozent – die Menge der Keimzellen wurde also beinahe halbiert. Gewebe aus Hoden, das Schmerzmitteln in einer Kulturschale ausgesetzt war, entwickelte etwa ein Viertel weniger spermienproduzierende Zellen.

Die Forscher untersuchten den Effekt auch bei Mäusen. Sie hatten den Nagern Hodengewebe menschlicher Föten transplantiert und ihnen dann eine Menge Schmerzmittel gegeben, die im Verhältnis der entspricht, die ein Schmerzpatient bekommen würde. Nach nur einem Tag Behandlung war die Zahl der spermienproduzierenden Zellen im transplantieren Gewebe um 17 Prozent gesunken. Nach einer Woche medikamentöser Behandlung gab es fast ein Drittel weniger Zellen.

Die DNA des Ungeborenen war verändert

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass durch die Schmerzmittel Prozesse in der Keimzelle ausgelöst werden, die zur Veränderung der DNA-Struktur führen. Gesprochen wird dabei von epigenetischen Markierungen auf dem Erbmaterial und diese können vererbt werden. Das ist den Forschern zufolge der Zusammenhang, wie die Effekte von Schmerzmitteln auf die Fruchtbarkeit an zukünftige Generationen weitergegeben werden können.

Frauen könnten vorzeitig in die Menopause kommen

Wenn Mädchen mit einer reduzierten Anzahl von Eiern in ihren Fortpflanzungsorganen auf die Welt kommen, könnten sie zudem später vorzeitig in die Menopause (Wechseljahre) kommen. Dies kann einer der nachteiligen Effekte auf den Nachwuchs sein, wenn die Schmerzmittel während der Schwangerschaft eingenommen würden, erklären die Forscher. Selbst wenn Frauen die Einnahme des Schmerzmittels einstellen, ist der Schaden irreversibel, warnen die Wissenschaftler.

Bereits vorherige Studien mit Ratten hatten gezeigt, dass in der Schwangerschaft eingenommene Schmerzmittel bei weiblichen Nachkommen zu einer Verringerung der Keimzellen führen. Das beeinflusst nicht nur ihre Fruchtbarkeit negativ, sondern auch die Fruchtbarkeit der Weibchen in den folgenden Generationen.

Schwangere sollten Schmerzmittel so weit wie möglich meiden

Die Studienautoren und weitere Schmerzmittelexperten raten Schwangeren deshalb grundsätzlich, Medikamente nur dann einzunehmen, wenn es aufgrund stärkerer Schmerzen oder von hohem Fieber tatsächlich erforderlich ist. Werdende Mütter sollten sich dann aber eng mit ihrem Arzt beraten, welches Mittel in welcher Dosierung geeignet ist. Dieses sollte zudem nur wenige Tage angewendet werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
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