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Corona-Studie: Führt ein Vitamin-D-Mangel zu schweren Covid-Verläufen?


Neue Corona-Studie
Führt Vitamin-D-Mangel zu schweren Krankheitsverläufen?


Aktualisiert am 02.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Intensivstation in Duisburg: Forscher untersuchen die Ursache für schwere Krankheitsverläufe bei Corona. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Intensivstation in Duisburg: Forscher untersuchen die Ursache für schwere Krankheitsverläufe bei Corona. (Archivbild) (Quelle: IMAGO / Reichwein/imago-images-bilder)

Vitamin D spielt im Körper eine wichtige Rolle. Eine Studie stellt nun einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und einem schweren Krankheitsverlauf nach einer Corona-Infektion fest.

Vitamin D hat wichtige Funktionen für das Erhalten der Gesundheit. Es stärkt das Immunsystem, unterstützt die Funktion der Muskeln und Knochen. Etwa 30 Prozent der Deutschen weisen allerdings im Herbst und Winter zu niedrige Vitamin-D-Werte auf.

Eine israelische Studie hat nun einen besonderen Zusammenhang untersucht: Begünstigt ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel einen schweren Krankheitsverlauf nach einer Corona-Infektion?

Wahrscheinlichkeit für schweren Verlauf 14-mal höher

Die Forscher nahmen die elektronischen Krankenakten von 1.200 Patienten als Grundlage. Alle wurden zwischen April 2020 und Februar 2021 nach einem positiven Corona-Test ins Krankenhaus eingeliefert. Bei 253 Patienten war der Vitamin-D-Spiegel 14 bis 730 Tage vor der Corona-Infektion gemessen worden.

Verglichen wurden die Krankheitsverläufe derjenigen, bei denen in der Vergangenheit bereits ein Vitamin-D-Mangel festgestellt (weniger als 20 Nanometer pro Milliliter Blut) worden war, mit denjenigen, bei denen ein hoher Spiegel festgestellt wurde (mehr als 40 Nanometer pro Milliliter).

Das Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf war bei denen, die unter einem Vitamin-D-Mangel litten, 14-mal höher als bei den gut mit dem Biostoff versorgten Patienten. Die Sterblichkeitsrate bei Letzteren lag zudem bei nur zwei Prozent, bei den Patienten mit zu niedrigem Spiegel bei über 25 Prozent.

Studie hat eingeschränkte Aussagekraft

Der Schluss liegt scheinbar nahe: Vitamin D scheint eine Schutzwirkung zu haben. Doch die Autoren weisen selbst auf das Manko hin: Ein Vitamin-D-Mangel könne "ein Hinweis auf eine Vielzahl chronischer Gesundheitszustände oder Verhaltensfaktoren sein, die gleichzeitig die Schwere der Covid-19-Erkrankung und das Sterblichkeitsrisiko erhöhen."

Das heißt: Chronisch Kranke, Bettlägrige oder auch Menschen mit Stoffwechselerkrankungen haben oft niedrige Vitamin-D-Spiegel. Gleichzeitig gelten sie aufgrund ihrer Vorerkrankungen als Risikogruppe für schwere Krankheitsverläufe nach einer Corona-Infektion.

Ob also der Vitamin-D-Mangel ursächlich für die Krankheitsschwere war, kann so nicht geklärt werden. "Dass diese Menschen schwerer erkranken als andere, liegt vermutlich nicht am Vitamin-D-Status, sondern an dem zugrundeliegenden erhöhten Gesundheitsrisiko", erklärt Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck dem "Spiegel".

Sonnenlicht und fetter Fisch für gute Versorgung

Seit Beginn der Pandemie sind zahlreiche Studien zum Zusammenhang der Vitamin-D-Versorgung und Corona erschienen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bemängelt jedoch, dass Interventionsstudien zur Beurteilung nötig wären. So könnten Menschen nach einer Corona-Infektion gezielt mit Vitamin-D-Gaben behandelt werden und man kann herausfinden, ob sich schwere Krankheitsverläufe damit verhindern lassen.

Vitamin D bildet der Körper im Kontakt mit Sonnenlicht, nur wenig des Bedarfs kann über die Nahrung (fetter Fisch, Eier oder Leber) gebildet werden. Die DGE stellt klar: "Die Häufigkeit einer unzureichenden Versorgung mit Vitamin D in Deutschland ist jedoch hoch. Gerade in den Wintermonaten reicht in unseren Breitengraden die UVB-Strahlung für die Vitamin-D-Synthese in der Haut nicht aus."

Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich sein

Daher kann eine Supplementation – also die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln – hilfreich sein. Doch Experten warnen vor der unnötigen und wahllosen Einnahme. Ein Vitamin-D-Mangel sollte zunächst ärztlich festgestellt und dann individuell behandelt werden.

Vorsicht: Eine Überdosierung mit Vitamin-D-Präparaten kann zu einer Vergiftung führen. Das Robert Koch-Institut warnt: "Bei einer übermäßig hohen Einnahme von Vitamin D entstehen im Körper erhöhte Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), die akut zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen können."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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