Alle wichtigen Begriffe rund um Corona
Das Coronavirus beschΓ€ftigt die Menschen weltweit. Um das Virus und seine Verbreitung besser zu verstehen, haben wir die wichtigsten Fachbegriffe und Kennziffern in einem Glossar aufgelistet.
Das Wichtigste im Γberblick
7-Tage-Inzidenz
Diese Inzidenz zeigt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage und wird pro 100.000 Einwohner angegeben. Sie wurde von Bund und LΓ€ndern mit Blick auf Kreise und kreisfreie StΓ€dte als maΓgeblich fΓΌr neue EinschrΓ€nkungen in der Corona-Pandemie festgelegt. Bei 50 FΓ€llen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner sollen sofort wieder BeschrΓ€nkungskonzepte umgesetzt werden.
Aktive FΓ€lle
Die Zahl wie viele Menschen akut an Covid-19 erkrankt sind, ist einfach zu berechnen: Von allen nachgewiesenen Infektionen werden die TodesfΓ€lle und die Genesenen abgezogen. Diese aktiven FΓ€lle sind ein wichtiger Indikator fΓΌr das Gesundheitssystem. Allerdings ist dieser Wert nur eine NΓ€herung, denn es gibt etwa keine Meldepflicht fΓΌr Genesene. Ihre Zahl wird vom RKI nur geschΓ€tzt, sodass es auch keine exakte Zahl der aktiven FΓ€lle gibt.
Asthma bronchiale
Das umgangssprachlich genannte Asthma ist eine chronische, entzΓΌndliche Erkrankung der Atemwege, die zu anfallsweiser Atemnot infolge einer Verengung der Atemwege fΓΌhrt. Asthmatiker gelten dann als Risikogruppe in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus, wenn sie unter akuten Beschwerden leiden. Symptomfreie Patienten sind nicht stΓ€rker gefΓ€hrdet als gesunde Menschen.
Asymptomatisch
Ein Begriff, der den Krankheitsverlauf beschreibt. Asymptomatisch ("ohne Symptome") wird fΓΌr Erkrankungen ohne eindeutige Krankheitszeichen oder Beschwerden verwendet. Viele Infektion kΓΆnnen nΓ€mlich unbemerkt verlaufen. Eindeutig erkennbare Symptome wie Fieber oder Husten sind demnach "symptomatisch".
Covid-19
So nennt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 11. Februar 2020 die Erkrankung, die durch das Coronavirus verursacht und durch TrΓΆpfcheninfektion ΓΌbertragen wird. Der Name Covid-19 setzt sich aus "Co" fΓΌr Corona, "vi" fΓΌr Virus und "d" fΓΌr Disease sowie "19" fΓΌr das Jahr 2019 (der Entdeckung des Coronavirus) zusammen.
Coronavirus
So wird das Virus in der Γffentlichkeit genannt. Weil Coronaviren kugelfΓΆrmig sind und ihre OberflΓ€chen kleinen Kronen Γ€hneln, heiΓt das Virus Corona, was der lateinische Begriff fΓΌr Krone ist.
Epidemie
Eine Epidemie bezeichnet das gehΓ€ufte, ΓΆrtlich und zeitlich begrenzte Vorkommen von KrankheitsfΓ€llen bzw. einer Erkrankung. Dazu wird zum Beispiel die Cholera, Ebola oder die Grippe gezΓ€hlt. Bei Epidemien setzen in der Regel betroffene Regionen oder LΓ€nder eigene MaΓnahmen zur EindΓ€mmung der Krankheit um.
HerdenimmunitΓ€t
HerdenimmunitΓ€t bedeutet, dass die Mehrheit einer BevΓΆlkerungsgruppe vor einem Virus oder Erreger geschΓΌtzt ist. Eine groΓe Zahl von Menschen wird z. B. erzielt, wenn so viele in der Gruppe durch Impfung immun gegen eine Krankheit geworden sind, dass jede Infektionskette sofort wieder abbricht.
Inkubationszeit
Der Begriff aus der Infektiologie beschreibt die Zeitspanne zwischen Ansteckung und sichtbarem Ausbruch einer Krankheit bzw. dem Erscheinen von ersten Symptome. Die Inkubationszeit ist fΓΌr viele Infektionskrankheiten eine wichtige GrΓΆΓe. Sie kann zwischen einigen Stunden oder einigen Jahre betragen. Bei der Grippe spricht man von ein bis vier Tagen Inkubationszeit, beim Coronavirus von bis zu 14 Tagen.
LetalitΓ€tsrate
Wie tΓΆdlich eine Erkrankung ist, lΓ€sst sich mithilfe der LetalitΓ€tsrate berechnen. Dabei wird die Anzahl der bereits an einer Krankheit Verstorbenen zur Anzahl neuer Erkrankungen in Relation gesetzt.
