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Corona-Impfstoff von Curevac: Wann kommt das Tübinger Vakzin eigentlich?


Bislang keine Zulassung
Wo bleibt eigentlich der Corona-Impfstoff von Curevac?

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 17.06.2021Lesedauer: 3 Min.
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Corona-Impfstoff: Das Mittel von Curevac wird derzeit noch in klinischen Studien getestet.Vergrößern des Bildes
Corona-Impfstoff: Das Mittel von Curevac wird derzeit noch in klinischen Studien getestet. (Quelle: Eibner Europa/imago-images-bilder)

Als eines der Ersten startete das Tübinger Unternehmen Curevac mit der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs. Doch die Zulassung rückt immer weiter in die Ferne. Woran liegt das?

In der EU sind bislang vier Impfstoffe gegen Corona zugelassen worden: das Vakzin des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer, das Präparat des US-Unternehmens Moderna, der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca sowie der Universität Oxford und das Mittel von Johnson & Johnson.

Der mRNA-basierte Impfstoffkandidat "CVnCoV" des deutschen Herstellers Curevac sollte im Frühjahr folgen. Seit Monaten ist er im Prüfungsverfahren der EU – ohne Ergebnis. Warum hängt Curevac hinterher? Und was ist bisher zu Wirksamkeit und Sicherheit des Vakzins bekannt? Ein Überblick.

Wie weit ist der Curevac-Impfstoff in der Erprobung?

Curevac hatte die klinische Erprobung seines Impfstoffs bereits im Juni 2020 begonnen und diesen erst im Dezember – als Biontech schon zugelassen wurde – in die zulassungsrelevante letzte Studienphase gebracht. Insgesamt nehmen rund 40.000 Probanden an mehreren Standorten in Europa und Südamerika daran teil.

Doch seit nun einem halben Jahr zieht sich die Untersuchung hin, während etwa Biontech/Pfizer rund drei Monate nach Beginn der Wirksamkeitsstudie Ergebnisse veröffentlichten. Deren Studie fand allerdings vor dem Auftreten neuer Virusvarianten statt, die inzwischen die meisten Infektionen ausmachen.

Impfstoffkandidat soll auch gegen Virusvarianten wirken

"Die Covid-19-Realität hat sich seit Anfang dieses Jahres dramatisch verändert und ist heute durch die rasante Ausbreitung von besorgniserregenden Virusvarianten sowie das Auftreten von neuen Virusstämmen geprägt, die gemeinsam den ursprünglichen Virusstamm, den wir im Jahr 2020 bekämpft haben, so gut wie verdrängt haben", hatte Curevac-Chef Franz-Werner Haas Ende Mai zur Quartalsbilanz erklärt.

Das beeinflusst auch die Studien des Unternehmens: Covid-19-Fälle in der Untersuchung werden derzeit sequenziert, um Erkenntnisse zur Ergänzung der erwarteten Wirksamkeitsdaten zu liefern. "Unsere Studie ist die einzige, die unter diesen veränderten Bedingungen läuft", sagte Haas dem "Handelsblatt". Er sehe das als Vorteil, auch wenn dadurch das Risiko bestehe, dass die Schutzwirkung insgesamt schwächer ausfalle als bei der Konkurrenz.

Wirksamkeit deutlich geringer als erhofft

Und tatsächlich: Wie Mitte Juni bekanntgegeben wurde, ist das Curevac-Vakzin weniger wirksam als erhofft. Einer Zwischenanalyse zufolge erzielt es nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung "jeglichen Schweregrades". Damit erreicht das Mittel nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien.

Curevac-Vorstandschef Franz-Werner Haas teilte mit, man habe auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft. Man setze die laufende Studie aber bis zur finalen Analyse fort. Ob es dann überhaupt noch zu einer Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur Ema kommen könnte, bleibt völlig offen.

Großer Vorteil: Curevac-Impfstoff braucht kaum Kühlung

Als großer Vorteil des Curevac-Präparats gilt die Kühlschranklagerung bei zwei bis acht Grad. In einem Interview mit dem "Mannheimer Morgen" sagte Curevac-Gründer Ingmar Hoerr, dass der Fokus auf eine einfachere Lagerung auch ein Grund dafür gewesen sei, dass seine Firma bei der Impfstoffentwicklung länger gebraucht habe. "Ein bei minus 80 Grad gelagerter Impfstoff, der mag für die westliche Welt funktionieren. Aber das ist ein Unding für Entwicklungsländer."

Curevac startet auch Studie zur Booster-Impfung

Wie das Unternehmen bekannt gab, soll der Corona-Impfstoff ab Anfang Juni in einer Studie in Großbritannien auf seine Sicherheit und Wirksamkeit als Booster-Impfung überprüft werden. Rund 3.000 Teilnehmer sollen unter anderem den Curevac-Impfstoff erhalten, nachdem sie auch mit anderen Impfstoffen vollständig geimpft wurden.

Mit Booster-Impfungen soll ein Schutz einige Zeit nach einer abgeschlossenen Impfung aufgefrischt werden. Die Ergebnisse der Studie würden für September erwartet, hieß es.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • vfa – Die forschenden Pharmaunternehmen
  • Deutsche Apotheker Zeitung
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
  • Eigene Recherche
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