MortalitΓ€tsrate
Die MortalitΓ€tsrate β auch Sterberate β bezeichnet die Anzahl der TodesfΓ€lle in einem bestimmten Zeitraum bezogen auf 1.000 Individuen einer Population. Als Zeitraum wird in der Regel ein Jahr definiert. Die Sterblichkeitsrate bei einer Infektion mit dem Coronavirus liegt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bis zu drei Prozent (Vergleich Grippe < 1 Prozent).
Neuinfektionszahl
Die GesundheitsΓ€mter melden an das Robert Koch-Institut (RKI), wie viele Menschen sich neu mit dem Virus infizieren. Diese tΓ€gliche Fallzahl spiegelt somit ein StΓΌck weit das aktuelle Infektionsgeschehen wieder. Allerdings unterliegt die Zahl starken Schwankungen, etwa weil es am Wochenende in der Regel einen Meldeverzug gibt. AuΓerdem gibt es eine hohe Dunkelziffer. Zudem muss auch die Testrate, also die Zahl der Corona-Tests, beachtet werden.
Pandemie
Eine Pandemie ist eine Epidemie groΓen AusmaΓes. Das bedeutet, dass sich eine ursprΓΌnglich nur regional auftretende ansteckende Krankheit in vielen LΓ€ndern β unter UmstΓ€nden auch weltweit β verbreitet.
"Patient Null"
Als "Patient Null" β auch βPatient Zeroβ oder Indexpatient genannt β bezeichnen Mediziner die ersterkrankte Person, von der die Ausbreitung einer Krankheit den Ausgang genommen hat.
Positivrate
Es ist der Anteil positiver Tests auf SARS-CoV-2 gemessen an der Gesamtzahl aller Testungen in einer Woche. Laut RKI sagt die Rate am ehesten etwas ΓΌber die EffektivitΓ€t der Teststrategie: "Eine niedrige Prozentzahl zeigt, dass breit getestet wird und so auch eher Menschen mit zum Beispiel leichten Symptomen erfasst werden, die sonst vielleicht nicht erfasst worden wΓ€ren."
QuarantΓ€ne
QuarantΓ€ne ist die Absonderung von Personen, die an bestimmten Infektionskrankheiten leiden oder bei denen Infektionsverdacht besteht. Diese MaΓnahme soll die Ausbreitung der Krankheit verhindern und kann auch auf Kontaktpersonen ausgeweitet werden.
Reproduktionswert
Die sogenannte Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Liegt diese Zahl unter 1, dann steckt ein Infizierter im Schnitt weniger als eine weitere Person an. Der R-Wert, der vom RKI berechnet wird, lΓ€sst also RΓΌckschlΓΌsse auf die Pandemieentwicklung zu. Allerdings ist zu beachten, dass der Wert meist das Infektionsgeschehen von Tagen oder Wochen zuvor abbildet und auch von Tag zu Tag schwankt.
Sie kann daher nicht alleine als MaΓ fΓΌr Wirksamkeit/Notwendigkeit von MaΓnahmen herangezogen werden. Wichtig sind auΓerdem die absolute Zahl der tΓ€glichen Neuinfektionen und die Schwere der Erkrankungen.
Das RKI gibt seit Mai 2020 zusΓ€tzlich zum sensitiven R-Wert den stabileren 7-Tage-R-Wert an. Dieser bezieht sich auf einen lΓ€ngeren Zeitraum, unterliegt weniger tagesaktuellen Schwankungen und bildet Trends zuverlΓ€ssiger ab.
SARS-CoV-2
"Severe Acute Respiratory Syndrome"-Coronavirus-2, kurz SARS-CoV-2, so heiΓt das Virus aus der Familie der Coronaviren in der Wissenschaft offiziell. Zuerst wurde es im Januar 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan, Provinz Hubei, identifiziert. Das Virus kann Symptome verursachen, muss es aber nicht.
Testrate
Umso mehr getestet wird, desto nΓ€her lΓ€sst sich die Zahl der tatsΓ€chlichen Infektionen mit dem Coronavirus bestimmen. Die Testrate gibt an, wie viele Corona-Tests pro Woche in Deutschland durchgefΓΌhrt werden. Das RKI weist allerdings darauf hin, dass sich die Werte im Zuge von Nachmeldungen noch verΓ€ndern kΓΆnnen. Zudem kΓΆnnen Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein.
TrΓΆpfcheninfektion
Bei einer TrΓΆpfcheninfektion werden Krankheitserreger ΓΌber feinste Speichel- oder SchleimtrΓΆpfchen ΓΌbertragen. Diese gelangen an die Luft und kΓΆnnen anschlieΓend von einem anderen Menschen eingeatmet werden. Meist passiert das beim Sprechen, Husten und Niesen.
Vakzine (auch Vakzin oder Vaccine)
Der Fachbegriff fΓΌr Impfstoff. Lateinisch fΓΌr "von KΓΌhen stammend", weil ursprΓΌnglich die Infektion mit Kuhpockenmaterial ausgelΓΆst wurde. Impfstoffe sind biologisch oder gentechnisch hergestellte Antigene und schΓΌtzen als vorbeugende MaΓnahmen vor ansteckenden Infektionskrankheiten.
- Eigene Recherche
- Robert Koch-Institut